Mit dem Auto in die Berge
Mit diesen 5 Tipps wird die Bergtour nicht zur Tortur

Mit dem Auto im Sommer in die Alpen wandern? Schön, aber nicht ungefährlich. Denn oft verhalten wir uns in kurvenreichen und auf steilen Strassen falsch. Wir erklären, wie du kurvige Berg- und Talfahrten fehlerfrei meisterst.
Publiziert: 16.06.2023 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2023 um 14:57 Uhr
Hüppin Kim

Vorbereitung ist alles

Vor der Reise sollte ein Check-up an deinem Auto durchgeführt werden.

Vorbereiten solltest du dich vor jeder Autofahrt. Gehts jedoch in die Berge, ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete. Plane deine Route so exakt wie möglich. Vor allem, wenns auf ausländische Strassen geht. Kontrolliere die geplante Strecke, ob tatsächlich alle Abschnitte befahrbar sind (gerade bei Passübergängen gibts saisonale Unterschiede) und welchen Untergrund diese haben. Gewisse Engpässe dürfen beispielsweise mit einem Wohnmobil nicht passiert werden. Berg- und Talfahrten beanspruchen den Fahrenden, aber auch dessen Auto stark. Stelle deshalb sicher, dass du fit bist und sich dein Auto in einem ordentlichen und verkehrssicheren Zustand befindet. Dazu kannst du vor Abfahrt den Reifendruck und den Ölstand prüfen. Planst du eine weitere Reise, empfiehlt sich vor Abfahrt das Fahrzeug kurz von einem Garagisten checken lassen.

Der Reifen gibt Gummi

Prüfe den Reifendruck und ob diese noch genug Profil für die Reise haben.
Foto: ZVG

Wie schon erwähnt spielt der richtige Reifendruck und natürlich der ganze Pneu bei längeren Autofahrten eine grosse Rolle. Auf schmalen und steilen Bergpässen, die möglicherweise gar noch schneebedeckt sind, ist idealer Grip noch viel wichtiger als bei Fahrten im Flachland. Den vom Autohersteller empfohlenen, korrekten Reifendruck findest du bei praktisch jedem Auto entweder im Rahmen der Fahrertür oder in der Tankklappe. Autoreifen kannst du praktisch an jeder Tankstelle bis zum vorgeschriebenen Wert aufpumpen. Überprüfe auch, ob dein Reifen genug Profil für die bevorstehende Fahrt hat. Und im Winter lohnt sich natürlich auch das Mitführen von Schneeketten.

Den Motor arbeiten lassen

Fahre, um den Motor deines Autos zu schonen, in einem tiefen Gang bergab.

In der Fahrschule lernten wir: Bei hoher Drehzahl muss geschaltet werden. Vergiss dies jedoch, wenn du in den Bergen unterwegs bist. In einem hohen Gang mit niedriger Drehzahl einen Berg hochzufahren, fühlt sich für dein Auto gleich an, wie wenn du dich auf dem Velo im höchsten Gang hoch quälen müsstest. Durch die Überlastung des Motors steigt das Risiko einer Überhitzung. Fahre deshalb in einem niedrigen Gang: Eine Drehzahl von 3000 Umdrehungen ist in den Bergen völlig normal. Beim Abwärtsfahren gilt dasselbe: Ein tieferer Gang hilft dir, das Tempo deines Autos mit der sogenannten Motorbremse konstant zu halten, ohne dass du ständig auf der Bremse stehen musst.

Bergwanderungen im Auto können schön, aber auch tückisch sein. Mit diesen 5 Tipps fährst du sicher in den Bergen.
Foto: Keystone

Bremsen schonen

Ständiges Bremsen tut den Bremsen nicht gut. Bremse deshalb kürzer, dafür stärker.

Um die Bremsen zu schonen, hilft es beim Talwärts fahren wie oben bereits erwähnt einen tieferen Gang einzulegen und die Motorbremse wirken zu lassen. Wer beim Abwärtsfahren ständig auf dem Bremspedal steht, läuft Gefahr, die Bremsscheiben zu überhitzen, was zu nachlassender Bremsleistung führen kann. Reicht die Motorbremse alleine nicht, dann während einer langen Bergabfahrt besser kürzer und heftiger bremsen, umso das Pedal auch mal wieder lösen und die Bremsscheiben abkühlen zu können. Manche Autos besitzen automatisierte Bergauf- oder Bergab-Fahrhilfen. Diese verhindern ein Zurückrollen und schonen die Kupplung.

Vorausschauend fahren

Fahre mit weitem und vorausschauendem Blick, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Während der Fahrt durch Täler oder über hohe Berge mit engen Kurven solltest du einen möglichst weiten Blick haben. Fahre vorausschauend, um gegebenenfalls Velofahrerinnen, Motorräder oder Wanderer frühzeitig zu entdecken. Fahre konzentriert und nie zu schnell in eine Kurve – lieber brauchst du zehn Minuten länger für die Überfahrt, als dass ein Unglück geschieht. Ausserdem gelten in den Bergen die Verkehrsregeln des jeweiligen Landes. Mache dich mit ihnen vertraut, um gut vorbereitet zu sein. Die wichtigste Regel beim Kreuzen an engen Stellen: Bergauf fahrende Fahrzeuge geniessen stets Vortritt. Du darfst je nach Situation aber auch deinen gesunden Menschenverstand walten lassen. Wenn zum Beispiel ein schwer beladener, bergabfahrender Lastwagen entgegenkommt, ist es nur freundlich (auch wenn das Recht auf deiner Seite ist), dem Transporter die Vorfahrt zu lassen. Allgemein gilt: Sei nachsichtig und fahre vorsichtig – so wird deine nächste Bergtour im Auto nicht zum Horrortrip, und du wirst sie richtig geniessen können.

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