Mercedes EQE SUV in Paris enthüllt
Dieser Elektro-SUV soll Kohle machen

Aushängeschilder der elektrischen Mercedes-Familie sind die Modelle EQS und EQS SUV. Doch für die grossen Absatzzahlen sollen der EQE und vor allem die gestern in Paris enthüllte SUV-Variante sorgen.
Publiziert: 17.10.2022 um 14:47 Uhr
Stefan Grundhoff

Mit einer ausgebufften, aber für die Veranstalter des Pariser Autosalons (17. bis 23. Oktober) nicht besonders sympathischen Guerilla-Aktion überraschte gestern Mercedes. Offiziell bleibt der deutsche Hersteller der Pariser Automesse Mondial fern. Doch gestern Abend nutzte Mercedes die Präsenz der für die Messe angereisten Journalisten und enthüllte im Pariser Museum Rodin einen Tag vor Messebeginn den neuen EQE SUV.

Ausgebufft mögen die Mercedes-Marketing-Verantwortlichen vielleicht sein, aber nicht sonderlich fantasievoll. Denn wie der grössere Bruder EQS SUV heisst auch der neue Crossover der EQE-Reihe wieder schlicht EQE SUV. Und genau wie der EQS SUV wirkt auch der kompaktere EQE SUV optisch mit imposanterer Front und ohne auslaufendes Aero-Heck gefälliger als die Limousine.

Grosses Leistungsspektrum

Technisch ist der 4,86 Meter lange EQE SUV eng mit den auf derselben Elektroplattform basierenden EQS-Modellen sowie der EQE Limousine verwandt. Einstiegsvariante ist ein Hecktriebler mit 292 PS (215 kW). Doch die für Schweizer Kunden deutlich interessanteren Varianten dürften der gleichstarke Allradler EQE 350 4matic oder der EQE 500 mit 408 PS (300 kW) Leistung und 858 Nm Drehmoment sein. Und wem das noch nicht reicht, kann sich für eine der sportlichen AMG-Versionen mit 476 PS (350 kW) oder 687 PS (505 kW) und 1000 Nm entscheiden. Für die stärkste AMG-Variante gibts übrigens die beim EQS SUV so schmerzlich vermisste Wankstabilisierung.

Der 4,86 Meter lange Mercedes EQE SUV ist technisch eng mit den auf derselben Elektroplattform basierenden EQS-Modellen sowie der EQE-Limousine verwandt.
Foto: Mercedes-Benz AG – Communications & Marketing
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Ab Werk bietet das Fahrwerk des EQE SUV elektronische Dämpfer, die sich auf Wunsch um eine Luftfederung erweitern lassen. Die bringt nicht nur zusätzlichen Komfort, sondern per Knopfdruck auch bis zu drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Ebenfalls optional gibts eine Hinterachslenkung, die mit einem Lenkwinkel von bis zu zehn Grad den Wendekreis von 12,5 auf 10,7 Meter reduziert und den Crossover deutlich handlicher macht.

480 bis 590 Kilometer Reichweite

Das 90,6 kWh grosse Batteriepaket im Unterboden ermöglicht Reichweiten von 480 Kilometer bei den AMG-Varianten bis 590 Kilometer im Einstiegsmodell. Um den Verbrauch zu optimieren, schaltet sich bei den Allradversionen die Vorderachse komplett ab, wenn die Zusatz-Traktion nicht benötigt wird. Nachgeladen werden kann an einer Schnellladesäule mit maximal 170 Kilowatt, was den Akku nach 15 Minuten um 220 Kilometer Reichweite erstarken lässt. Bei den AMG-Versionen sind es in der gleichen Zeit zumindest 170 Kilometer.

Neben verschiedenen Fahrprogrammen lässt sich wie bei den anderen EQ-Modellen die Rekuperation über Lenkradpaddels bis hin zur maximalen Verzögerung des sogenannten One-Pedal-Gefühls einstellen.

Kompakter, aber mehr Kopffreiheit

Im Cockpit bietet der EQE SUV bekanntes: Bequeme Sitze und auf Wunsch der mächtige Hyperscreen mit Beifahrerdisplay. Ebenfalls optional lässt sich der Elektrocrossover mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen ausstatten. Updates werden per Funk aufgespielt, die Software bleibt so stets aktuell. Punkten will der EQE SUV aber auch mit seinem Platzangebot. Trotz neun Zentimeter weniger Radstand (3,03 m) als bei der Limousine sitzt man auch im EQE SUV sehr komfortabel. Vor allem hinten sitzende Erwachsene dürften die zusätzliche Kopffreiheit schätzen. Der Kofferraum schluckt zwischen 520 und 1675 Liter, die Allradversionen können Anhänger mit bis zu 1,8 Tonnen Gewicht ziehen.

Fazit: Sind die EQS vor allem die Prestige- und Vorzeigemodelle für Mercedes, sollen die etwas darunter angesiedelten EQE-Varianten und insbesondere der SUV an der Verkaufsfront die Mercedes-Kassen zum Klingeln bringen. Mit welchem Preis und ab wann ist noch nicht bekannt.

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