Neues Concept Car Polestar O2
Polestar enthüllt Elektro-Cabrio

Cabriolets sind eine aussterbende Spezies – selbst im sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien. Aber nicht bei Polestar – die noble Volvo-Schwester zeigt mit dem O2 Concept, was offen und elektrisch geht.
Publiziert: 02.03.2022 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2022 um 17:11 Uhr
Andreas Faust und Stefan Grundhoff

Vom Traumauto zum Nischenmodell: Kaum ein Segment ist in den letzten Jahren derart geschrumpft wie das der Cabriolets. Wenn die Hersteller Varianten streichen, sind Cabrios mit Stoff- oder Blechklappdach meist ganz vorne mit dabei. Es sei denn, es geht ums Luxussegment. Denn bei Aston Martin, Bentley, Ferrari und Co. haben sie weiterhin Konjunktur.

In dieser Reihe will jetzt auch Polestar einen Platz. «Mit dem O2 Concept öffnen wir die Tür zu neuen Möglichkeiten», sagt Polestars CEO Thomas Ingenlath (58). Im geschlossenen Zustand ist der Polestar O2 ein sportliches Coupé mit breiter Spur, langem Radstand und kurzen Überhängen. Das zweiteilige Dach verschwindet auf Knopfdruck hinter dem Innenraum, und so können die vier Insassen den Fahrtwind des Elektromobils geniessen. Front- und Seitenscheiben schützen die Passagiere dabei wie ein Helmvisier vor störenden Verwirbelungen.

XXL-Batterie im Cabriolet

Damit macht Polestar mal wieder alles anders. Der Polestar 1 war ein sehenswerter Powerhybrid, den man bedenkenlos neben einen Bentley stellen konnte. Mit dem Polestar 2 setzte die edle Schwester von Volvo nicht auf einen Crossover wie alle anderen, sondern auf eine Sportlimousine. Der Polestar 3 dürfte bald in den Startlöchern stehen und mit der Studie Precept hat die Marke vor zwei Jahren schon verraten, wohins in Zukunft gehen soll. Und nun ein sportliches Cabrio?

Polestar O2 Concept: Kommt so der erste Cabrio-Stromer?
Foto: Zvg
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Darunter steckt die Architektur des kommenden Polestar 5, wie Ingenlath sagt, also jene der Serienversion des Precept. Die sei so flexibel, dass man sogar 40 Zentimeter beim Radstand wegnehmen könne und dennoch eine Batterie mit 115 Kilowattstunden (kWh) Kapazität hineinpasse. Ausserdem sei die Alustruktur so stabil, dass sie sich auch bei offenem Dach nicht verwinden könne. Perfekt für einen luxuriösen Sportwagen. Zu Antrieb und Leistung mag Ingenlath aber noch nichts sagen.

Veganes Interieur und Drohnen-Garage

Polestar verzichtet auch beim Coupé-Cabrio-Zwitter O2 auf Echtleder-Sitze: Im Innenraum wurden ausschliesslich recycelte Materialien verbaut. Schäume, Klebstoff, Strickfasern und die Vlieslaminierung bestehen aus wiederverwertetem Polyester. Der Innenraum mit animierten Instrumenten, 15-Zoll-Hochkantdisplay und einer frei schwebenden Mittelarmlehne ist, wie man es von Volvo und Polestar kennt, betont nüchtern gehalten. Die Gangwahl erfolgt über einen zweiten Lenkstockhebel hinter dem Dreispeichenlenkrad. Eher Spielerei denn realer Bezug ist eine fernsteuerbare Drohne, die hinter den Fondsitzen bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h in die Luft steigen kann.

Und wann kommt die Serienversion? Ingenlath grinst verlegen: «Es wäre technisch möglich und realistisch, solch ein Cabrio zu bauen. Aber in unserer Modellplanung bis 2025 kommt es nicht vor.» Aber vielleicht danach? «Möglicherweise werden wir darüber nachdenken.» Das zum Erfolg nötige coole Design hätte der O2.

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