Mehr Leistung, mehr Reichweite
Opels Elektro-Mokka wird etwas heisser

Opel spendiert dem Elektro-Crossover Mokka einen kleinen Leistungs- und Reichweitenzuschlag. Ob davon im Alltag tatsächlich etwas zu spüren ist, soll unser Praxistest klären.
Publiziert: 28.08.2024 um 11:08 Uhr
Andreas Engel und Wolfgang Gomoll

Manchmal machen kleine Dinge einen grossen Unterschied. Etwa beim aufgefrischten Mokka Electric, der neu auch in einer Version mit grösserer Batterie und stärkerem Elektromotor zu haben ist. Konkret wächst die Akku-Kapazität zwar nur minim: von 50 auf 54 Kilowattstunden. Weil der neue 156 PS (115 kW) starke E-Motor von Mutterkonzern Stellantis aber gleichzeitig effizienter arbeitet als das weiterhin ebenfalls erhältliche Aggregat mit 136 PS (100 kW), stromert der Elektro-Mokka neu bis zu 406 Kilometer weit. Bisher waren 338 Kilometer das höchste der Reichweiten-Gefühle. Doch nicht nur der effizientere Antriebsstrang soll das deutliche Kilometer-Plus ermöglichen, sondern auch die serienmässige Wärmepumpe und eine optimierte Zellchemie in den Batterien.

Ordentliche Fahrleistungen

Die Frage, die uns vor der Testfahrt beschäftigt: Stimmen die theoretischen Reichweitenangaben mit unseren Praxiserfahrungen überein? Der erste Blick ins Cockpit macht Mut: Beim Start meldet der Bordcomputer eine Reichweite von 346 Kilometer bei einem Ladezustand der Batterie von 86 Prozent – das passt! Eine volle Batterie würde der postulierten Reichweite ziemlich nahekommen. 

Auf der Strasse schlägt sich der Opel Mokka gut. Die 260 Nm Drehmoment sind unverändert, reichen aber aus, um den 1632 Kilogramm schweren Stromer leichtfüssig durch den Verkehr zu bewegen. Dank der Extra-Power gelingt der Standardsprint von null auf 100 km/h in neun Sekunden – 0,2 Sekunden schneller als bisher. Nicht, dass man das im Alltag grossartig spüren würde, aber immerhin. Die Spitze ist bei 150 km/h erreicht – eine höhere Höchstgeschwindigkeit macht bei E-Autos mit vergleichsweise kleinem Akku auch keinen Sinn. 

Der Opel Mokka Electric ist neu auch in einer Version mit grösserer Batterie und stärkerem Elektromotor zu haben.
Foto: zVg
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Wie weit kommt der Mokka wirklich?

Auf der Landstrasse und in der Stadt schlägt sich der Elektro-Crossover bestens. Allerdings sind die Bremsen nach wie vor nicht exakt dosierbar. Hier sollten die Ingenieure demnächst nachjustieren. Die bekannte B-Fahrstufe, mit der die Rekuperation per Automatik-Stummelhebel verstärkt wird, zeigt, dass der Mokka Electric schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Auch die drei Fahrprogramme Eco, Normal und Sport, bei denen die Leistung variiert, sind nicht neu.

Im Verkehr spielt das keine Rolle. Wir sind die meiste Zeit im Normal-Modus unterwegs, nehmen auch den ein oder anderen Überholvorgang vor und kommen am Schluss auf einen sehr guten Durchschnittsverbrauch von 14,8 kWh/100 km. Das sind sogar 0,7 kWh/100 km weniger als im Datenblatt angegeben! Die angegebenen 400 Kilometer Reichweite liegen in der Praxis also tatsächlich drin – wenn möglichst wenig Autobahnstrecken dabei sind. 

Das kostet der Crossover

Leichte Abzüge gibts bei der Ladeleistung. Während die dreiphasigen 11 kW beim AC-Stromtanken durchaus in Ordnung sind, sind die maximalen 100 kW beim DC-Laden bestenfalls Mittelmass. So sollen die Akkus in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt ein. An einer Wallbox dauert es rund vier Stunden und 40 Minuten, ehe die Energiespeicher wieder auf 80 Prozent erstarkt sind. 

Die Preise für den bei Leistung und Reichweite erstarkten Mokka Electric starten in der Ausstattung «Edition» bei 37'790 Franken – rund 2000 Franken über der weiter erhältlichen 136-PS-Version. In der Variante «GS» mit grösseren Digitalinstrumenten, 10- statt 7-Zoll-Infotainmentsystem und 18- statt 17-Zoll-Alus gehts für die neue Topversion ab 39'440 Franken los. 

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