WHO-Studie gibt Entwarnung
Handys nicht schuld an Hirntumoren

Eine erhöhte Exposition gegenüber Hochfrequenzstrahlung (RF) durch Mobiltelefone, Rundfunkantennen oder Basisstationen scheint das Risiko für Hirntumore oder Krebs nicht signifikant zu erhöhen. Dies zeigt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Publiziert: 04.09.2024 um 16:12 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Mobilfunkstrahlung ist wahrscheinlich nicht gefährlich fürs Gehirn
  • Ergebnisse entwarnen weitgehend, Grenzwerte sind ausreichend
  • 63 Studien aus 22 Ländern analysiert
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Mobilfunkstrahlung ist wahrscheinlich nicht gefährlich fürs Gehirn, so das Fazit einer systematischen Überprüfung von Studien durch die AGNIR (Advisory Group on Non-Ionising Radiation).

Die Wissenschaftler analysierten 63 Beobachtungsstudien mit Teilnehmern aus 22 Ländern, die zwischen 1994 und 2022 publiziert wurden. Dabei untersuchten sie den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und dem Risiko für Hirntumore wie Gliome, Meningeome und Akustikusneurinome sowie Tumoren der Hirnanhangdrüse und Speicheldrüsen. Auch das Risiko für Leukämien bei Kindern durch Mobilfunkmasten und berufliche Exposition wurde unter die Lupe genommen.

Das Ergebnis: Weder die regelmässige Nutzung von Handys noch die Dauer der Nutzung oder die Anzahl der Anrufe erhöhten das Risiko für die untersuchten Krebsarten signifikant. Auch bei der Nutzung von schnurlosen Telefonen, Mobilfunkmasten oder beruflicher Exposition zeigte sich kein klarer Zusammenhang.

Schauerbild aus dem Fotoarchiv: Die Angst vor Handystrahlung ist laut Studie übertrieben.
Foto: Shutterstock

Insgesamt entwarnen die Ergebnisse weitgehend

Die Studienqualität wurde als moderat bis gut eingestuft, mit geringem Verzerrungsrisiko. Simulationsstudien bestätigten zudem, dass die in manchen Fall-Kontroll-Studien beobachteten erhöhten Risiken nicht mit den tatsächlichen Inzidenzraten in verschiedenen Ländern über lange Zeiträume vereinbar waren.

Die Experten kommen daher zum Schluss, dass die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko für Hirntumore bei Erwachsenen und Kindern wahrscheinlich nicht erhöht. Auch bei schnurlosen Telefonen, Mobilfunkmasten und am Arbeitsplatz sprechen die Daten gegen ein erhöhtes Krebsrisiko, wenn auch mit geringerer Sicherheit.

Trotz der umfangreichen Analyse bleiben noch Fragen offen, etwa zu sehr langer Nutzungsdauer oder speziellen Berufsgruppen. Insgesamt entwarnen die Ergebnisse aber weitgehend.

Laut den Forschern sind die Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung vor Mobilfunkstrahlung nach aktuellem Wissensstand ausreichend. Die Angst vor Handystrahlung scheint übertrieben.

Die Studie im Auftrag der WHO wurde «Sciencedirect.com» publiziert, einer der Autoren ist der Schweizer Umweltepidemiologe Martin Röösli.

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