VW Caddy California im ersten Test
Der Camper fürs kleine Budget

Mit dem Caddy California erweitert VW das Camper-Angebot nach unten. Aber was kann das Budget-Wohnmobil? Blick geht auf die erste Testfahrt und somit auch zum ersten Testliegen.
Publiziert: 06.07.2021 um 08:39 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2021 um 22:14 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Der Camper-Trend kennt keine Grenzen: Schon zuvor waren Wohnmobile «in», seit Corona boomen sie wie verrückt. Wie andere Marken erweitert auch VW die Palette nach unten. Neu ist das nicht, zuvor gab es unterhalb des teuren T6.1 California den Caddy Beach. Nun wird der neue Caddy als California noch mehr Camper und zum kleinen Bruder des T6 California und Crafter Grand California.

Das dreiteilige Bett liegt normalerweise gefaltet dort, wo in normalen Autos die Hutablage wäre. Legt man die Rücksitze um und rückt die Vordersitze ganz vor, kann man es nach vorne ausklappen. Im Heck steckt die Auszieh-Küche mit einflammigem Herd, die Heckklappe dient als Regenschutz. Sogar Standheizung ist erhältlich. Ein Paar Campingstühle sowie Tisch sind dabei. Stauraum bleibt für das Weekend, sonst sollte man zum 35 Zentimeter längeren Maxi greifen.

VW Caddy California 1.5 TSI DSG

Antrieb 1.5-R4-Turbobenziner, 114 PS (84 kW), 220 Nm@1750-3000/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 11,9 s, Spitze 182 km/h
Masse L/B/H 4,50/1,86/1,83 m, 1657 kg
Umwelt WLTP-/Testverbrauch 6,2/6,4 l/100 km, 148/152 g/km CO2-Ausstoss, Energie A
Preis 1.5 TSI DSG ab 34'600 Fr., Testwagen («Spirit» plus Optionen) 42'272 Fr., Listen-Basis ab 31'500 Fr. (TDI, 75 PS), Basis-Sondermodell «Spirit» ab 28'550 Fr. (TSI, 114 PS)

Antrieb 1.5-R4-Turbobenziner, 114 PS (84 kW), 220 Nm@1750-3000/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 11,9 s, Spitze 182 km/h
Masse L/B/H 4,50/1,86/1,83 m, 1657 kg
Umwelt WLTP-/Testverbrauch 6,2/6,4 l/100 km, 148/152 g/km CO2-Ausstoss, Energie A
Preis 1.5 TSI DSG ab 34'600 Fr., Testwagen («Spirit» plus Optionen) 42'272 Fr., Listen-Basis ab 31'500 Fr. (TDI, 75 PS), Basis-Sondermodell «Spirit» ab 28'550 Fr. (TSI, 114 PS)

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Das gefällt uns prima

Der Hauptvorteil des Caddy liegt in seiner handlichen Grösse: Während man im T6 California in engen (und niedrigen!) Garagen aufpassen muss, ist der Caddy California ein quirliger Begleiter, der die Kids in die Schule bringt, die Einkäufe erledigt oder wie alle Cityvans beim Zügeln hilft. Viele Details sind durchdacht, etwa dass es genug LED-Lampen innen oder in der Heckklappe gibt oder vor den hintersten Seitenfenstern entnehmbare Kleinkram-Taschen. Der Umbau zum Schlafwagen dauert keine zwei Minuten. Das 1,98 mal 1,07 Meter grosse Doppelbett ist bequem und gemütlicher (und trockener) als eine Nacht im Zelt.

Basis-Camper: Mit dem neuen Caddy als California rundet VW die Wohnmobil-Palette um ein Einstiegsmodell nach unten ab.
Foto: VW NF/zVg
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Das gefällt uns weniger

Ist das Schlafzimmer mal parat, ist ohne optionales Vorzelt kein Raum mehr zum Umziehen im Auto. Oben auf dem Bett ist dies mangels Höhe darüber arg mühsam, dort ist fast zwangsläufig Kuscheln und Schlafen angesagt. Auch die Vorhänge gegen aufdringliche Blicke sind zwar da, leider sind die magnetischen Vorhänge aber teils recht fummelig. Das Infotainment wäre an sich prima, nur die unpraktischen Touch-Leisten für die Lautstärke sind auch hier ein Ärgernis.

So fährt er sich

Der neue Caddy ist jetzt mehr Auto als Kleintransporter, und da macht der California keine Ausnahme. Man sitzt angenehm leicht erhöht, alles fasst sich solide an, und auch ein modernes Infotainment und hübsches Dekor ist da statt wie zuvor nur Hartplastik (das es aber weiterhin gibt). Der California federt ausgewogen und kommod und bleibt leise. Die Lenkung gibt sich zielgenau: Man fährt eigentlich wie in Polo und Co., also nicht aufregend, aber richtig gut.

Im Testwagen – dem derzeit erhältlichen Sondermodell «Spirit» als 1.5 TSI mit Automat – sorgen die 114 PS nicht für Wahnsinnstemperament angesichts des California-Zusatzgewichts, aber sind allemal quirlig und flott genug für alle Fälle. Unser Testverbrauch: 6,4 l/100 km, für einen Camper ein guter Wert.

Das Blick-Fazit

Ein vollwertiges Wohnmobil für eine Woche Frankreich mit Familie ist der Caddy California nicht – will er auch nicht sein. Eher ist er problemloses Alltagsauto mit dem Plus, ohne Bandscheibenschäden oder nasskalte Zeltnächte mal ganz problemlos zu campen. Wer damit «richtig» campt, sollte den 35 Zentimeter längeren Maxi nehmen und sich das optionale, teils aufblasbare Vorzelt kaufen. Übrigens: Auch Allrad ist optional im Angebot. Der Test-«Spirit» mit Frontantrieb kostet mit Optionen zwar auch schon wieder 42'272 Franken – aber das liegt noch über 10'000 Franken unter dem günstigsten Basis-T6-California.

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