Weltpremiere Lincoln Navigator
Amerikanischer Luxus-Riese

Bei uns kennt Fords Nobeltochter Lincoln kaum jemand. Kein Wunder, die Marke wird in Europa auch nicht verkauft. Ganz anders in Amerika. Dort ist Lincoln eine grosse Nummer – und die im Frühling 2025 startende fünfte Navigator-Generation ein Ereignis.
Publiziert: 17.09.2024 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2024 um 13:57 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Der neue Lincoln Navigator startet im Frühling 2025
  • Imposantes 48-Zoll-Display und luxuriöse Innenausstattung
  • Preise beginnen bei knapp 100'000 Dollar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Patrick Solberg

Den neuen, im Frühling 2025 startenden Lincoln Navigator werden sich die Verantwortlichen der europäischen Premiumhersteller genau anschauen. Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Jaguar Land Rover wissen natürlich, dass der Lincoln Navigator in den USA im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz grosse Nummer ist.

Stilecht, im Rahmen der exklusiven Monterey Car Week und den Luxusevents von Pebble Beach (USA), feierte der kommende Navigator letzte Woche seine Weltpremiere. Sein Design präsentiert sich selbstbewusst. Vor allem die Front wirkt noch repräsentativer als bei den vier Generationen zuvor. Der mächtige Kühlergrill wird von einem Leuchtenband geteilt, das die beiden LED-Frontscheinwerfer miteinander verbindet.

Der Rivale von Cadillac Escalade, BMW X7 oder Mercedes GLS steht mit seinem elektronisch geregelten Komfortfahrwerk auf mächtigen 22- bis 24-Zoll-Rädern. Technisch ist der 5,33 Meter lange Navigator seit Jahren eng mit dem Ford Expedition verwandt, der an sich bereits in der US-Premiumliga unterwegs ist.

Im Frühling 2025 startet der neue Lincoln Navigator. Die inzwischen fünfte Generation feierte letzte Woche in Pebble Beach (USA) Weltpremiere.
Foto: TYLER GOURLEY
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V6-Turbo statt Achtzylinder

Die fünfte Navigator-Generation wird allerdings nicht mehr von einem Achtzylinder angetrieben, sondern von einem aufgeladenen 3,5-Liter-V6 aus dem Konzernregal. Im Navigator leistet das Triebwerk 440 PS (323 kW) und ein maximales Drehmoment von 695 Nm. Elektroversionen oder Plug-in-Hybride spielen mit Blick auf die US-Kunden vorerst keine Rolle. Serienmässig verbaut sind Zehngang-Automatik, Allradantrieb sowie ein variables Fahrwerk mit verschiedenen Fahrprogrammen. 

Ein Spa auf Rädern will der neue Navigator sein – so formuliert es jedenfalls die Marketingabteilung. Sicher ist: Das Platzangebot und das Raumgefühl im Riesen-SUV sind imposant – es gibt je nach gewählter Sitzkonfiguration und Radstand Platz für sechs bis acht Insassen. Diese sitzen auf klimatisierten Ledersesseln, die sich nicht nur flexibel jedem Körper anpassen, sondern in den ersten beiden Reihen auch über vielfältige Massagefunktionen verfügen. US-typisch gibts im Innenraum des noblen Amerikaners nicht nur zahlreiche Ablagen und grosse Becherhalter, sondern bis zu 14 USB-Ports, um die eigenen Geräte wie Handy, Tablet oder Laptop zu laden.

Attraktive Preise

Vorne blicken Fahrer und Beifahrer auf ein enormes 48-Zoll-Display, das sich nahezu über die gesamte Breite der Armaturentafel zieht. «Das beeindruckende Panoramadisplay betont die horizontalen Linien, die dazu beitragen, dass sich die Navigator-Kabine um den Fahrer schliesst», erläutert Lincoln-Chefdesigner Kemal Curic. «Während des gesamten Designprozesses haben wir auf die Harmonie zwischen unseren Designprinzipien, der Benutzeroberfläche und der Funktionalität geachtet, um so ein neuartiges Erlebnis für unsere Kunden zu schaffen.» Zum Verwöhnfaktor zählen wohl auch die unter dem Blue-Cruise-Label zusammengefassten Fahrerassistenzsysteme, die im Level 2+ selbst längeres Fahren erlauben, ohne dass der Fahrer die Hände ans Steuer nehmen muss. 

Verkaufsstart in den USA ist nächster Frühling. Preislich dürfte die Normalversion bei knapp 100'000 Dollar starten. Aber selbst das Luxusmodell Navigator Black Label L mit langem Radstand dürfte mit Komplettausstattung kaum mehr als 120’000 Dollar kosten. Bei solchen Preisen dürfte die europäische Premium-Konkurrenz auf dem US-Markt schon ins Grübeln kommen.

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