Vor diesem Stromer muss VW zittern
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Cupra Born machts sportlicher:Vor diesem Stromer muss VW zittern

Neuer Cupra Born machts sportlicher
Vor diesem Stromer muss VW zittern

Jetzt steigt Seat-Tochter Cupra ins Elektro-Business ein: Der neue Born teilt sich die Technik mit dem ID.3 von Volkswagen – aber fetzt diesem locker davon.
Publiziert: 08.10.2021 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2021 um 16:29 Uhr
Andreas Faust und Jürgen Wolff

Bei den neuen Elektro-SUVs fährt der VW-Konzern schon mehrgleisig mit VW ID.4, Skoda Enyaq iV und Audi Q4 E-Tron teilen sich die Technik, aber kommen trotzdem eigenständig daher. Bloss VWs Kompaktmodell ID.3 war bisher allein ohne Gspänli von einer Schwestermarke. Doch das ändert sich jetzt – und wie!

Seats Sporttochter Cupra steigt nun mit dem Born in die Elektromobilität ein. Unter seiner Karosserie steckt die gleiche technische Basis wie im VW ID.3, mit dem er auch im eigens für die Produktion von Elektroautos umgerüsteten deutschen Werk Zwickau vom Band läuft. Allerdings haben sich die Spanier nicht damit zufriedengegeben, nur einen Abklatsch auf die Reifen zu stellen. Ein paar Wünsche liessen sich zwar nicht realisieren, bedauert man bei Cupra – zum Beispiel eine Version mit Allradantrieb. Aber wo möglich, da haben die Cupra-Ingenieure im spanischen Matorell nachgeschärft.

Frische Optik, properes Interieur

Beim Karosseriedesign etwa: Von vorne wirkt der Born, als ziehe er grimmig die Augenbrauen zusammen, wo der ID.3 freundlich-friedlich ausschaut. Die üppigen Lufteinlässe dienen nicht nur der Optik, sondern auch der Kühlung der Akkus und des Antriebsstrangs. Neu sind auch die Voll-LED-Scheinwerfer mit dem gewohnt zackigen Tagfahrlicht. Bei den Massen bleibts zwar fast bei denen des ID.3, aber vorne wird die Karosserie um 15 und hinten um zehn Millimeter tiefer gelegt. Im Profil und am Heck wirds dann wieder ID.3-näher bis auf den üppigen Diffusor und die über die ganze Breite laufende Lichtleiste. Auch bei den Reifen hat Cupra nicht auf reines Energiesparen, sondern mehr auf Optik gesetzt: Zusätzlich zu den 215 mm breiten Reifen, die auf 18- oder 20-Zoll-Felgen aufgezogen werden, kann man auch 235 mm breite Pneus ordern.

Vor diesem Stromer muss VW zittern: Seats Sporttochter Cupra steigt nun mit dem Born in die Elektromobilität ein.
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Drinnen wirkts auf den ersten Blick auch wie in einem konventionellen Auto. Gut so, weil man sich gleich wohlfühlt und die Materialien hochwertiger wirken als im VW. Selbst eine Art Mitteltunnel zwischen den Sitzen ist vorhanden. Der hat zwar in Elektroautos keine technische Funktion mehr – im Born allerdings fungiert er als üppige Ablage. Auf den zweiten Blick sieht man dann doch die ID.3-Details wie das kleine Kombiinstrument samt Fahrstufenschalter an der Seite; beides verstellt sich mit der Lenksäule. Der zentrale 12-Zoll-Touchscreen für Infotainment und Fahrzeugeinstellungen ist aber im Born grösser.

Assistenten und App

Vorne klemmt man in Sportschalensitzen mit prima Seitenhalt; hinten gibts ausreichend Platz. Hinter der Ladeklappe öffnet sich ein Kofferraum mit bis zu 1267 Litern Volumen. Reichlich Assistenzsysteme sind im Angebot, Sprachsteuerung, Anbindung an Smartphones, Navigation und eine App, um das Fahrzeug auch von aussen zu verwalten und zu überwachen.

Cupra Born

Antrieb Elektromotor 204 PS (150 kW), max. Drehmoment 310 Nm@1/min, Batterie 62 Kilowattstunden (kWh) Kapazität, netto 58 kWh, Reichweite WLTP 427 km, 1-Gang-Getriebe, Heckantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,3 s, Spitze 160 km/h.
Masse L/B/H 4,32/1,81/1,54 m, Leergewicht 1859 kg, Laderaum 385 bis 1267 l.
Umwelt 19,4 kWh/100 km (entspricht ca. 2,1 l/100 km Benzin), 0 g/km CO2 lokal, Energieklasse A.
Preise ab 36'800 Fr.

Antrieb Elektromotor 204 PS (150 kW), max. Drehmoment 310 Nm@1/min, Batterie 62 Kilowattstunden (kWh) Kapazität, netto 58 kWh, Reichweite WLTP 427 km, 1-Gang-Getriebe, Heckantrieb.
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,3 s, Spitze 160 km/h.
Masse L/B/H 4,32/1,81/1,54 m, Leergewicht 1859 kg, Laderaum 385 bis 1267 l.
Umwelt 19,4 kWh/100 km (entspricht ca. 2,1 l/100 km Benzin), 0 g/km CO2 lokal, Energieklasse A.
Preise ab 36'800 Fr.

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Wirklich grosse Augen machen wir beim Fahren: Logisch, der Born tritt heftig an wie jedes Elektroauto. Aber dank Tieferlegung hockt und fühlt man näher am Asphalt; die Lenkung scheint einen Tick straffer, das Fahrwerk mit optional adaptiven Dämpfern wirkt agiler als im VW-Schwestermodell. Das Gewicht zwischen Vorder- und Hinterachse ist mit 50:50 nahezu perfekt verteilt. Da die bis zu knapp einer halben Tonne schweren Akkus unten im Fahrzeug verbaut sind, hat der Born einen tiefen Schwerpunkt – was der Fahrdynamik zugutekommt. In Kurven gibt es so gut wie keine Wankneigung, der Born zieht wie auf Schienen.

Kurzzeitig mit 231 PS

Zum Start gibts einen Elektromotor mit 204 PS und jeweils 310 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Optional gibt es ein e-Boost-Paket, das die Motorleistung für rund 30 Sekunden auf bis zu 231 PS pusht. In der Basis hat der wassergekühlte Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden eine Kapazität von netto 58 Kilowattstunden (kWh), was laut Cupra für eine Reichweite von 427 Kilometer reicht. Optional wird es aber auch einen Akku von bis zu 77 kWh für rund 540 Kilometer Reichweite geben.

Ab Mitte November wird der Cupra Born starten und dem VW-Schwestermodell wohl ein paar Kunden abjagen. Preislich gehts los bei 36'800 Franken.

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