Einfach Claudio fragen
Gehört auf einen Caprese-Salat Balsamico oder nicht?

Ein italienischer Klassiker und perfekt im Sommer: Der Caprese-Salat. Doch gehört Balsamico auch zum ursprünglichen Rezept oder nicht? Kochbuchautor Claudio Del Principe erklärt.
Publiziert: 28.06.2024 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2024 um 11:33 Uhr

Tomatensalat kann nach Lust und Laune auf unterschiedliche und sehr schmackhafte Weise zubereitet werden. Für fast jede Tomatensorte habe ich eine besondere Methode, wie sie geschnitten, gewürzt und angerichtet wird. Nur beim klassischen «Caprese» bin ich sehr strikt und halte mich an das ursprüngliche Rezept – und da verbietet sich jede Art von Essig. 

«Caprese» heisst dieser schlichte Tomatensalat, weil er erstmals auf der Insel Capri serviert wurde. Die drei Farben Grün, Weiss und Rot symbolisieren dabei die Flagge Italiens. Der Salat besteht also aus Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Gewürzt wird mit nichts als Salz und bestem Olivenöl. Basta.

Wenn die wenigen Zutaten, die es für diesen Sommerklassiker braucht, von bester Qualität sind, ist dieses Gericht eine Offenbarung. Leider servieren aber viele Restaurants eine blamable Version davon, die dazu mit Crema di Balsamico verhunzt wird. Sagen wir, wie es ist: Damit werden einfach qualitativ schlechte Tomaten und Mozzarella ohne Geschmack übertüncht.

Der Caprese-Salat ist besonders im Sommer ein beliebter Klassiker aus Italien. Doch gehört beim Würzen auch Balsamico zum Rezept?
Foto: Getty Images
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Hier 10 Tipps für einen perfekten Caprese, der diesen Namen auch verdient:

1. Tomaten
Ideal sind mittelgrosse Tomaten, z.B. Ochsenherztomaten. Sie sollten nicht überreif sein, damit sie sich gut schneiden lassen, Biss haben und nicht zu sehr saften. Geschnitten werden sie quer in 1 cm dicke Scheiben.

2. Mozzarella
Sie sollte von bester Qualität sein, möglichst frisch und am besten aus Büffelmilch. Alternativ geht auch «fiordilatte», eine Mozzarella aus Kuhmilch. Sie sollte wie die Tomaten ebenfalls in 1 cm dicke Scheiben geschnitten werden.

3. Saftende Mozzarella
Mozzarella saftet. Bevor die Scheiben verteilt werden, sollten sie mit Küchenpapier trockengetupft werden. Es sieht appetitlicher aus. 

4. Temperatur
Der grösste Fehler ist, Tomaten im Kühlschrank zu lagern. Der Geschmack geht dabei für immer verloren. Sowohl die Tomate als auch die Mozzarella sollten Zimmertemperatur haben. Deshalb Mozzarella frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen oder kurz in warmem Wasser temperieren.

5. Basilikum
Grosse Basilikumblätter vom Typ Napoletano eignen sich am besten. Am intensivsten duftet er, wenn man ihn kurz vor dem Anrichten direkt von der Pflanze zupft. 

6. Olivenöl
Nur bestes Olivenöl extra vergine verwenden. Es sollte fruchtig und intensiv schmecken, aber nicht zu bitter oder kratzig.

7. Salz
Damit die Tomaten ihr volles Aroma entfalten, sollten sie ordentlich gesalzen werden. Am besten die Scheiben von beiden Seiten mit feinem Meersalz bestreuen und ein paar Minuten einziehen lassen.

8. Pfeffer und andere Gewürze
Es braucht tatsächlich keine weiteren Gewürze für den höchsten Genuss. Wer aber Pfeffer besonders gerne mag, kann die Tomaten auch leicht pfeffern. Ein Gräuel sind getrocknete Kräuter, Finger weg!

9. Essig
Nein. Kein Essig, kein Balsamico und schon gar nicht diese schreckliche, dickflüssige Crema di Balsamico. An jeden anderen Tomatensalat nach persönlicher Vorliebe, aber niemals an Caprese.

10. Präsentation
Tomaten, Mozzarella und Basilikum abwechselnd fächerartig auf einem Teller auslegen. Olivenöl darüber träufeln.

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