Traumberuf und Knochenjob
Die Traubenernte – die Zeit zwischen Himmel und Hölle

Die Ernte ist der grösste Traum und gleichzeitig der schlimmste Albtraum eines jeden Winzers.
Publiziert: 14.09.2021 um 14:19 Uhr
Shirley Amberg

Monat um Monat, Tag um Tag wurde im Weinberg verbracht, die Reben gehegt und gepflegt – sei dies in der brütenden Hitze, bei Regen, Wind, Frost oder Schnee.

Keine Ernte gleicht sich

Jede Ernte ist ein bisschen anders als die vergangenen. Auch ist eine Tempranillo-Ernte auf den flachen, glühend heissen Rebfelden in Spanien etwas ganz anderes als der Versuch, Trauben von den steilen Terrassen im Wallis zu pflücken.

Doch überall auf der Welt ist die Weinlese die wohl chaotischste Zeit des Jahres! Und alle haben das gleiche Ziel: die Ernte von reifen, gesunden Trauben und diese im bestmöglichen Zustand in die Kellerei zu bringen.

Perfekt gereifte Beeren.
Foto: Getty Images/500px Prime
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Mutter Natur ausgeliefert

In den Wochen vor der Ernte sind die Winzer damit beschäftigt, im Weinberg die Trauben zu verkosten und zu analysieren. Denn die Trauben genau zum richtigen Zeitpunkt zu ernten, erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Geduld.

Doch spielt in der Welt des Weines nicht nur menschliches Können eine Rolle: Die Natur hat hier ein grosses Wort mitzureden. Wenn Mutter Natur schlecht gelaunt ist, kann es durchaus sein, dass sie es – wie es heuer in der Schweiz geschehen ist – tagelang hageln lässt und die gesamte Jahresarbeit des Winzers zerstört.

Hemisphären-Hopping

Viele Menschen in der Weinindustrie arbeiten hauptberuflich als Traubenpflücker. Da die Erntezeit zwischen den Hemisphären wechselt, hüpfen Erntearbeiter von einer Hemisphäre zur anderen. Zwischen Ende August und Mitte Oktober pflücken sie auf der Nordhalbkugel, zwischen Ende Februar und April auf der Südhalbkugel.

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