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Trotz verlorenem Rechtsstreit mit Burger King
Burek-King-Betreiber wollen Markenauftritt beibehalten

Fast zwei Jahre kämpften Fatmir Mehmedi und Bekim Limani gegen Burger King um die Markenrechte ihrer Imbisskette Burek King. Das Bundesverwaltungsgericht entschied gegen den Underdog. Die beiden Aargauer haben aber eine Idee.
Publiziert: 16.09.2024 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2024 um 20:14 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Burger King zwingt Burek King zur Neuorientierung
  • Logoanpassungen würden rund eine halbe Million Franken kosten
  • Mehmedi und Limani suchen nach internationaler Lösung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Dennis Baumann
Dennis BaumannPraktikant Gesellschaft

Fatmir Mehmedi (38) und Bekim Limani (37) lieben Burek seit Bubentagen. Mit der Leibspeise aus Blätterteig aus der Heimat Nordmazedonien haben die beiden hier innert weniger Jahre ein florierendes Geschäft aufgebaut – sieben Burek-King-Filialen, über 50 Mitarbeitende. 

Um ihr Happy End müssen die beiden aber hart und unermüdlich kämpfen, seit sich ihnen der US-amerikanische Fast-Food-Gigant Burger King in den Weg gestellt hat. Blick hat bereits darüber berichtet.

Drei Monate ist es inzwischen her, seit die beiden Burek-King-Inhaber vom Bundesverwaltungsgericht – dem höchsten zuständigen Gericht in der Schweiz – die Hiobsbotschaft erhalten haben: Nach Einspruch von Burger King darf Burek King seinen Namen in der Schweiz nur eingeschränkt schützen lassen. Die Verwechslungsgefahr der beiden Marken sei zu gross. 

Obwohl sie auf ihrer Speisekarte keine Burger, sondern Spezialitäten aus dem Balkan anbieten, …
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Erstmals äussern sich Mehmedi und Limani seit dem Gerichtsentscheid öffentlich: «Wir sind zutiefst enttäuscht. Denn wir waren wirklich siegessicher», sagen die beiden im Gespräch mit Blick. Auch mehrere unabhängige Rechtsberater hatten ihnen Hoffnung auf einen Sieg gemacht. Nun unterliegt David aber Goliath. Das Unverständnis der beiden Aargauer Unternehmer ist gross: «Wir verkaufen nicht dasselbe Essen und unser Logo sieht völlig anders aus.» Nun ist Neuorientierung angesagt. 

Markenänderung würde eine halbe Million Franken kosten

Soll ihre Marke im Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum eingetragen bleiben, müssen sie das Logo anpassen. Die Krone müsste weg und der Schriftzug «King» deutlich kleiner stehen. Ein Albtraum für Mehmedi und Limani: «Die Anpassungen am Logo würden uns rund eine halbe Million Franken kosten. Von der Uniform bis zur Inneneinrichtung müssten wir nahezu alles ändern.» 

«Alle Logos zu ändern, können wir uns nicht leisten»
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Geschäftsführer Limani (35):«Alle Logos zu ändern, können wir uns nicht leisten»

Würden, müssten – die beiden Unternehmer suchen nach einem Ausweg, damit sich das Worst-Case-Szenario doch noch abwenden lässt. Sie denken gross, wollen mit Burek King über Franchise-Nehmer ins Ausland expandieren. Wegen des fehlenden Markenschutzes ist es aktuell aber schwierig, Partner zu finden.

Die Hoffnung liegt im Ausland

Die beiden Inhaber mit Wurzeln in Nordmazedonien haben eine Idee, die ihnen einen Funken Hoffnung gibt: Sie klären ab, ob sie ihre Marke in Nordmazedonien, Albanien oder in einem anderen Land schützen lassen können. Damit würden sie ihren Hauptsitz ins Ausland verlagern und könnten ihren Markenauftritt auch in der Schweiz unverändert beibehalten. Für einen allfälligen weiteren Rechtsstreit in diesen Ländern rechnen sie sich gute Chancen aus. 

«Wir sind momentan in Gesprächen mit den örtlichen Behörden», so Mehmedi und Limani. Ihr Ziel ist es, bis 2026 einen geeigneten Standort zu finden. Trotz vieler Unsicherheiten bleibt für sie eines weiterhin klar: «Aufgeben kommt nicht infrage!»

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