Tipps vom Experten
Das hilft gegen trockene Haut

Es wird wieder kälter und mehr Leute haben mit trockener Haut zu kämpfen. Ein Experte erklärt, was man gegen dieses Problem unternehmen kann.
Publiziert: 04.11.2020 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2020 um 16:34 Uhr
Milena Gähwiler

Vor allem Hände und Gesicht neigen dazu, trocken und rissig zu werden, wenn es draussen wieder kälter wird und drinnen die Heizung für trockene Luft sorgt. Dass diese Körperstellen am meisten leiden, ist kein Zufall: «Alles, was Wind und Wetter ausgesetzt ist, ist anfälliger dafür auszutrocknen», sagt Dr. Timur Taskesen (40), stellvertretender Chefarzt Dermatologie bei der Skinmed Klinik in Aarau und Lenzburg AG, im Gespräch mit BLICK.

Überraschenderweise seien auch Beine häufig betroffen. Das liege an der Durchblutung und Reibung der Kleider, welche die Haut irritieren könnten.

Haut richtig pflegen

Doch was kann man gegen trockene Haut im Herbst und Winter unternehmen? Generell ist laut dem Dermatologen eine regelmässige Pflege mit Vaseline und/oder Cremes wichtig. Er rät vor allem zu einer Pflege-Mischung aus Öl, Fett und Wachs. «Das Öl pflegt den Biofilm der Haut. Das Fett schafft eine Art Mörtel, was den Raum zwischen den Zellen abdichtet und eine Hautbarriere kreiert. Das Wachs hilft, Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden.» Dabei sei es allerdings wichtig, nicht nur viel Öl zu verwenden. Dies könne die Haut nämlich paradoxerweise langfristig nur noch mehr austrocknen, da die Haut dann weniger Talg von selbst herstellt.

Vor allem Hände und Gesicht neigen dazu, trocken und rissig zu werden. Das ist kein Zufall.
Foto: Getty Images/EyeEm
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Zusätzlich könne man bei der Körperpflege darauf achten, die Pflegeprodukte richtig in die Haut einzumassieren. Taskesen erklärt: «Das Massieren der Haut regt die Durchblutung im Körper an. Die Haut wird so besser mit den nötigen Stoffen versorgt.»

Bei Personen, die unter Neurodermitis leiden, könne Epogam helfen. «Personen mit Neurodermitis haben häufig einen Mangel an Linolensäure. Mit Epogam kann man es zusätzlich aufnehmen, um den Mangel auszugleichen», weiss der Experte. Ab er auch mit anderen Nahrungsergänzungsmittel wie Albaöl könne man arbeiten.

Ursachen trockener Haut

Bei den Ursachen für trockene Haut unterscheide man grob zwischen äusseren und inneren Auslösern. «Zur ersten Kategorie gehört unter anderem Luftfeuchtigkeitsveränderung, was vor allem beim Wechsel der Jahreszeiten passiert. So ist zum Beispiel die Luft im Winter trockener als im Sommer», führt der Dermatologe aus. Auch Medikamente, Alkoholkonsum, Ernährung und Wasserzufuhr hätten einen Einfluss auf die Regulierung des Wasserhaushaltes im Körper. Der Wasserhaushalt im Körper ist laut dem Experten für die Feuchtigkeit unserer Haut verantwortlich.

Innere Auslöser wiederum seien von Geburt an vorhanden und/oder genetisch bedingt. Dazu gehören zum Beispiel Neurodermitis oder Schuppenflechten. Auch im Alter könne man unter chronisch trockener Haut leiden. «Im Alter werden nicht mehr genug Lipide gebildet. Die Haut kann sich von alleine nicht mehr genug abdichten», erklärt Taskesen.

Ab wann zum Hautarzt?

Der Dermatologe rät: «Wenn man mit der oben genannten Pflege keine Verbesserungen feststellt und man sich in einer Apotheke beraten lassen hat, sollte man zum Hautarzt gehen.» Die trockene Haut könne nämlich auch bakterien-, viren- oder pilzbedingt sein.

Trockener Haut vorbeugen

Um trockene Haut vorzubeugen, ist eine gute Körperpflege von Vorteil, wie der Experte erklärt. Regelmässiges Eincremen – vor allem nach dem Duschen oder Baden, ausreichend Wasser trinken und eine ausgewogene Ernährung sind von Bedeutung.

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