Hitze und Elektroautos
So schonst du dein E-Auto im Sommer

Die Reichweite eines Elektroautos verringert sich im Winter teilweise stark. Doch haben auch hohe Temperaturen Einfluss auf die Reichweite? Oder bestehen andere Gefahren? Hier erfährst du, worauf du mit einem Stromer im Sommer achten solltest.
Publiziert: 16.07.2024 um 06:05 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 06:06 Uhr
Kim Hüppin

Welcher Autofahrer kennt das nicht: Obwohl wir vor der Badi den letzten Parkplatz im Schatten ergattert hatten, steht das Auto nach der nassen Abkühlung in der prallen Sonne. Das Einzige, was hilft: Durchlüften und die Klimaanlage aufdrehen.

Bei Minustemperaturen im Winter wissen wir, dass die Reichweite von E-Autos teils stark schrumpft, doch welchen Einfluss hat im Sommer grosse Hitze auf die Akkuleistung der Stromer?

Erst ab 130 Grad wirds gefährlich

Allgemein nimmt das Auto keine drastischen Folgeschäden durch die Sommerhitze. Doch ab etwa 35 Grad kann die Speicherkapazität des Akkus nachlassen und sich die Reichweite somit verringern. Für den Akku selbst sind solche Temperaturen allerdings kein Problem. Erst bei 130 Grad könnte eine chemische Reaktion zu einem Kurzschluss führen.

Bei Minustemperaturen wissen wir, dass die Reichweite von E-Autos teils stark schrumpft. Doch welchen Einfluss hat Hitze auf die Akkuleistung der Stromer?
Foto: zvg.
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Bei vielen Stromern sorgen Temperatursensoren und Kühlungssysteme für die richtige Temperatur. In Notfällen kann das Auto sogar die Leistung oder die Höchstgeschwindigkeit reduzieren. Doch auch wir Fahrerinnen und Fahrer können etwas für die Schonung des E-Autos in der Hitze tun.

Schattenparken

In den meisten E-Autos sind Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Die funktionieren am besten bei Temperaturen zwischen 15 und 35 Grad. Zu kalt oder zu warm – die Speicherkapazität leidet. Heisst: Die Reichweite sinkt. Da hilft es bei Höchsttemperaturen das Auto im Schatten oder wenn möglich in einer Tiefgarage zu parkieren.

Falls dein E-Auto doch mal zu heiss wird, läuft wahrscheinlich die Klimaanlage auf Hochtouren. Das frisst Energie, die dem Auto dann zum Fahren fehlt: Die Reichweite schmilzt wie Glace in der Sonne. Da ist es von Vorteil, nach Möglichkeit die Passagierkabine während des Ladevorgangs vorzukühlen. So büsst du keine Reichweite ein.

Laden mit geringer Leistung

Wenn du weite Strecken mit deinem Elektroauto im Sommer planst, solltest du längere Ladestopps einrechnen. Denn: Je höher die Temperatur, desto niedriger sollte die Ladeleistung sein. Das Batterieüberwachungssystem reguliert die maximale Ladeleistung, um einer Überhitzung entgegenzuwirken, was den Ladevorgang verlangsamt. So kann dieser in extremeren Fällen sogar unterbrochen werden, bis die Batterie abgekühlt ist. Einige E-Autos wie die Modelle von Tesla können die Batterie vorkonditionieren, das heisst sie vor dem Aufladen auf die richtige Temperatur bringen.

Die Hitze hat nicht nur auf die verbauten Batterien Einfluss, sondern auch auf die fix montierten Ladestationen. Hier leidet durch Überhitzung ebenso die Ladeleistung. Problem: Die öffentliche Ladeinfrastruktur hat meist kein Schutz vor extremen Temperaturen – hier gibt es natürlich auch Ausnahmen, wie die Ladesäulen von Fastned.

Entspannt in die Ferien

Hektisch und unruhiges Fahrverhalten führt zu einem höheren Energieverbrauch. Ebenso viele Beschleunigungs- und Bremsmanöver. Das beansprucht den Elektroantrieb deines Autos stärker, was die gestiegene Betriebstemperatur zu einer zusätzlichen Belastung macht. Heisst also: Fahre entspannt und ausgeglichen – vor allem, wenn du eine längere Strecke in die Ferien fährst.

Noch ein letzter Tipp: Checke dein Auto immer komplett durch vor einer langen Fahrt. Das gilt bei E-Autos besonders auch für das Batteriekühlsystem.

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