Keine Klimaanlage im Auto?
So wird die Fahrt bei Hitze nicht zur Tortur

Nicht jedes Auto lässt sich bei Hitze bequem per Knopfdruck auf Wohlfühltemperatur herunterkühlen. Hier einige Tipps, wie die Fahrt auch ohne Klimaanlage im Auto nicht zur Qual wird.
Publiziert: 29.07.2024 um 11:00 Uhr
|
Aktualisiert: 29.07.2024 um 11:24 Uhr
RMS_Portrait_948.JPG
Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Jetzt kommt endlich der Hochsommer – und viele verreisen gen Süden in die Sommerferien. Wessen Auto über eine Klimaanlage verfügt, hat gut lachen. Bequem kann man per Knopfdruck das ideale Wohlfühlklima im Fahrzeuginnenraum einstellen.

Aber längst nicht alle Fahrzeuge verfügen über diese Komfortoption. Vor allem Old- und Youngtimer oder ältere Kleinwagen haben oft keine Klimaanlage – oder sie ist defekt. Zudem gibt es für betagtere Klimaanlagen kein gasförmiges Kältemittel (Freon) mehr. Deshalb hier einige praktische Tipps, damit die Fahrt auch ohne Klimaanlage im Fahrzeug nicht zur konzentrationsraubenden und schweisstreibenden Tortur wird.

Scheiben abdecken

Vorbereitung ist alles. Lass die Hitze erst gar nicht in dein Auto. Wenn du dein Auto abstellst (wenn möglich natürlich im Schatten), dann verwende die vor allem bei Campern beliebten und das Sonnenlicht effizient abhaltenden Fenstermatten. Eine Thermomatte auf der Windschutzscheibe verhindert das Aufheizen des Armaturenbretts und des Fahrzeuginnenraums. Weitere Thermomatten-Sets für die Seiten- und das Heckfenster ergänzen diesen effektiven Sonnenschutz. Mit Kindern an Bord empfehlen sich zudem Sonnenschutzfolien zum Aufkleben oder Rollos mit Saugnäpfen für die hinteren Scheiben. Zur Not tut es auch ein helles Badetuch.
Kleiner Extratipp: Hast du ein Auto mit dunklen Sitzpolstern, dann leg helle Handtücher über die Sitze und auch übers Armaturenbrett und Lenkrad. Helle Sitzbezüge (oder Tücher) reflektieren das Licht und verhindern, dass du dich beim Fahren in der Hitze wie eine Wurst auf dem Grill fühlst.

Längst nicht jedes Auto ist mit einer Klimaanlage ausgestattet.
Foto: Andreas Engel
1/13

Hitze aus dem Auto fächeln

Steigst du ins aufgeheizte Auto, dann öffne vor der Fahrt erst alle Türen und Fenster, damit die aufgestaute heisse Luft entweichen kann. Du kannst diesen Vorgang beschleunigen, indem du zum Beispiel die Fahrertür mehrmals hintereinander öffnest und schliesst und so quasi die heisse Luft aus dem Fahrzeuginnenraum fächelst.
Kleiner Extratipp: Es ist kein Geheimnis – während der Fahrt im Auto ohne Klimaanlage sorgt der durch die geöffneten Fenster ziehende Fahrtwind für eine sich angenehm anfühlende Brise.

Feuchte Waschlappen auf die Lüftung

Wir kennen den Effekt aus südlichen Ländern: Hängt man im Sommer eine feuchte Baumwolldecke oder ein Handtuch vors Zimmerfenster, entsteht Verdunstungskälte. Im Auto können wir diesen Effekt nutzen, indem wir feuchte Baumwollwaschlappen oder Küchenhandtücher vor die Lüftungsdüsen hängen. Das dürfte für minimale Abkühlung sorgen und ist in jedem Fall einen Versuch wert.
Kleiner Extratipp: Ebenfalls für einen willkommenen Frischekick zum Beispiel bei hitzegeplagten Passagieren oder quengelnden Kindern sind Thermalwasser-Sprays (aus der Kühlbox) fürs Gesicht oder kalte Kompressen (ebenfalls aus der Kühlbox) für Nacken und Unterarme.

Ventilator ins Auto nehmen

Fehlt die Klimaanlage im Auto, kannst du zum Beispiel einen über die Bordelektronik (bei älteren Autos: Zigarettenanzünder) anschliessbaren, tragbaren Ventilator mit ins Fahrzeug nehmen – oder einen selbst basteln. Er verbessert die Luftzirkulation im Fahrzeuginnenraum und macht so Wartezeiten an roten Ampeln, Bahnübergängen oder im Stau erträglicher. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass der im Auto zusätzlich montierte Ventilator weder die Sicht behindert noch beim Bremsen herunterfallen kann.
Kleiner Extratipp: Im Zubehörhandel gibts spezielle Klima-Sitzauflagen fürs Auto, die sich ebenfalls am Zigarettenanzünder anschliessen lassen und für Abkühlung sorgen.

Und zum Schluss noch ein allerletzter Tipp: Trag im Auto luftige und bequeme Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Hanf oder Leinen. Sie nehmen Schweiss auf, reflektieren das Licht und sind bei Hitze deshalb angenehmer. Menschen mit langen Haaren sollten diese zusammenbinden, damit der Nacken nicht zu warm wird.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?