Berner Regierungsrat rechnet Banane als Spesen ab
«Frechheit, begangen am Volk»

Trotz eines Lohnes von knapp 280'000 Franken landen bei Regierungsräten Mini-Beiträge auf der Spesenabrechnung. Das sorgt in der Community für rote Köpfe.
Publiziert: 17.01.2024 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2024 um 19:01 Uhr
Der Berner Regierungsrat Philippe Müller hat seinen Znüni als Spesen abgerechnet.
Foto: keystone-sda.ch
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Dass man sich als Regierungsrat einiger Vorteile und Spesen erfreuen darf, überrascht wohl die wenigsten. Aber manche meinen es damit ein bisschen zu gut – und treiben es auf eine neue Schiene. 

Ein aktuelles Beispiel: der Berner Regierungsrat Philippe Müller (60, FDP). Bei ihm landen ganz banale Sachen wie ein Bio-Mehrkornbrötli für 95 Rappen, eine Banane von 20 Rappen oder ein Laugenbretzeli mit Butter für 3.20 Franken auf der Spesenabrechnung. Was aber für noch mehr rote Köpfe sorgt: Diese Beiträge landeten auf der Spesenabrechnung, obwohl Müller im Jahr rund 280'000 Franken verdient.

Das meint die Community

«Solche Leute sollten nicht mehr gewählt werden!», kommentiert Blick-Leser Peter Tepe. Mit dieser Meinung ist er nicht allein. Leser Arnold Kuster meint: «Es mag rechtens sein, moralisch und ethisch ist das allemal verwerflich. Von peinlich wollen wir gar nicht reden.»

Wie sehr diese Spesenabrechnung verspottet wird, zeigt auch ein Voting auf Blick. 93 Prozent sind sich einig, man könne es auch übertreiben, und finden, dass eine Banane nicht auf die Spesen gehöre. Nur sechs Prozent finden, es sei okay. Es stehe einem ja zu.

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Nach Kommentaren, die den Kassenzettel für gut empfinden, sucht man in der Blick-Kommentarspalte vergeblich. Denn die Leserinnen und Leser sind sich einig: «Es ist einfach unverschämt.» Findet auch Sandra Keller. Sie wirft noch in die Runde: «Es gibt Menschen, die werden in der Schweiz im Stich gelassen, obwohl sie unter dem Existenzminimum leben müssen.» Dann legt sie noch einen obendrauf: «Schämt euch!»

«Frechheit, begangen am Volk»

Dass es bei den Regierungsräten zu Spesen kommt, versteht die Mehrheit. Aber eine Banane und ein Laugenbrötli scheinen das Fass zum Überlaufen zu bringen.

«Sie suggerieren Volksnähe und Sparsamkeit auf den Wahlplakaten. Aber was machen sie wirklich? Ja, sie rechnen solche Beträge ab wie im Artikel genannt, und bestimmt sind da noch weitere Ausgaben, von denen wir keine Kenntnis haben», schreibt Marco Kälin. Und mit diesem Satz schliesst er die Diskussionsrunde ab: «Das ist nicht nur Abzockerei, das ist eine Frechheit – begangen am Volk und den Steuerzahlenden, die hart für jeden Franken arbeiten müssen.»

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