Kellerei St. Michael-Eppan im Südtirol
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Die topmoderne Abfüll-Linie:Kellerei St. Michael-Eppan im Südtirol

Für Sie degustiert: Südtirol, Teil 2
Hanz Terzer, Popstar aus Eppan

Als 21-jähriger Schulabgänger kam Hans Terzer in die renommierte Genossenschaftskellerei St. Michael Eppan – und stellte alles auf den Kopf. Noch heute ist er der Popstar unter den Südtiroler Winzern. Dazu: Der neue beste Vernatsch der Welt!
Publiziert: 04.04.2021 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 09:38 Uhr
Alain Kunz

Die Gutsführungen leitet ein vielbeschäftigter Mann wie Kellermeister Hans Terzer längst nicht mehr. Dafür hat er seine Spezialisten. Wie der Mann mit dem Namen, der für einen, der im Weinbusiness arbeitet, unfassbar ist: Gregor Ohnewein … So, das musste ich hier loswerden, bevor der Exportmanager und Vertriebschef loslegt.

Die Genossenschaftskellerei in Eppan wurde 1907 gegründet, verarbeitet Trauben von 330 Mitgliedern auf 385 Hektaren (ohne eigenen Landbesitz) zu 70 Prozent Weisswein und 30 Prozent Rotwein. Zu Beginn waren es noch 90 Prozent Rotwein gewesen ... Was zeichnet die Region aus? Ohnewein: «Das perfekte Mikroklima! Die Nachttemperaturen sind eher tief. Das Klima sonst mediterran. Und die Bodentypen vielfältig.» Speziell an Eppan: Mit über 1000 Hektaren ist es das grösste zusammenhängende Rebgebiet Südtirols.

Ein 21-jähriger Schnösel zwischen gestandenen Männern

Terzer kommt 1977 in die Kellerei, kaum hatte er die Landwirtschaftsschule abgeschlossen. «Die haben mich ins kalte Wasser geworfen. Aber das war gut so, denn so wacht man sofort auf!», sagt Terzer lachend. Doch wenn die damals ungemein der Tradition verhafteten Weinbauern gewusst hätten, wen sie da an Land gezogen hatten – sie hätten ihn wohl gleich wieder rausgeschmissen. «Stellen sie sich vor: Da kommt ein 21-Jähriger und sagt Weinbauern, die teils den zweiten Weltkrieg miterlebt haben, dass man die Hälfte der Trauben auf den Boden schmeissen muss …», erzählt Ohnewein. 1977 verarbeite die Genossenschaft Trauben von 175 Hektaren. Heute von 385. «Aber die Erntemengen waren damals teils grösser als heute», sagt Terzer. Es sei damals als ganz Junger in der Tat nicht einfach gewesen mit den «gestandenen Männern».

Kellermeister Hans Terzer: Popstar – und ein bisschen Diva ...
Foto: ALAIN KUNZ
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In der Schweiz war die Vernatschtraube damals unglaublich gefragt. «Wir kelterten und brachten das Zeugs sogleich hoch. In die Schweiz, aber auch nach Süddeutschland und Österreich», erinnert sich Terzer.

Das ändert sich, als der Betrieb beginnt, auf Weisswein umzustellen. «Von da an wurde das Interesse kleiner, denn diese Länder und Regionen haben ja selber guten Weisswein. So begannen wir, vermehrt in Italien zu verkaufen. Heute setzen wir die Hälfte der Produktion dort ab. Nur noch ein Drittel geht in den Export. Zwanzig Prozent verkaufen wir lokal.» Und Vernatsch wurde 2019 gar als wichtigste rote Rebsorte durch den Pinot noir abgelöst.

Gut ausgegangene Spinnereien

Terzer war der Katalysator der weissen Revolution. So zum Beispiel, als er sich 1982 die Mühe machte, die damals als gemischter Satz angebauten Rebsorten Weissburgunder und Chardonnay zu trennen. «Die Rebsorte hatte schon um 1850 bei uns eine zweite Heimat gefunden», sagt Terzer. Aber erst er machte Weissburgunder zu einer Leitsorte – des Betriebs, ja des Südtirols.

Zweite weisse Leitsorte ist Sauvignon blanc. Auch dank dem neuen absoluten Top-Sauvignon aus der Linie The Wine Collection. Terzer dazu: «Da probieren wir neue Ausbauformen aus. Das sind gut ausgegangene Spinnereien, die der Kellerei einen Namen macht, und die Geld abwerfen, weil sie streng auf rund 3000 Flaschen limitiert sind.» Spinnereien? Geld abwerfen? So offen kann man nur mit dem Renommée eines H. T. reden, der durchaus ein bisschen divenhaften Südtiroler Legende. So sagt er auch: «Man hat von mir gesagt: Wenn es den Hans Terzer nicht gegeben hätte, würde der Weinbau in Südtirol nicht so dastehen …»

Und so schnell wird man ihn auch nicht los, obwohl er mittlerweile im Pensionsalter ist. «Ich habe einen jungen Mann unter meine Fittiche genommen. Aber ich habe nicht vor, den Laden zu verlassen.» Gut so. Wir brauchen Popstars. Und auch Mick Jagger ist im Pensionsalter …

Die Weissburgunder von St. Michael Eppan
  • Weissburgunder klassisch 2019 16,25/20 (14.70 Franken; weinvogel.ch)
  • Weissburgunder Schulthauser 2019 (Foto, Selektions-Linie): Der Wein stammt NICHT aus der Toplinie, ist aber fantastisch! Terzer sagt von ihm: «Ich habe ihn kreiert. Das war mein Gesellenstück und ist vielleicht der meistgetrunkene Weissburgunder Südtirols. Wir machen davon 200'000 Flaschen. Er ist eine Marke.» Floraler Touch, Flieder, Pfirsich, Apel, knackige Säure, leicht crèmig, Harz, geradlinig, ätherisch, Mundfülle, rechtes Finish. Score: 17/20 (15.90 statt 19.50 Franken, vonsalis-wein.ch)
  • Weissburgunder Sanct Valentin 2018 (Die Linie Sanct Valentin hat Terzer 1986 kreiert. Den Weissburgunder, von dem 25'000 Flaschen abgefüllt werden, gibt es seit 2001. Die spezielle Flaschenform? «Habe ich schon bisschen Château Haut-Brion aus Bordeaux abgeschaut, weil sie mir enorm gefällt», so Terzer): expressiv, Vanille, blumig, exotische Früchte, aber auch Pfirsich, tief, sehr mineralisch, Schmelz, crèmig, Power, aber nie überladen, immer stringent, dezente Säure, unfassbar lang! Score: 18/20 (32 Franken, boucherville.ch)
Schulthauser – vielleicht der meistgetrunkene Weissburgunder des Südirols.
Alain Kunz
  • Weissburgunder klassisch 2019 16,25/20 (14.70 Franken; weinvogel.ch)
  • Weissburgunder Schulthauser 2019 (Foto, Selektions-Linie): Der Wein stammt NICHT aus der Toplinie, ist aber fantastisch! Terzer sagt von ihm: «Ich habe ihn kreiert. Das war mein Gesellenstück und ist vielleicht der meistgetrunkene Weissburgunder Südtirols. Wir machen davon 200'000 Flaschen. Er ist eine Marke.» Floraler Touch, Flieder, Pfirsich, Apel, knackige Säure, leicht crèmig, Harz, geradlinig, ätherisch, Mundfülle, rechtes Finish. Score: 17/20 (15.90 statt 19.50 Franken, vonsalis-wein.ch)
  • Weissburgunder Sanct Valentin 2018 (Die Linie Sanct Valentin hat Terzer 1986 kreiert. Den Weissburgunder, von dem 25'000 Flaschen abgefüllt werden, gibt es seit 2001. Die spezielle Flaschenform? «Habe ich schon bisschen Château Haut-Brion aus Bordeaux abgeschaut, weil sie mir enorm gefällt», so Terzer): expressiv, Vanille, blumig, exotische Früchte, aber auch Pfirsich, tief, sehr mineralisch, Schmelz, crèmig, Power, aber nie überladen, immer stringent, dezente Säure, unfassbar lang! Score: 18/20 (32 Franken, boucherville.ch)
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Die Sauvignon Blancs von St. Michael Eppan
  • Sauvignon Lahn 2019 (100% Stahltank): archetypische Nase, Stachelbeeren, nasses Gras, mineralisch, Zitrus, Mandarinen, Schmelz, trinkig, geradlinig, tief, Mundfülle, Länge. Sauvignon blanc in Reinkultur! Score: 17/20 (ca. 20 Franken, ullrich.ch, rutishauser.com, boucherville.ch, vonsalis-wein.ch)
  • Sauvignon Sanct Valentin 2019 (Foto) Wunderschön harmonisch und komplex, Zitrusfrucht, dezente Säure, recht crèmig, Fülle, Exotik, frisch, tolles Finale. Score: 17,5/20 (36 resp. 32.80 Franken, ullrich.ch, boucherville.ch)
  • Sauvignon The Wine Collection 2016 (total 25 Monate auf der Feinhefe!): vanillig, klare Holznoten, Schmelz, Power, dennoch sehr frisch, tief, wachsig, reife gelbe Früchte, crèmige Textur, Mundfülle, Superlänge! Score: 18/20 (115 Franken, boucherville.ch) – Jahrgang 2017: 17,75/20.
Sauvignon – 17,5 Punkte für eines der vielen kleinen Meisterwerke aus der Sanct-Valentin-Linie.
Alain Kunz
  • Sauvignon Lahn 2019 (100% Stahltank): archetypische Nase, Stachelbeeren, nasses Gras, mineralisch, Zitrus, Mandarinen, Schmelz, trinkig, geradlinig, tief, Mundfülle, Länge. Sauvignon blanc in Reinkultur! Score: 17/20 (ca. 20 Franken, ullrich.ch, rutishauser.com, boucherville.ch, vonsalis-wein.ch)
  • Sauvignon Sanct Valentin 2019 (Foto) Wunderschön harmonisch und komplex, Zitrusfrucht, dezente Säure, recht crèmig, Fülle, Exotik, frisch, tolles Finale. Score: 17,5/20 (36 resp. 32.80 Franken, ullrich.ch, boucherville.ch)
  • Sauvignon The Wine Collection 2016 (total 25 Monate auf der Feinhefe!): vanillig, klare Holznoten, Schmelz, Power, dennoch sehr frisch, tief, wachsig, reife gelbe Früchte, crèmige Textur, Mundfülle, Superlänge! Score: 18/20 (115 Franken, boucherville.ch) – Jahrgang 2017: 17,75/20.
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Drei weitere Weisse von St. Michael Eppan
  • Pinot Grigio Sanct Valentin 2018 Floral-fruchtig, recht neutral, etwas Apfel und auch Gelbfrucht, Schmelz, sauber, schöne Säure, langer Abgang mit wiederkehrenden Holzaromen und Wachsnoten. Score: 17,5/20 (34 resp. 36 Franken, ullrich.ch, vonsalis-wein.ch)
  • Chardonnay Sanct Valentin 2018 Exotische Anleihen, floral, etwas Honig, Wachs, Butter, Paraffin, elegant, vielschichtig, mineralisch, burgundische Struktur, vegetabiler Touch von Fenchel, ätherisch, Fülle, unfassbare Länge! Score: 18/20 (32 bis 37 Franken, ullrich.ch, vonsalis-wein.ch, boucherville.ch, rutishauser.ch)
  • Appius 2015 (Foto, Terzer: «Die Idee, die wir im Flieger von Frankfurt nach New York hatten, war einen Top-Top-Wein zu kreieren, eine Cuvée als Spiegel eines Jahrgangs. Das Beste eines Jahres, egal, wie es war. Eine Cuvée aus den Früchten der zehn besten Weinberge. Und ich wollte dann spielen ... Alles separat ausgebaut. Alles in Holz. Nach der Assemblage bleibt der Wein noch drei Monate auf der Feinhefe. Appius steht übrigens für Appianum, der lateinische Name für Eppan.»): enorm mineralische Nase, leicht erdig, viel Weihrauch, Wachs, Tiefe, Butter, Paraffin, Schmelz, dezente Säure, leichte Tannine, Kraft, reife Gelbfrucht, Mundfülle, tolle Länge. WOW! Score: 18,5/20 (123 Franken bei boucherville.ch, 138 Franken bei vonsalis-wein.ch)
Appius – Quintessenz weisser Südtiroler Weinmacherkunst.
Alain Kunz
  • Pinot Grigio Sanct Valentin 2018 Floral-fruchtig, recht neutral, etwas Apfel und auch Gelbfrucht, Schmelz, sauber, schöne Säure, langer Abgang mit wiederkehrenden Holzaromen und Wachsnoten. Score: 17,5/20 (34 resp. 36 Franken, ullrich.ch, vonsalis-wein.ch)
  • Chardonnay Sanct Valentin 2018 Exotische Anleihen, floral, etwas Honig, Wachs, Butter, Paraffin, elegant, vielschichtig, mineralisch, burgundische Struktur, vegetabiler Touch von Fenchel, ätherisch, Fülle, unfassbare Länge! Score: 18/20 (32 bis 37 Franken, ullrich.ch, vonsalis-wein.ch, boucherville.ch, rutishauser.ch)
  • Appius 2015 (Foto, Terzer: «Die Idee, die wir im Flieger von Frankfurt nach New York hatten, war einen Top-Top-Wein zu kreieren, eine Cuvée als Spiegel eines Jahrgangs. Das Beste eines Jahres, egal, wie es war. Eine Cuvée aus den Früchten der zehn besten Weinberge. Und ich wollte dann spielen ... Alles separat ausgebaut. Alles in Holz. Nach der Assemblage bleibt der Wein noch drei Monate auf der Feinhefe. Appius steht übrigens für Appianum, der lateinische Name für Eppan.»): enorm mineralische Nase, leicht erdig, viel Weihrauch, Wachs, Tiefe, Butter, Paraffin, Schmelz, dezente Säure, leichte Tannine, Kraft, reife Gelbfrucht, Mundfülle, tolle Länge. WOW! Score: 18,5/20 (123 Franken bei boucherville.ch, 138 Franken bei vonsalis-wein.ch)
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Die Pinot noirs von St. Michael Eppan

Hans Terzer zum Thema Blauburgunder: «Eppan ist ein junges Pinot-noir-Gebiet. Girlan war bekannt, wurde aber in grossen Mengen in die Schweiz exportiert. Wir haben jahrelang versucht Pinot noir anzubauen – und sind fast verzweifelt. Es klappte und klappte nicht wunschgemäss. Wir erzogen die Trauben auf der Pergel, doch das verursachte Fäulnisprobleme. Erst als wir diese Erziehungsart vollständig aufgaben und in die Höhe gingen, auf 450 bis 600 Meter, klappte es!»

  • Riserva 2016 Tolle, sehr kirschige Nase, rote Beeren, Kräuter, Power, aber nie mastig, reife Tannine, Textur eines muskulösen Burgunders, Druck, Fruchtsüsse, rechtes Finish. Score: 17,5/20 (23.80 Franken, weinvogel.ch)
  • Riserva Sanct Valentin 2017 Expressive rotbeerige Nase, Kräuter, recht typisch, viel Johannisbeeren, leicht vegetabil, Peperoni, knallige Säure, Burgund in einer Alpinversion, frisch, Ricola, tief, recht lang. Score: 17,25/20 (36 Franken, weinvogel.ch)
  • The Wine Collection 2016 (Foto) Dezente Nase, rauchig, geröstete Tannennadeln, reife Beeren, Sauerkirschen, starke Kräuternoten, rechte Säure, Tiefe, enorme Mundfülle, stark ätherisch, Eukalyptus, rotbeeriges, recht langes Finale. Score: 17,75/20 (118 Franken, boucherville.ch) – gleiches Score für Jahrgang 2015.
Pinot noir The Wine Collection – zweifellos einer der grossen Südtiroler Blauburgunder.
Alain Kunz

Hans Terzer zum Thema Blauburgunder: «Eppan ist ein junges Pinot-noir-Gebiet. Girlan war bekannt, wurde aber in grossen Mengen in die Schweiz exportiert. Wir haben jahrelang versucht Pinot noir anzubauen – und sind fast verzweifelt. Es klappte und klappte nicht wunschgemäss. Wir erzogen die Trauben auf der Pergel, doch das verursachte Fäulnisprobleme. Erst als wir diese Erziehungsart vollständig aufgaben und in die Höhe gingen, auf 450 bis 600 Meter, klappte es!»

  • Riserva 2016 Tolle, sehr kirschige Nase, rote Beeren, Kräuter, Power, aber nie mastig, reife Tannine, Textur eines muskulösen Burgunders, Druck, Fruchtsüsse, rechtes Finish. Score: 17,5/20 (23.80 Franken, weinvogel.ch)
  • Riserva Sanct Valentin 2017 Expressive rotbeerige Nase, Kräuter, recht typisch, viel Johannisbeeren, leicht vegetabil, Peperoni, knallige Säure, Burgund in einer Alpinversion, frisch, Ricola, tief, recht lang. Score: 17,25/20 (36 Franken, weinvogel.ch)
  • The Wine Collection 2016 (Foto) Dezente Nase, rauchig, geröstete Tannennadeln, reife Beeren, Sauerkirschen, starke Kräuternoten, rechte Säure, Tiefe, enorme Mundfülle, stark ätherisch, Eukalyptus, rotbeeriges, recht langes Finale. Score: 17,75/20 (118 Franken, boucherville.ch) – gleiches Score für Jahrgang 2015.
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BLICK-Redaktor Alain Kunz auf dem Pfannenstielhof mit Margareth und Hannes Pfeifer.
Foto: Martina Kunz
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Der Pfannenstielhof: Bester Vernatsch der Welt!

Der Pfannenstielhof, mitten im Grünen der Bozner Industrie (!) gelegen, ist ein Referenzbetrieb, wenn es um Sankt Magdalener geht. Nur ganz wenige bringen die einstmals belächelte und in Lastwagenkorsos in die Schweiz gekarrte Vernatschtraube (hier die Hintergründe dazu) derart auf den Punkt wie Margareth und Hannes Pfeifer. Sie waren die ersten, welche vom renommierten Führer Vini d'Italia von Gambero Rosso mit drei Gläsern für einen Vernatsch bedacht wurden. Für ihren St. Magdalener Classico 2009. Die Story dazu finden Sie hier. Sie haben später mit dem Annver – eine Hommage an die Töchter Anna und Veronika – schon für Aufsehen gesorgt. Da war 2017 der erste Jahrgang. Und nun folgt das Monument schlechthin: Der Pfannenstiel. First edition 2015. Ein gemischter Satz aus 95 Prozent Vernatsch und fünf Prozent Lagrein (wie der Annver notabene). 4,5 Jahre (!) reift die Flüssigkeit in Stahltanks. Dann gibts ein halbes Jahr in Glas obendrauf. Christine Mayr, die Präsidentin der Südtiroler Sommeliervereinigung, bezeichnete den Wein als «Meisterwerk». Tja, dem gibt es rein gar nichts hinzuzufügen. Ausser: Dass ich noch nie einen Vernatsch mit 18 Punkten bedacht habe! Die Notiz: Tolle ausladende Nase, viel Rosen, reife Früchte, sehr tief, für einen Vernatsch extreme Power, totale Frische und Dichte, Kräuteraromen vor allem nach Thymian, Mundfülle, Eleganz pur, enorm trinkig, Superlänge. Und eine Anpassung: Ich habe den Annver als besten Vernatsch der Welt bezeichnet. Ich muss mit der Erstausgabe des Pfannenstiels revidieren. Nun ist es dieser! Score: 18/20 (46 Franken. weinvogel.ch)

Der Pfannenstiel - zeigt eindrücklich auf, was mit Vernatsch möglich ist.
Alain Kunz

Der Pfannenstielhof, mitten im Grünen der Bozner Industrie (!) gelegen, ist ein Referenzbetrieb, wenn es um Sankt Magdalener geht. Nur ganz wenige bringen die einstmals belächelte und in Lastwagenkorsos in die Schweiz gekarrte Vernatschtraube (hier die Hintergründe dazu) derart auf den Punkt wie Margareth und Hannes Pfeifer. Sie waren die ersten, welche vom renommierten Führer Vini d'Italia von Gambero Rosso mit drei Gläsern für einen Vernatsch bedacht wurden. Für ihren St. Magdalener Classico 2009. Die Story dazu finden Sie hier. Sie haben später mit dem Annver – eine Hommage an die Töchter Anna und Veronika – schon für Aufsehen gesorgt. Da war 2017 der erste Jahrgang. Und nun folgt das Monument schlechthin: Der Pfannenstiel. First edition 2015. Ein gemischter Satz aus 95 Prozent Vernatsch und fünf Prozent Lagrein (wie der Annver notabene). 4,5 Jahre (!) reift die Flüssigkeit in Stahltanks. Dann gibts ein halbes Jahr in Glas obendrauf. Christine Mayr, die Präsidentin der Südtiroler Sommeliervereinigung, bezeichnete den Wein als «Meisterwerk». Tja, dem gibt es rein gar nichts hinzuzufügen. Ausser: Dass ich noch nie einen Vernatsch mit 18 Punkten bedacht habe! Die Notiz: Tolle ausladende Nase, viel Rosen, reife Früchte, sehr tief, für einen Vernatsch extreme Power, totale Frische und Dichte, Kräuteraromen vor allem nach Thymian, Mundfülle, Eleganz pur, enorm trinkig, Superlänge. Und eine Anpassung: Ich habe den Annver als besten Vernatsch der Welt bezeichnet. Ich muss mit der Erstausgabe des Pfannenstiels revidieren. Nun ist es dieser! Score: 18/20 (46 Franken. weinvogel.ch)

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Weitere Weine des Pfannenstielhofs
  • Lagrein Rosé 2019 16/20 (21 Franken)
  • St. Magdalener Classico 2019 Komplex, Power, stützendes Säure-Rückgrat, Druck, Tiefe, enorm trinkig, fast etwas wuchtig, langes Finish. Score: 17/20 (19.80 Franken)
  • Annver 2018 (Foto) Intensive Nase, viel Frucht zwischen rot und schwarz, Kraft, Tiefe, sortentypisch, Fruchtsüsse, hochgradig trinkig, tief, geradlinig, rechte Länge. Score: 17/20 (26.80 Franken)
  • Lagrein vom Boden 2019 Sehr schöne dunkle kirschige Nase, Power, leicht vegetabil, was ihn aber umso trinkiger macht, easy, saubere Cassis-Frucht, klar, ätherisch, Minze, schönes Finish. Score: 16,75/20 (21.80 Franken)
  • Lagrein Riserva 2017 Modernistisch wirkende Nase, etwas Parfüm, Kirschen, Zwetschgen, Espresso, Würze, Holznoten, Power, herbale Frische, Druck, Amarena-Kirschen, Bittermandeln, Eleganz, rechte Tannine, bis zum Schluss trinkig, kräuteriges, mittleres Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken)

(Die Weine vom Pfannenstielhof gibts bei weinvogel.ch)

Annver - eine weitere Vernatsch-Referenz in Südtirol.
Alain Kunz
  • Lagrein Rosé 2019 16/20 (21 Franken)
  • St. Magdalener Classico 2019 Komplex, Power, stützendes Säure-Rückgrat, Druck, Tiefe, enorm trinkig, fast etwas wuchtig, langes Finish. Score: 17/20 (19.80 Franken)
  • Annver 2018 (Foto) Intensive Nase, viel Frucht zwischen rot und schwarz, Kraft, Tiefe, sortentypisch, Fruchtsüsse, hochgradig trinkig, tief, geradlinig, rechte Länge. Score: 17/20 (26.80 Franken)
  • Lagrein vom Boden 2019 Sehr schöne dunkle kirschige Nase, Power, leicht vegetabil, was ihn aber umso trinkiger macht, easy, saubere Cassis-Frucht, klar, ätherisch, Minze, schönes Finish. Score: 16,75/20 (21.80 Franken)
  • Lagrein Riserva 2017 Modernistisch wirkende Nase, etwas Parfüm, Kirschen, Zwetschgen, Espresso, Würze, Holznoten, Power, herbale Frische, Druck, Amarena-Kirschen, Bittermandeln, Eleganz, rechte Tannine, bis zum Schluss trinkig, kräuteriges, mittleres Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken)

(Die Weine vom Pfannenstielhof gibts bei weinvogel.ch)

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Wein der Woche: Super Saint-Saphorin Grand Cru

Das Ziel der Waadtländer Vereinigung «Clos, Domaines et Châteaux» ist es, die Weine ihrer Mitglieder ins Rampenlicht zu stellen. Konkreter: Mithilfe einer roten Banderole am Flaschenhals werden die Grand Crus der Weingüter unverkennbar markiert. Die Vereinigung wurde 2004 gegründet und zählt seit Ende 2020 ein 25. Mitglied: Aufgenommen wurde das Château de Glérolles. Ein sowohl architektonisches wie auch historisches Symbolgut aus dem Mittelalter, in welchem 1954 die Waadtländer Confrérie du Guillon gegründet wurde, die berühmte Waadtländer Wein-Bruderschaft. Und das Château de Glérolles ist tatsächlich ein waschechtes Schloss, das direkt an den Gestaden des Genfersees liegt, im weltberühmten Lavaux-Gebiet. Es ist Teil des Portfolios der Gebrüder Dubois in Cully VD. Von den Weingärten rund um das Schloss stammen drei Weine: Eine Réserve Blanche, natürlich ein hundertprozentiger Chasselas; die Assemblage Réserve Rouge und ein Humagne Rougeumagnre. Der Jahrgang 2019 der Réserve Blanche, des neuen Domänenweins, ein Saint-Saphorin Grand Cru, besticht durch eine schöne fruchtbetonte Nase, vor allem Pfirsich, auch Birne, dezente Schwarztee-Aromatik, viel Blumiges, leichte Mineralität; am Gaumen Schmelz, Tiefe, dezente Säure, Opulenz, dennoch ausgewogen, Kraft, wunderbares Finish. Ein top gelungener Chasselas! Score: 17/20 (25 Franken, lfd.ch).

Der Grand Cru Château de Glérolles – ein Top-Chasselas.
Alain Kunz

Das Ziel der Waadtländer Vereinigung «Clos, Domaines et Châteaux» ist es, die Weine ihrer Mitglieder ins Rampenlicht zu stellen. Konkreter: Mithilfe einer roten Banderole am Flaschenhals werden die Grand Crus der Weingüter unverkennbar markiert. Die Vereinigung wurde 2004 gegründet und zählt seit Ende 2020 ein 25. Mitglied: Aufgenommen wurde das Château de Glérolles. Ein sowohl architektonisches wie auch historisches Symbolgut aus dem Mittelalter, in welchem 1954 die Waadtländer Confrérie du Guillon gegründet wurde, die berühmte Waadtländer Wein-Bruderschaft. Und das Château de Glérolles ist tatsächlich ein waschechtes Schloss, das direkt an den Gestaden des Genfersees liegt, im weltberühmten Lavaux-Gebiet. Es ist Teil des Portfolios der Gebrüder Dubois in Cully VD. Von den Weingärten rund um das Schloss stammen drei Weine: Eine Réserve Blanche, natürlich ein hundertprozentiger Chasselas; die Assemblage Réserve Rouge und ein Humagne Rougeumagnre. Der Jahrgang 2019 der Réserve Blanche, des neuen Domänenweins, ein Saint-Saphorin Grand Cru, besticht durch eine schöne fruchtbetonte Nase, vor allem Pfirsich, auch Birne, dezente Schwarztee-Aromatik, viel Blumiges, leichte Mineralität; am Gaumen Schmelz, Tiefe, dezente Säure, Opulenz, dennoch ausgewogen, Kraft, wunderbares Finish. Ein top gelungener Chasselas! Score: 17/20 (25 Franken, lfd.ch).

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Vernatsch-Cup 2020:Südtiroler Vernatsch ist salonfähig geworden

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