Diese Tattoo-Motive sind dieses Jahr besonders beliebt
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Löwen und Schwerter:Diese Tattoo-Motive sind dieses Jahr besonders beliebt

Trends, die unter die Haut gehen
Diese Tattoo-Motive sind dieses Jahr besonders beliebt

Seit Jahrtausenden tätowieren sich Menschen – dabei haben sich im Laufe der Zeit und abhängig vom jeweiligen Kulturraum nach den traditionellen Tätowierungen auch immer mehr Modeerscheinungen entwickelt. Tattoo-Artist Semir Aouaj verrät, was gerade in ist.
Publiziert: 28.02.2020 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2020 um 14:35 Uhr
Sonja Zaleski-Körner

Manch einer kann mit ihnen nichts anfangen, andere sind geradezu verrückt danach: Tattoos, die dezent oder grossflächig den Körper zieren. Häufig sollen sie die Individualität zum Ausdruck bringen, oder stehen für ein besonderes Ereignis im Leben des Trägers. Aus unserer Gesellschaft sind sie nicht wegzudenken: Inzwischen ist jeder fünfte Schweizer tätowiert, insbesondere unter jüngeren Menschen ist die Körperkunst verbreitet.

Welche Stilrichtungen dieses Jahr beliebt sind, und welche Motive durchgängig gefragt sind, verrät Tätowierer Semir Aouaj (31). Er arbeitet als sogenannter Resident Tattoo Artist bei Giahi in der Löwenstrasse. Seine Spezialität sind Fineline – das heisst zierlichliche Tattoos mit feinen Linien – und realistische Tattoos.

Die Trends des Jahres

Tattoos, die 2020 voraussichtlich weiterhin besonders beliebt sein werden, seien zierliche Tattoos aller Art, verrät Aouaj. «Fineline Tattoos und Mikrorealismus sind momentan angesagt.» Er könne sich auch gut vorstellen, dass es dieses Jahr ein Revival der Tribals gibt und der Trend aus den 90ern wieder aufkommt. Ein Jahrzehnt, das zurzeit auch in der Mode ein Comeback erlebt. «Vor allem neu im Trend sind dieses Jahr Schlangen», berichtet Aouaj. Es gäbe aber auch um das Universum und Planet einen Hype. Ein weiteres aktuell populäres Motiv sind Schwerter.

Semir Aouaj – ein Künstler bei seiner Arbeit. Er tätowiert hochkonzentriert die unterschiedlichsten Motive, seine Leinwand ist die Haut seiner Kunden.
Foto: zVg Semir Aouaj
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Immer häufiger kommt es zu Anfragen für extremere Platzierungen. Vorbilder mit sichtbarer Körperbemalung inspirieren zur Nachahmung: «Man sieht vor allem in Musikvideos Leute mit Gesichtstattoos.» Der Trend setzt sich langsam auch in der Schweiz durch. «Wenn jemand, der kein einziges Tattoo besitzt, sich das Gesicht tätowieren lassen möchte, sind wir aber vorsichtig», erklärt Aouaj.

Seltene Motive

Generell geht es bei Tattoos natürlich nicht darum, Trends zu folgen, sondern sich ein Motiv zu stechen, das einem gefällt oder eine tiefere Bedeutung hat. Dennoch schadet es nicht, zu wissen, was heute an Motiven eher weniger gefragt ist, bevor man sich einen Termin zum Tattoo-Stechen bucht.

«Uhren sind sehr im Trend gewesen, das hat jetzt aber eher nachgelassen», erklärt der Tattoo Artist. Auch römische Zahlen und Maori-Tattoos werden momentan weniger verlangt. Ebenso seien bunte Tattoos in der Schweiz generell nicht so häufig. Doch es gäbe immer Anhänger bestimmter Motive oder Stilrichtungen, die sich auch weiterhin diese Tattoos stechen liessen.

Klassiker und Evergreens unter den Tattoos

Wer auf Nummer sicher gehen will und generell auf klassische Tattoos steht, lässt sich Rosen, Totenköpfe, oder Anker stechen. Auch Federn habe Aouaj über die Jahre schon häufig tätowiert, Anfragen dafür kämen immer mal wieder. Schriftzüge und besondere Daten, wie die Geburt eines Kindes, gelten ebenso als Klassiker. All diese typischen Motive sind nie wirklich out und werden von Menschen aller Altersstufen nachgefragt.

Auch Cover-ups sind gefragt

Was, wenn einem das Tattoo plötzlich nicht mehr gefällt? Durch ein Cover-up kann man sein altes Tattoo überstechen lassen. Das Tattoo Studio Giahi erhält immer wieder Anfragen für Cover-ups. Die sind besonders schwierig zu stechen. Es sei häufig so, dass sich jemand ein altes Motiv überstechen lassen möchte, wenn die Bedeutung für ihn nicht mehr stimme, oder wenn das Kunstwerk auf der Haut einfach nicht schön aussehe, erklärt der Experte.

Um von vornherein zu verhindern, dass es irgendwann zu einem Cover-up kommt, rät Aouaj: «Ein Tattoo muss gut durchdacht sein, man sollte sich zuvor damit auseinandersetzen und sich bewusst sein, dass es ein Leben lang bleibt.»

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