Mercedes AMG GT: jetzt als 2+2-Sitzer
Neuer Rivale für den Porsche 911

Mit schärferem Design, Hightech-Ausstattung und mehr Platz will der neue Mercedes AMG GT den Porsche 911 ernsthaft in Verlegenheit bringen. Wir haben uns den AMG-Sportler bei seiner Weltpremiere an der Monterey Car Week in Kalifornien angeschaut.
Publiziert: 21.08.2023 um 16:02 Uhr
Stefan Grundhoff

Es ist kein Geheimnis – bei der Entwicklung des neuen GT Coupé auf neuer Plattform schielte AMG immer wieder Richtung Porsche und dessen Klassiker 911. Mit V8-Power, Allradantrieb, Wankstabilisierung, Hinterradlenkung sowie einem schärferen Design und deutlich mehr Platz und Komfort im Innenraum will der neue AMG GT künftig nicht nur im Rückspiegel des Elfers bollern, sondern ihn endlich auch überholen. 

Dafür soll nicht nur der aufgeladene Vierliter-V8-Benziner sorgen, sondern neu – ähnlich wie beim Rivalen – auch zwei Notsitze im allerdings sehr engen Fond. Wenn es unbedingt sein muss, können so hinter den belederten Sportstühlen von Fahrer und Beifahrer ein bis zwei Kinder (maximal 1,50 m gross) mitfahren. Besser aber, man nutzt diesen zusätzlichen Platz in Reihe zwei für Jacken, Taschen oder andere Transportgegenstände. Grösser wird der Vorteil, wenn man die beiden Rücksitze umklappt. Dann vergrössert sich der Laderaum unter der elektrischen Heckklappe deutlich. Zwei Golftaschen plus Wochenendgepäck finden dann locker Platz.

Technisch eng verwandt mit dem SL

Im Cockpit wird die technische Verwandtschaft zum offenen Mercedes AMG SL (gleiche neue Plattform) sichtbar. Auch der geschlossene GT bietet animierte Instrumente, einen 11,9-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole und nur auf Wunsch ein Head-up-Display. Zudem kann der Kunde zwischen normalen Sportsitzen und einem noch stärker konturierten Performancesitz wählen.

Bei der Entwicklung des neuen GT Coupé mit seiner eleganten Karosserie schielte AMG stark Richtung Porsche und dessen Klassiker 911.
Foto: Mercedes-Benz AG – Communications & Marketing
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Topmodell ist bis zur Vorstellung der nachgeschärften Varianten und sicher auch eines entsprechenden Black-Series-Modells der AMG GT 63 4Matic, der 585 PS (430 kW) und 800 Nm leistet und maximal 315 km/h schnell ist. Dahinter rangiert der AMG GT 55 4Matic, dessen Vierliter-V8-Benziner 476 PS (350 kW) und 700 Nm leistet. Aus dem Stand beschleunigen beide Sportler in 3,2 beziehungsweise 3,9 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch wird bei beiden mit stattlichen 14,1 Litern angegeben – was deutlich mehr als beim Porsche-Rivalen aus Zuffenhausen ist. Was uns erstaunt: Eine elektrifizierte AMG-Variante wird es, mindestens zum Verkaufsstart im Herbst, wie schon beim identisch motorisierten SL nicht geben.

Verkaufsstart im Oktober

Die üppige Motorleistung wird über eine Neunstufenautomatik an beide Achsen mit den 20-/21-Zoll-Rädern übertragen. Die Kraftverteilung erfolgt je nach Fahrprogramm und -situation variabel zwischen 50:50 bis 0:100 Prozent zugunsten der Hinterachse. Das Fahrwerk besteht vorn und hinten aus Fünflenkerachsen. Für minimale Karosseriebewegungen sorgen nicht nur die elektronischen Dämpfer, sondern auch eine neue Wankstabilisierung mit aktiven Hydraulikelementen statt der bisherigen Drehstab-Stabilisatoren. Dazu gibts fürs Duell mit dem Porsche 911 beim AMG GT ein elektronisches Sperrdifferenzial und serienmässig Hinterachslenkung. Der Verkauf des neuen Mercedes AMG GT startet im Oktober, erst dann werden auch die Preise kommuniziert.

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