«Kässelibeat» und seine Leidenschaft für alte Schweizer Bank-Sparkässeli
«Sparkässeli gehören zur Schweizer DNA»

Beat Walmer (64) aus Thürnen BL hat eine Leidenschaft, die man nicht alle Tage trifft: Er sammelt Sparkässeli. Und das nicht nur, weil sie Erinnerungen an vergangene Zeiten wecken, sondern weil sie für ihn ein Stück Schweizer Kulturgut sind.
Publiziert: 17.08.2024 um 11:56 Uhr
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Alles begann im Jahr 2010, als ich im Internet zwei Kässeli entdeckte und ersteigerte: eines von der Berner Kantonalbank und eines von der Obwaldner Kantonalbank. Da kam mir die Idee, von jeder Kantonalbank eines zu sammeln. Innerhalb von vier Monaten hatte ich 15 verschiedene. Da war meine Sammelleidenschaft geweckt und ich begann, alle möglichen Sparkässeli zu suchen.

Jedes erzählt seine eigene Geschichte. Mein Lieblingsstück? Das von der Basellandschaftlichen Kantonalbank, datiert auf 1870 und mit der Nummer 7 versehen. Nicht nur, weil ich früher bei der BLKB gearbeitet habe, sondern auch, weil die Nummer 7 für mich eine persönliche Bedeutung hat.

Ich finde meine Kässeli überall — im Internet, auf Flohmärkten oder durch Tipps von Freunden und Bekannten. Ich teile mein Wissen und meine Begeisterung gerne mit anderen. Es kommt oft vor, dass mich jemand kontaktiert und sagt: «Sind Sie der Kässelibeat? Ich habe hier ein altes Kässeli, aber finde den Schlüssel nicht mehr.» Auch wenn sich jemand von einem Kässeli trennen möchte oder auf der Suche nach einem speziellen Stück ist, stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Beat Walmer sammelt seit 14 Jahren Schweizer Sparkässeli.
Foto: zVg
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In den letzten Jahren habe ich zahlreiche Ausstellungen und Vorträge organisiert. Die aktuelle Ausstellung im Heimatmuseum Sissach läuft noch bis Juni 2025, bei der ich selbst oft vor Ort bin. 2019 habe ich das erste Buch über Schweizer Bank-Sparkässeli veröffentlicht, denn Informationen über die alten Metall-Sparkässeli findet man selten. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, möglichst viel Wissen über diese kleinen Kulturgüter der Schweizer Geldgeschichte zu sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wenn ich ein neues Kässeli ergattere, nehme ich mir Zeit, putze es, betrachte es von allen Seiten und spüre die grosse Sammelfreude, die in mir aufkommt. Manchmal stehe ich vor meiner Sammlung, beleuchte die Vitrine und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ein Freund meinte einmal zu mir: «Du lebst in der Vergangenheit.» Aber für mich bedeutet das Sammeln nicht, in der Vergangenheit zu leben. Wie ich gerne sage: «Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.»

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In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

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