Neue Nobel-Marke Zeekr
Chinesische Luxusmarke will Europa erobern

Der mächtige chinesische Geely-Konzern plant bei uns Grosses – vor allem mit seiner Edel-Marke Zeekr, die sich Richtung Audi oder Tesla positioniert. Der kürzlich vorgestellte Luxus-Stromer Zeekr X soll nun Europa erobern.
Publiziert: 17.05.2023 um 05:18 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2023 um 14:05 Uhr
Stefan Grundhoff und Kim Hüppin

Der chinesische Autokonzern Geely ist kurz davor, in Europa zu einem Vollsortimenter zu werden. Die besten Chancen dürfte dabei die 2021 gegründete Markentochter Zeekr (sprich: Siikr) haben. Sie soll zur direkten Konkurrenz etablierter Wettbewerber wie Audi, BMW, Tesla oder des Newcomers Nio heranwachsen. Als erste Modelle des chinesischen Autobauers wurden bereits der Zeekr 001 und der Zeekr 009 vorgestellt, die als Luxus-Limousine und Familien-Van in höheren Klassen unterwegs sind. An der Auto China in Shanghai kam mit dem Zeekr X ein kleiner SUV hinzu.

Zeekr-Chef Andy An Conghui (52) setzt voll auf die Marktmacht des Mutterkonzerns Geely und dessen prall gefüllten Technik-Baukasten. Grundlage des Zeekr X ist eine konzerneigene Elektro-Plattform namens Sustainable Experience Architecture (SEA). Wie variabel sie ist, sieht man an der Bandbreite der möglichen Modelle: Diese umfasst neben dem Zeekr X dessen Schwestermodelle 001 und 009, sowie den kleinen Smart #1, Polestar 4, Lotus Eletre und den künftigen Volvo EX30, der Anfang Juni enthüllt werden soll.

Kompaktes Portfolio

Die Leistungsdaten des ersten Modells Zeekr 001 von 2021 sind so beeindruckend wie sein Styling: 544 PS (440 kW) mit 768 Newtonmeter Drehmoment, Allradantrieb und 3,8 Sekunden von null auf Tempo 100. Die lieferbaren Batterien mit 86 oder 100 Kilowattstunden (kWh) können innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent geladen werden. Wer den Zeekr-eigenen 360-kW-Lader nutzt, pumpt in nur fünf Minuten 120 Kilometer Reichweite in den eleganten Stromer.

Der neu vorgestellte Luxus-Stromer Zeekr X der Geely-Tochter soll Europa im Sturm erobern.
Foto: zVg
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Auch der Familien-Van Zeekr 009, der ein Jahr später folgte, ist keinesfalls eine langweilige Familien-Kutsche. Alleine die Ausmasse sind imposant: 5,20 Meter lang und zwei Meter breit rollt der Kasten auf Rädern mit 536 PS (394 kW) Leistung daher. Er meistert mit seinen 2,8 Tonnen den Spurt von null auf 100 km/h innert 4,5 Sekunden. Auch für ihn stehen zwei Batterien zur Wahl – entweder mit 116 kWh oder sogar 140 kWh für Reichweiten zwischen 702 und 822 Kilometern. Laden geht genau so zackig wie beim 001.

Das Modell, das Europa überrollen könnte

Nach der chinesischen Markteinführung der ersten Modelle verkaufte Zeekr laut dem Branchenportal carnewschina.com letztes Jahr mehr als 72'000 Autos. «Auf diesem Erfolg wollen wir aufzubauen und unsere Marke als wichtigen Schritt unserer Wachstumsstrategie auf dem europäischen Markt vorstellen», so Conghui. Deshalb wurde das Design des neuen Zeekr X auch im europäischen Geely-Designcenter Göteborg (Schweden) unter Leitung von Stefan Sielaff (61) entwickelt. Sielaff, der jahrelang für Marken wie Audi und Mercedes gearbeitet hat, verlieh dem Luxus-Stromer eine extravagante und eindrückliche Erscheinung. Mit einer Länge von 4,45 Metern tritt der Zeekr X Segment der kompakten SUVs als direkter Rivale zu Stromern wie dem Hyundai Ioniq 5, VW ID.4, Audi Q4 e-tron und BMW iX1 an.

Heck- oder Allradantrieb stehen zur Wahl, aber nur eine Akkugrösse von 66 kWh. Mit Heckantrieb und 271 PS (200 kW) beschleunigt er in 5,8 Sekunden von null auf Tempo 100 und schafft bis zu 560 Kilometer mit einer Batterieladung. Der Allradler verfügt über 428 PS (315 kW), zischt in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und kommt 512 Kilometer weit.

Die Verkaufspreise für den europäischen Markt sind noch nicht bekannt – in China verkaufen sich Zeekr 001 ab umgerechnet 28'700 Franken und 009 ab knapp 64'400 Franken. Ob beide je nach Europa kommen werden, ist noch nicht definiert. Der neue X wird jedoch Ende Jahr in Europa starten. Aber während er in China ab umgerechnet 24'500 Franken startet, dürften auf den europäischen Märkten einige Franken aufgeschlagen werden.


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