7 Fehler, wenns finster wird
Das machen wir im Tunnel falsch

Ob Gotthard oder Gubrist, wir alle sind schon mal durch einen Tunnel gefahren. Keine grosse Sache – oder? Falsch: Es gibt sieben typische Fehler, die wir beim Fahren im Tunnel machen.
Publiziert: 17.06.2024 um 06:30 Uhr
|
Aktualisiert: 17.06.2024 um 06:39 Uhr
Martin A. Bartholdi
1

Langsamer werden

Viele werden automatisch langsamer, wenn sie auf das dunkle Loch zufahren, auch wenn das Tempolimit gleich bleibt. Die Reaktion ist normal, weil es enger wird und das Licht wechselt. Aber wenn es Sicht, Verkehr und Limit zulassen, bitte bewusst konstant weiterfahren. Dadurch schrumpfen nicht plötzlich die Abstände, es entsteht kein Stau «aus dem Nichts», und es verhindert, dass ungeduldigere Lenkende genervt den Langsameren dicht auffahren.

2

Abblendlicht aus

Moderne Autos haben eine Lichtautomatik, die im Tunnel von Tagfahr- auf Abblendlicht umschaltet. Die funktioniert im Tunnel zuverlässiger als beispielsweise im Regen oder im Nebel. Trotzdem schadet ein kurzer Kontrollblick nicht. Oft zu sehen, aber verboten: Standlicht ist ausserhalb des Tunnels kein Tagfahr- und im Tunnel kein Abblendlicht. Wer ein Auto ohne Lichtautomatik fährt, muss von Hand das Abblendlicht einschalten. Es geht nicht nur darum, besser zu sehen, sondern gut gesehen zu werden. Besonders in Tunneln mit weissen Wänden und starken LED-Lampen geht das oft vergessen. Hier alles zum Thema Licht.

3

Sonnenbrille anbehalten

Vor der Tunneleinfahrt sollte man die Sonnenbrille abnehmen. Brillenträger, die dann auf die normale Korrekturbrille wechseln müssen, sollten bei einer Strecke mit vielen Tunneldurchfahrten lieber diese Brille nutzen. Düstere Tunnel wirken mit Sonnenbrille wie eine Nachtfahrt. Sie strengen unsere Augen an, machen müde und lassen uns auf Gefahren langsamer reagieren.

Schon bevor du in den Tunnel fährst, solltest du die Lüftung im Auto auf Umluft stellen, damit die schmutzige Luft aus dem Tunnel nicht ins Auto gelangt.
Foto: ZVG
1/10
4

Verkehrsfunk ausschalten

Die Lieblingsmusik auf Spotify, unser Hörbuch oder der Podcast haben einen Nachteil: Schaltet man Verkehrsfunk-Unterbrechungen (oder das Radio ganz) aus, gibt es auch keine Infos zu Gefahrenlagen – so können wir auch nicht richtig reagieren. Bei einem Brand in einem langen Tunnel kann frühzeitige Reaktion Leben retten. Deshalb solltest du im Tunnel auf Radioempfang umstellen oder den Verkehrsfunk aktivieren.

5

Tunnelluft im Auto

Die Luft im Tunnel ist nicht die beste. Das lässt sich schon an den geschwärzten Wänden sehen: Abgase und Reifenabrieb belasten die Luft. Wenn wir die Klimaanlage nicht schon vor dem Tunnel auf Umluft umstellen, gelangt der ungesunde Mief ins Auto. Also auf Umluft stellen und – wichtig – am Tunnelende wieder auf Frischluft.

Vor allem bei Regen können zudem die Scheiben innen wie aussen anlaufen. Also parat sein, den Scheibenwischer auch im Tunnel zu nutzen, und Lüftung auf die Frontscheibe richten. Wenn das nicht ausreicht, aktiviere die Klimaanlage, da diese der Luft sehr schnell die Feuchtigkeit entzieht.

6

Zu dicht auffahren

Halber Tacho – diese Regel sollte jedem Autofahrerenden etwas sagen. Die Hälfte der Geschwindigkeit in Metern gilt als idealer Abstand auf das vorausfahrende Fahrzeug. Sprich: bei 120 km/h 60 Meter. Im Tunnel sollte der Abstand im Zweifel lieber noch grösser sein. Denn im Gegensatz zu einer Landstrasse oder der Autobahn kannst du nicht nach rechts ausweichen, wenn du von einem abrupten Bremsmanöver des vorderen Autos überrascht wirst.

7

Wenden oder Rückwärtsfahren

Die meisten Tunnel sind Einbahnstrassen, bei Gegenverkehr trennt mindestens eine doppelte ausgezogene Sicherheitslinie die Fahrspuren. Diese solltest du dir als massive Mauer vorstellen: Wenden und auch Rückwärtsfahren sind absolute No-Gos im Tunnel – auch wenn alte Navis mal das Signal verlieren und «Bitte wenden!» sagen. Wende nur dort, wo es auch erlaubt ist – ausserhalb des Tunnels.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?