Der Bubble-Tea-Hype
Warum wollen alle dieses Getränk?

Bubble-Tea hat sich weltweit zu einem Trend-Getränk etabliert. Bereits vor ein paar Jahren hatte der Hype die Schweiz erreicht. Google ehrt nun das taiwanesische Getränk mit einem interaktiven Doodle.
Publiziert: 30.01.2023 um 10:06 Uhr
|
Aktualisiert: 30.01.2023 um 10:09 Uhr
Vanessa Büchel

Passiert man einen Bubble-Tea-Shop, fragt man sich, ob dort wohl Drinks umsonst verteilt werden: Die Leute stehen Schlange für das Getränk – und das ziemlich lange. Man muss Geduld mitbringen, wenn man einen von diesen angesagten Getränken haben will, wo man kleine schlabbrige Bällchen, die in Tee schwimmen, durch einen Strohhalm zieht.

Google feiert den Bubble Tea mit einem Doodle

Das Getränk aus Taiwan erlangte in den vergangenen Jahren enorme Popularität. Google ehrt das süsse Getränk jetzt mit einem Spiel. Man kann beim Spielen den Tee selber zubereiten.

Vor gut zehn Jahren schwappte der aus Asien stammende Bubble Tea nach Europa über. Zuerst gab es ihn in Berlin oder Hamburg zu kosten, mit ein wenig Verzögerung dann auch in Zürich oder Basel. Überall sah man Teenies mit dem quietschbunten taiwanesischen Kultdrink.

Bubble Tea ist zurück.
Foto: Getty Images
1/6

Das vorzeitige Ende des Bubble-Tea-Hypes

Doch es dauerte nicht lange, bis dunkle Wolken am Horizont aufzogen: «Eine deutsche Studie wurde veröffentlicht, die besagte, dass die Kügelchen krebserregend seien», erklärt Steven Knecht (35), Co-Founder des Bubblish-Stores im Zürcher Seefeld.
Wissenschaftler der RWTH Aachen, erklärten die Kügelchen für krebserregend. Es hiess, dass Kinder gestorben oder an Lungenentzündungen erkrankt seien. Die Drinks wurden kaum noch gekauft. «Schliesslich will keine Mutter, dass ihr Kind Bubble Tea trinkt, wenn es krebserregend ist», so Knecht.
Doch dann wagte sich das nordrhein-westfälische Landesamt für Lebensmittelüberwachung an Untersuchungen: 84 Bubble Teas wurden auf Auffälligkeiten untersucht, doch keine gefunden. Daraufhin sprach man gar von einer «Verleumdungskampagne». Die Studie der RWTH Aachen wurde mittlerweile aus dem Netz genommen.

Unzählige Kombinationsmöglichkeiten

Nun ist der Bubble Tea noch vielfältiger zurück: «Die Auswahl ist extrem gewachsen.» Im Grunde ist ein Bubble Tea ein Getränk bestehend aus Tee, Milch und aus der Stärke der Maniokwurzel gewonnen Tapiokaperlen. Die Teehäuser lassen sich aber einiges einfallen: Ob kalt oder warm, fruchtig oder cremig – der Kunde hat die Qual der Wahl. Nicht nur Grün- oder Schwarztee kann man aussuchen, auch Säfte, Milch oder Kaffee mit Sirup in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen werden heute in den Becher gekippt.
Bubblish hat seine eigene Note gefunden. «Wir bezeichnen uns gerne als Teespezialisten», meint Knecht schmunzelnd. Durch über 200 Teesorten hat sich das Team getestet, um die qualitativ besten zu finden. «Nicht umsonst lautet unser Slogan ‹Bubble Tea with love› – wir stecken viel Liebe und Zeit in die Auswahl unserer Inhaltsstoffe und Kreation unserer Produkte.» Neu können die handerlesenen Teesorten auch im Bubblish-Store an der Zürcher Seefeldstrasse probiert und gekauft werden.

Hinter Bubblish steckt das Trio Steven Knecht, Marilyn Heng (37) und Philip Fischer (34). «Meine Freundin Marilyn war sicherlich der Hauptgrund, warum wir Bubblish gegründet haben. Ich hatte früher schlechte Erfahrungen mit Bubble Teas gemacht, doch sie brachte mich dazu, dem Getränk nochmals eine Chance zu geben», berichtet Knecht. Heng kannte den Kultdrink schon von klein auf und war in Singapur mit ihm aufgewachsen. Ihre Liebe dazu hat sie mit in die Schweiz gebracht, wo sie seit 2014 zu Hause ist.

Treue Fangemeinde

Über ein erneut schnelles Ende des Bubble-Tea-Trends macht sich Knecht keine grossen Sorgen: «Klar, es ist möglich, dass der Hype wieder abflacht, doch wer gerne Bubble Tea trinkt, der wird ihn auch in Zukunft noch trinken.» Knecht ist optimistisch, dass die wahre Fangemeinde erhalten bleibt.
Mitunter Auslöser für die extreme Nachfrage seien einerseits sicher die Medien, aber auch die sozialen Netzwerke würde eine Rolle spielen. Der bunte Sprudeltee mit den kultigen Bällchen passt optisch einfach in die schillernde Welt der sozialen Netzwerke.

Um den Zucker und mögliche Zusatzstoffe scheinen sich die Menschenmassen keine Gedanken mehr zu machen. Vielleicht ist daran auch die aktuelle Zeit schuld, in der es zwischendurch einfach mal guttut, über die Stränge zu schlagen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?