Fisch
In Folie gegarte Fische unterscheiden sich in Sachen Weinbegleitung von direkt auf dem Rost liegenden. Für Letztere, wie zum Beispiel ein saftiges Lachs- oder Thunfischsteak, empfehlen wir dir einen ausdrucksstarken Weisswein, der durchaus etwas kräftiger sein darf. Wie wäre es mit einem knackigen Rheingau-Riesling oder einem im Barrique ausgebauten Chardonnay aus der Bündner Herrschaft? Falls du Lust auf einen Rosé hast, empfehlen wir dir eine etwas muskulösere Variante, wie zum Beispiel aus der französischen Anbauregion Tavel. Für in Folie gegarte Fische kannst du mit einem lebhaften Grünen Veltliner aus Österreich nichts falsch machen, auch ein fruchtiger Rosé de Provence harmoniert dazu bestens.
Geflügel und Grillwurst
Zu einem zarten Poulet vom Grill sind fruchtige und trockene Rosé-Weine nahezu unschlagbar. Sollte es trotzdem ein Weisser sein, bietet sich ein im Stahltank ausgebauter Chardonnay oder ein Weissburgunder an, wie zum Beispiel aus der Steiermark oder der norditalienischen Weinanbauregion Alto Adige. Grillwürste sind meistens relativ kräftig gewürzt und ausgesprochen salzig. Perfekt dazu passt ein erquickender Riesling mit leichter Restsüsse, zum Beispiel aus der Mosel. Das Salz-Säure-Spiel dieser Kombination ist ein wahres Fest für die Sinne.
Lamm
Der intensive Eigengeschmack des Lamms verlangt nach einer kräftigen Rotweinbegleitung. Was den Alkoholgehalt angeht, sollten die Weine allerdings nicht überborden. Gerade im Sommer dürfte die Weintemperatur im Glas oftmals deutlich über der üblichen Serviertemperatur liegen, was alkoholische Weine noch alkoholischer wirken lässt. Deshalb empfehlen wir dir zu Lamm vom Grill einen im Eichenfass ausgebauten Blaufränkisch, einen herzhaften Tempranillo oder einen würzigen Walliser Syrah.
Spareribs
Rauchig im Geschmack und intensiv gewürzt: So lieben wir unsere grillierten Spareribs. Die kräftigen Aromen verlangen nach einem ebenso kräftigen und vollmundigen Rotwein, um das Geschmackserlebnis perfekt zu machen. Hierzu eignet sich ein wuchtiger Malbec aus Argentinien oder ein australischer Shiraz genauso gut wie ein Cabernet Sauvignon aus dem Napa Valley oder ein Primitivo aus Süditalien. Diese Weine sollten aufgrund ihres erhöhten Alkoholgehalts immer leicht gekühlt serviert werden, da sie sich im Glas rasch erwärmen. Leichte Rotweine haben bei grillierten Spareribs oftmals einen schweren Stand. Auch von Weissweinen würden wir dir abraten.
Entrecôte
Ein grilliertes Entrecôte verbringt in der Regel weniger Zeit auf dem glühend heissen Gitterrost als Spareribs und nimmt deshalb auch weniger Raucharomen auf. Während du den filigranen Pinot noir bei den Spareribs im Keller gelassen hast, kannst du ihm dieses Mal den Vorzug geben. Neben klassischen Pinots gäbe es aber auch eine spannende Alternative aus Süditalien: ein sizilianischer Etna Rosso. Die aus den Rebsorten Nerello Cappuccio und Nerello Mascalese gekelterten Rotweine sind nicht nur relativ preiswert, sie zeigen oftmals eine bezaubernde Stilistik und schweben irgendwo zwischen Piemont und Burgund.
Und was für eine Rolle spielen Sossen und Marinaden?
Grundsätzlich gilt: je schärfer eine Sosse oder Marinade ist, desto süsser muss auch der Wein sein. Trockene Weine wirken bei scharfem Essen noch trockener und erscheinen dadurch oftmals etwas karg und lieblos. Ähnlich verhält es sich beim Grad der Würzigkeit: je würziger das Essen, desto intensiver sollte auch die Weinbegleitung sein.