Für dich degustiert: Die 41 Schaumweine des Jahres
Bubbles gehen durch die Decke!

Festtage! Da muss es prickeln, schäumen und spritzen. Doch womit? Hier mein absolutes Best of 2022. Von der Champagne bis nach Helvetien. Der Spass beginnt schon bei 23 Franken. Und endet bei schlappen 640 Franken.
Publiziert: 22.12.2022 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2022 um 11:22 Uhr
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Alain KunzWein-Kolumnist

Rosés und Schaumweine sind die einzigen Weinsegmente, die nachhaltig im Wachsen begriffen sind. Wurden 2012 mit Bubbles weltweit noch 26 Milliarden Franken umgesetzt, so sind es aktuell bereits 33. Und in drei Jahren sollen es gar 47 Milliarden sein. Fast eine Verdopplung in 13 Jahren. Das ist eine wahnwitzige Projektion. Und eine wahnsinnig gute Perspektive!

Italien knackt die Milliardengrenze

20 Millionen Hektoliter Schaumwein werden derzeit produziert. Das sind 2,66 Milliarden Flaschen, und das entspricht sieben Prozent der Welt-Weinproduktion. Tendenz auch hier: steigend! Der grösste Produzent ist nach wie vor Frankreich, allerdings nur ganz knapp vor Italien, denn die Prosecco-Produktion liegt nur noch wenig unter derjenigen des Champagners. Im französischen Problemjahr 2021 war die Zahl gar völlig verrückt: Es wurden 627 Millionen Flaschen Prosecco produziert, aber nur 320 Millionen Flaschen Champagner. Sogar die Sektproduktion (vornehmlich aus Deutschland) war da mit 414 Millionen höher. Und wenn man alle Schaumwein-Typen zusammennimmt, hat Italien in diesem Jahr gar erstmals die Milliardengrenze geknackt.

Champagner wird Mangelware

Champagner also am Ende? Mitnichten! Obwohl man das nach Ausbruch der Pandemie, als die Champagner-Nachfrage innert kürzester Zeit zum Erliegen kam, schon viele den Pleitegeier über die Schaumwein-Renommier-Produzenten kreisen sahen. Und als die Nachfrage stieg, folgte das quantitative Pleitejahr 2021. Champagner wurde im Rekordtempo zu Mangelware. Doch nicht nur wegen der kleineren Produktion. Sondern vor allem auch wegen der explodierenden Nachfrage.

Imposant: Die Bar im Zürcher George nach der Sprudel-Edelsause Champagne and Friends.
Foto: ALAIN KUNZ
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«Die Krise zieht immer weitere Kreise: Krieg, Energiemangel, Teuerung. Statt Ersparnisse zu horten, sagen sich viele: Ich leiste mir nun etwas ganz Besonderes, solange ich kann», denkt Fabrice Rosset, Generaldirektor des Champagnerhauses Deutz im Fachmagazin VINUM. Und das oft in den eigenen vier Wänden. Und da wird dann nicht nur ein Basis-Brut konsumiert, sondern teure Sondercuvées, die man sich im Restaurant nicht leisten kann.

Die Klimaerwärmung ist auch Segen

Champagner ist so beliebt wie nie. Und auch so gut wie nie. Die Qualität hat in den letzten zwanzig Jahren Quantensprünge gemacht. Auch dank der Klimaerwärmung, die dem eher kühleren Klima der Region auch guttat. Natürlich sind massive Dürreperioden nie gut. Aber wirklich schlechte Jahre bleiben mittlerweile fast aus. 2011 war eines, dann folgten neun starke Jahre, bis Mitte 2021 wieder ein Mangeljahr um die Ecke kam. Was bedeutet: Viele Betriebe, auch ganz grosse, begannen höchst seriös, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Pflanzenschutz ist einfacher geworden, und so ist umweltnaher Anbau nicht mehr ein unkalkulierbares Risiko und eine Spielwiese für Traubendruiden.

Die Schweizer sind Bläschen-Liebhaber

Und wo bleibt die Schweiz in diesem Business? Nun, als erstes gilt festzuhalten, dass wir exzellente Schaumweintrinker sind. Wir konsumieren pro Jahr 0,18 Millionen Hektoliter, gleich viel wie Österreich, und liegen damit auf Rang neun weltweit. Klar an der Spitze sind übrigens die Deutschen mit 3,1 Millionen, gefolgt von Frankreich und einem Land, auf dessen Nennung ich hier verzichte. Aus politischen Gründen.

Niemand trinkt mehr Franciacorta als wir

Beim Champagner liegt die Schweiz auf Patz acht, allerdings relativ knapp hinter den viertplatzierten Deutschen. Es gilt wie in allen Weinbereichen: Wenn es um teure Weine geht, ist die Schweiz spitze! Ganz zuoberst liegen wir beim Konsum des (in der Regel) ebenfalls teuren Franciacorta: 500'000 Flaschen gehen jährlich in die Schweiz. Das sind 200'000 mehr als in die USA, die auf Platz zwei liegt.

Cave du Tunnel ist die Nummer eins

Und die Schweizer Schaumweine? Die werden immer besser. Dem französischen Trend der Winzer-Champagner folgend, haben es sich bei uns auch ganz viele Winzer ans Revers geheftet, einen Schaumwein zu produzieren, der einem guten Champagner nahekommt. Die helvetische Nummer eins ist das Walliser Haus Jacques Germanier Cave du Tunnel aus Conthey mit seinem charismatischen Önologen Bruno Geiger, der seit 37 Jahren (!) im Betrieb ist. Schon 1989 wurden die ersten Stollen für die Flaschenlagerung in den Berg getrieben. Die Kellerei hat eben zum vierten Mal in Serie den Kategoriensieg beim Grand Prix du Vin Suisse gewonnen. Eine unglaubliche Leistung, die für allerhöchste Konstanz steht.

Winzer-Schaumweine werden immer besser

Aber auch die besten Cuvées des 1829 gegründeten und auf Schäumer spezialisierte Traditionshauses Mauler im neuenburgischen Môtiers halten dem Vergleich mit Bubbles aus dem Renommierausland locker stand. Und natürlich die besten Weine der Winzer, die sich mit Leib und Seele (auch) dem Perlenden verschrieben haben wie Adank und Obrecht aus der Bündner Herrschaft, Cruchon im Waadtland oder Bouvet-Jabloir am Neuenburgersee.

Lust gekriegt? Dann sofort eine Flasche entkorken! Nur: welche? Wir helfen. Hier meine Liste der spannendsten, prickelndsten und besten Schaumweine, denen ich im Jahr 2022 begegnet bin. Enjoy!

Champagner von 65 bis 640 (!) Franken

Dan Roznov aka Champagne Spy ist der Monsieur Champagne der Schweiz. Sein «Champagne and Friends», ein Topanlass mit Top-Produzenten, ist mittlerweile aus dem Wein-Jahreskalander nicht mehr wegzudenken. Zu Recht! Und nun hat der coole Content Creator, der an seinem Anlass auch mal in Shorts auftritt, noch einen zugelegt und seinem Festival einen kleinen Bruder zur Seite gestellt, bei welchem es ausschliesslich um Rosé geht. Dan sagt von sich selber, mehr Bubbles gekillt zu haben als James Bond. Seine Mission: Champagner das Elitäre zu nehmen und es zu einem Volksgetränk zu machen.

Doch nicht nur Roznov ist in der Schweiz in Sachen Champagner aktiv. Viele grosse Champagnerhäuser sind es über ihre eigenen Werbeagenturen. Auch das Magazin Falstaff hat 2022 das erste Schaumweinfestival ausgetragen, mit Prickelndem aus allen Herren Länder, auch Champagner.

Die Möglichkeiten, Schaumweine zu degustieren, sind also im Zunehmen begriffen. Wie die Branche als Ganzes. Hier also meine besten Champagner des Jahres.

  • Blanc des Millénaires 2007 Charles Heidsieck: Leichte Hefe, Brioches, Eleganz, Agrumen, feingliedrig, perfekte Perlage, Frische, Tiefe, enormer Charme, crèmig, Superfinish. Score: 18,75/20 (229 Franken. www.moevenpick-wein.com)
  • Fleur de Miraval Exclusivement Rosé ER2: Schon der zweite Jahrgang des Châteaus, von dem Brad Pitt Mitbesitzer ist, derweil Angelina Jolie ihre Anteile nach Russland verkauft hat, liefert ein Glanzresultat ab. Nur gerade 20'000 Fläschchen gibt es von diesem Elixier, dessen Basiswein Jahrgang 2017 hat: knallige Nase, viel Hefe, Backwaren, Schmelz, Vegetabiltouch, Power, ätherisch, toller Abgang. Score: 18,75/20 (359 Franken. www.moevenpick-wein.com)
  • Cuvée des Hussards 2012 Frerejean Frères (Foto): Ausladend, ausgewogen, alles da: Hefe, Brioches, Zitrusnoten, floral, leicht kräuterig, präzis-feine Perlage, Säure, tief, hochgradig trinkig, ätherisch, toller Abgang. Score. 19/20 (170 Franken. www-martel.ch)
  • Grand Siècle No 25 Laurent Perrier: Wunderschöne Nase mit etwas Feuerstein, Charme, Schmelz, Tiefe, perfekt ausbalanciert, dicht, viel Zitrus, ätherisch, höchst süffig und superlang. Score: 18,75/20 (159 Franken. www.landolt-weine.ch)
  • Rare Millésime 2008: Tolle expressive Nase, schöne Hefenote, Zitrone, crèmig, tolle Frische, Power, Bittermandeln, total trinkig, super Länge, grossartig! Score: 18,75/20 (208 Franken. www.drinks-and-style.ch)
  • Cuvée Louise Parcelle 2005 Pommery: Saubere, klare Nase, ätherisch, aber sehr zurückhaltend, im Gaumen dann umso tiefer, sehr viel Agrumennoten, dadurch knackig, präzise Perlage, minim vegetabil, enorme Frische und tolles Finale. Score: 18,75/20 (195 Franken. www.drinks.ch)
  • Les Chaffours Rousseaux-Batteux 2018: extensive Nase, hefig, alles am richtigen Ort, tief, sehr zitrisch, sehr klar, ätherisch enormes Finale. Score: 18,75/20 (89 Franken. www.gastonundsuzette.com)
  • Cuvée Exigence No 10 Legras & Haas: Tolle, perfekt austarierte Nase, Brioche, Hefe, Kräuter, Zitrusaromen, Agrumen generell, persistent, frisch, tief, Power, ausgewogen, feinziselierte Perlage, ätherisch, enorm lang. Grossartig! Score: 18,75/20 (64.80 statt 72 Franken. www.weiss-getraenke.ch)

(PS. Die sauteuren Champagner des Hauses Armand de Brignac, das dem Rapper Jay-Z gehört, schafften es nicht ganz in die Liste. Der beste, der Blanc de Blancs, kam auf 18,5/20 Punkte. Er kostet bei www.ullrich.ch satte 640 Franken …)

Grossartiges von einem kleinen Champagner-Weingut in Avize, das die Gebrüder Frerejean 2005 ins Leben riefen. Sie sind Nachfahren von Kanonenbauern für Napoleon in den Preussenkriegen.
ALAIN KUNZ

Dan Roznov aka Champagne Spy ist der Monsieur Champagne der Schweiz. Sein «Champagne and Friends», ein Topanlass mit Top-Produzenten, ist mittlerweile aus dem Wein-Jahreskalander nicht mehr wegzudenken. Zu Recht! Und nun hat der coole Content Creator, der an seinem Anlass auch mal in Shorts auftritt, noch einen zugelegt und seinem Festival einen kleinen Bruder zur Seite gestellt, bei welchem es ausschliesslich um Rosé geht. Dan sagt von sich selber, mehr Bubbles gekillt zu haben als James Bond. Seine Mission: Champagner das Elitäre zu nehmen und es zu einem Volksgetränk zu machen.

Doch nicht nur Roznov ist in der Schweiz in Sachen Champagner aktiv. Viele grosse Champagnerhäuser sind es über ihre eigenen Werbeagenturen. Auch das Magazin Falstaff hat 2022 das erste Schaumweinfestival ausgetragen, mit Prickelndem aus allen Herren Länder, auch Champagner.

Die Möglichkeiten, Schaumweine zu degustieren, sind also im Zunehmen begriffen. Wie die Branche als Ganzes. Hier also meine besten Champagner des Jahres.

  • Blanc des Millénaires 2007 Charles Heidsieck: Leichte Hefe, Brioches, Eleganz, Agrumen, feingliedrig, perfekte Perlage, Frische, Tiefe, enormer Charme, crèmig, Superfinish. Score: 18,75/20 (229 Franken. www.moevenpick-wein.com)
  • Fleur de Miraval Exclusivement Rosé ER2: Schon der zweite Jahrgang des Châteaus, von dem Brad Pitt Mitbesitzer ist, derweil Angelina Jolie ihre Anteile nach Russland verkauft hat, liefert ein Glanzresultat ab. Nur gerade 20'000 Fläschchen gibt es von diesem Elixier, dessen Basiswein Jahrgang 2017 hat: knallige Nase, viel Hefe, Backwaren, Schmelz, Vegetabiltouch, Power, ätherisch, toller Abgang. Score: 18,75/20 (359 Franken. www.moevenpick-wein.com)
  • Cuvée des Hussards 2012 Frerejean Frères (Foto): Ausladend, ausgewogen, alles da: Hefe, Brioches, Zitrusnoten, floral, leicht kräuterig, präzis-feine Perlage, Säure, tief, hochgradig trinkig, ätherisch, toller Abgang. Score. 19/20 (170 Franken. www-martel.ch)
  • Grand Siècle No 25 Laurent Perrier: Wunderschöne Nase mit etwas Feuerstein, Charme, Schmelz, Tiefe, perfekt ausbalanciert, dicht, viel Zitrus, ätherisch, höchst süffig und superlang. Score: 18,75/20 (159 Franken. www.landolt-weine.ch)
  • Rare Millésime 2008: Tolle expressive Nase, schöne Hefenote, Zitrone, crèmig, tolle Frische, Power, Bittermandeln, total trinkig, super Länge, grossartig! Score: 18,75/20 (208 Franken. www.drinks-and-style.ch)
  • Cuvée Louise Parcelle 2005 Pommery: Saubere, klare Nase, ätherisch, aber sehr zurückhaltend, im Gaumen dann umso tiefer, sehr viel Agrumennoten, dadurch knackig, präzise Perlage, minim vegetabil, enorme Frische und tolles Finale. Score: 18,75/20 (195 Franken. www.drinks.ch)
  • Les Chaffours Rousseaux-Batteux 2018: extensive Nase, hefig, alles am richtigen Ort, tief, sehr zitrisch, sehr klar, ätherisch enormes Finale. Score: 18,75/20 (89 Franken. www.gastonundsuzette.com)
  • Cuvée Exigence No 10 Legras & Haas: Tolle, perfekt austarierte Nase, Brioche, Hefe, Kräuter, Zitrusaromen, Agrumen generell, persistent, frisch, tief, Power, ausgewogen, feinziselierte Perlage, ätherisch, enorm lang. Grossartig! Score: 18,75/20 (64.80 statt 72 Franken. www.weiss-getraenke.ch)

(PS. Die sauteuren Champagner des Hauses Armand de Brignac, das dem Rapper Jay-Z gehört, schafften es nicht ganz in die Liste. Der beste, der Blanc de Blancs, kam auf 18,5/20 Punkte. Er kostet bei www.ullrich.ch satte 640 Franken …)

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Schweiz: Top Ten der Schäumer beginnt ab 23 Franken!

Das Preis-Leistungsverhältnis bei Schweizer Schaumweinen haut einen um. Und das beginnt bei der helvetischen Nummer eins, dem Jahrgangs-Schaumwein der Cave du Tunnel, der keine 24 Franken kostet. Und es geht weiter über die wirklich herausragenden Tropfen des Wallisers Urgestein Gilbert Devayes, die Cave de La Combe im Waadtland, welche beide 23 Fränkli kosten, und auch die Preise für die Top-Schäumer von Patrick Adank, von Bouvet-Jabloir aus Neuenburg, der Domaine Cruchon und von Philippe Bovet aus dem Waadtland halten sich mit um die 30 Franken in ganz engen Grenzen. Let’s go mit den Top-Ten-Eidgenossen des Jahres 2022.

  • Brut millésimé Blancs de Blanc 2016 Cave du Tunnel Jacques Germanier, Conthey VS (Foto): klare Champagner-Stilistik mit Brioche, Hefe, Kräuternoten, Vegetabiltouch, ausladend, Zitrus, Fenchel, Fülle, tolles Finish. Wow! Score: 18,5/20 (23.90. www.germanier.com)
  • Brut Reserve Nature Blanc Weingut Obrecht 2019, Malans GR: Tolle briochige Nase, Hefe, Zitrus, knackige, viel Säure, champagnesk, schöne feine Perlage, herb, kräuterwürzig, Fülle, tolles Finale. Score: 18,25/20 (52 Franken. www.terravigna.ch)
  • Adank Brut Blanc de Noir, Fläsch GR (2019, offiziell non vintage): Tolle ausladende hefige Nase, rechte Briochenote, Zitrus, hohe Champagner-Typizität, mineralisch, wunderschöne präzise Perlage, herb, Fülle, knackig, frisch, kräuterig, Limetten, tolle Länge. Score: 18,25/20 (ca. 34 Franken. www.adank-weine.ch. www.gerstl.ch)
  • Mousseux Oeil-de-Perdrix Brut Rosé Signature Domaine Bouvet-Jabloir, Auvernier NE: Sehr schöne rotbeerige Nase, ausladend, leichte Hefe, Kräuter, enorm frisch, knackig, präzise Säure, feine Bubbles, toller herbaler, auch leicht zältliger Abschluss, der in einem langen Finale endet. Gross! Score: 17,75/20 (32 Franken. www.bouvet-jabloir.ch)
  • Brut Cave de la Combe Marendaz 2018, Mathod VD: Tolle briochige Nase, auch Hefe und Gebäcknoten, Zitrus, Fülle, Power, rechte Perlage, etwas Wachs, Vegetabiltouch, trinkig, lang, geil! Score: 17,75/20 (23 Franken. www.cave-combe.ch)
  • Domaine Cruchon Henri Cruchon Coeur de Cuvée: Sehr typisch, Hefe, Brioches, Marzipan-Noten, schöne Perlage, fein und doch so richtig schäumend, Zitrus, Tiefe, auch rote Beeren, tolles Finish. Dieser Wein siegte beim VINUM-Tasting zum Thema Schweizer Schaumweine! Score: 17,75/20 (29 Franken. Ausverkauft. www.henricruchon.com)
  • Vin Mousseux Brut Philippe Bovet 2018, Givrins VD: Dezente Nase, etwas Harz, herb, ein Hauch Brioches, leichte Agrumennote: im Gaumen sehr herb, typisch, knackig, herbal, hat alle erwünschten Elemente, Tiefgang, lang, geil! Score: 17,75/20 (34 Franken. www.vinotto.ch)
  • Zürischum Blanc de Blancs Brut, Zürich ZH (Degorgiert 2020, 100 Prozent Räuschling vom Zürichsee, aus Herrliberg und Stäfa): Sehr schöne florale Nase, dezente Frucht, Mineralik, leichte Briochenote, Bittermandeln, tief, knackig, rechte Säure, schöne Perlage, ausbalanciertes Süsse-/Säure-Spiel, wunderbares Finish: Score: 17,5/20 (38 Franken. www.gerstl.ch. www.zurischum.ch)
  • Blanc de Noirs Gilbert Devayes, Leytron VS: Wunderschöne hefige Nase, auch Brioches, starke perlend, recht herb, tief, Power, Schmelz, minim vegetabil, insgesamt ausgewogen, langer Abgang. Score: 17,5/20 (23 Franken. www.gilbertdevayes.ch)
  • Besserstein Blanc de Noir Extra Brut, Villigen AG 2016: Wunderbare, zitrische Nase, frisch floral, beschwingt, leichte Hefe, Schmelz, trotz der tiefen Dosage leichte Fruchtsüsse, Power, Quitte, Flieder, schöne Perlage, etwas Fenchel und Endivie, Kräuter, Fülle, schönes Finish. Score: 17,5/20 (98 Franken, 350 Magnums, exklusiv erhältlich bei www.gerstl.ch)
Der Seriensieger: Die Cave du Tunnel Jacques Germanier hat Mauler als Platz-eins-Abonnent am Grand Prix du Vin Suisse abgelöst. Und der grossartige Brut millésimé kostet keine 24 Franken!
ALAIN KUNZ

Das Preis-Leistungsverhältnis bei Schweizer Schaumweinen haut einen um. Und das beginnt bei der helvetischen Nummer eins, dem Jahrgangs-Schaumwein der Cave du Tunnel, der keine 24 Franken kostet. Und es geht weiter über die wirklich herausragenden Tropfen des Wallisers Urgestein Gilbert Devayes, die Cave de La Combe im Waadtland, welche beide 23 Fränkli kosten, und auch die Preise für die Top-Schäumer von Patrick Adank, von Bouvet-Jabloir aus Neuenburg, der Domaine Cruchon und von Philippe Bovet aus dem Waadtland halten sich mit um die 30 Franken in ganz engen Grenzen. Let’s go mit den Top-Ten-Eidgenossen des Jahres 2022.

  • Brut millésimé Blancs de Blanc 2016 Cave du Tunnel Jacques Germanier, Conthey VS (Foto): klare Champagner-Stilistik mit Brioche, Hefe, Kräuternoten, Vegetabiltouch, ausladend, Zitrus, Fenchel, Fülle, tolles Finish. Wow! Score: 18,5/20 (23.90. www.germanier.com)
  • Brut Reserve Nature Blanc Weingut Obrecht 2019, Malans GR: Tolle briochige Nase, Hefe, Zitrus, knackige, viel Säure, champagnesk, schöne feine Perlage, herb, kräuterwürzig, Fülle, tolles Finale. Score: 18,25/20 (52 Franken. www.terravigna.ch)
  • Adank Brut Blanc de Noir, Fläsch GR (2019, offiziell non vintage): Tolle ausladende hefige Nase, rechte Briochenote, Zitrus, hohe Champagner-Typizität, mineralisch, wunderschöne präzise Perlage, herb, Fülle, knackig, frisch, kräuterig, Limetten, tolle Länge. Score: 18,25/20 (ca. 34 Franken. www.adank-weine.ch. www.gerstl.ch)
  • Mousseux Oeil-de-Perdrix Brut Rosé Signature Domaine Bouvet-Jabloir, Auvernier NE: Sehr schöne rotbeerige Nase, ausladend, leichte Hefe, Kräuter, enorm frisch, knackig, präzise Säure, feine Bubbles, toller herbaler, auch leicht zältliger Abschluss, der in einem langen Finale endet. Gross! Score: 17,75/20 (32 Franken. www.bouvet-jabloir.ch)
  • Brut Cave de la Combe Marendaz 2018, Mathod VD: Tolle briochige Nase, auch Hefe und Gebäcknoten, Zitrus, Fülle, Power, rechte Perlage, etwas Wachs, Vegetabiltouch, trinkig, lang, geil! Score: 17,75/20 (23 Franken. www.cave-combe.ch)
  • Domaine Cruchon Henri Cruchon Coeur de Cuvée: Sehr typisch, Hefe, Brioches, Marzipan-Noten, schöne Perlage, fein und doch so richtig schäumend, Zitrus, Tiefe, auch rote Beeren, tolles Finish. Dieser Wein siegte beim VINUM-Tasting zum Thema Schweizer Schaumweine! Score: 17,75/20 (29 Franken. Ausverkauft. www.henricruchon.com)
  • Vin Mousseux Brut Philippe Bovet 2018, Givrins VD: Dezente Nase, etwas Harz, herb, ein Hauch Brioches, leichte Agrumennote: im Gaumen sehr herb, typisch, knackig, herbal, hat alle erwünschten Elemente, Tiefgang, lang, geil! Score: 17,75/20 (34 Franken. www.vinotto.ch)
  • Zürischum Blanc de Blancs Brut, Zürich ZH (Degorgiert 2020, 100 Prozent Räuschling vom Zürichsee, aus Herrliberg und Stäfa): Sehr schöne florale Nase, dezente Frucht, Mineralik, leichte Briochenote, Bittermandeln, tief, knackig, rechte Säure, schöne Perlage, ausbalanciertes Süsse-/Säure-Spiel, wunderbares Finish: Score: 17,5/20 (38 Franken. www.gerstl.ch. www.zurischum.ch)
  • Blanc de Noirs Gilbert Devayes, Leytron VS: Wunderschöne hefige Nase, auch Brioches, starke perlend, recht herb, tief, Power, Schmelz, minim vegetabil, insgesamt ausgewogen, langer Abgang. Score: 17,5/20 (23 Franken. www.gilbertdevayes.ch)
  • Besserstein Blanc de Noir Extra Brut, Villigen AG 2016: Wunderbare, zitrische Nase, frisch floral, beschwingt, leichte Hefe, Schmelz, trotz der tiefen Dosage leichte Fruchtsüsse, Power, Quitte, Flieder, schöne Perlage, etwas Fenchel und Endivie, Kräuter, Fülle, schönes Finish. Score: 17,5/20 (98 Franken, 350 Magnums, exklusiv erhältlich bei www.gerstl.ch)
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Südafrika: MCC what?

MCC. So werden in Südafrika die mit der traditionellen Flaschengärungs-Methode hergestellten Schaumweine bezeichnet: Méthode Cap Classique. Und da haben sich einige Spezialisten herauskristallisiert, die mittlerweile Dinge in die Flaschen bringen, dass es einem Freudentränen aus den Augen treibt. Und das erst recht, wenn man die Preise sieht und diese mit jenen der vorgestellten Top-Champagnern vergleicht. Allen voran bei zwei Kellereien: das 1983 in Robertson von Graham Beck gegründete Unternehmen gleichen Namens und das schon 1976 ins Leben gerufen gewordene Silverthorn, das ebenfalls in Robertson steht. Das Ziel von Weinmacher John Loubser: Das alte europäische Erbe mit der afrikanischen Realität und Kultur zu kombinieren. Es gelingt ihm gut! Fünf Tipps:

  • Graham Beck Cuvée Clive 2017: Dezent zitrische Nase, Flintstone, kräuterig-mineralisch, Hefe und Brioche, Champagner-Typizität, perfekt getimte Perlage, tief, wachsig, frisch, ätherisch, lang. Toll! Score: 18/20 (44 statt 59 Franken. www.kapweine.ch)
  • Silverthorn The Green Man 2018 (Foto): Hefige Nase, zitrisch-champagnesk, leichte Kräuternote, Schmelz, feinziselierte Perlage, schaumig, auch cremig, tief, brotig, knackig, frische enorme Fülle, Top-Finale. Vielleicht der beste MCC! Score: 18,25/20 (31.90 statt 39.90. www.kapweine.ch)
  • Steenberg Chardonnay Brut 1682: Brotig, Zitrus, auch leichter Exotik-Fruchttouch, tief, Power, Hefe, enorme Frische, Zwieback, Mundfülle, dezente Säure, tolles Gesamtbild, ausgewogen, superlang. Score: 18/20 (24.90 Franken! www.kapweine.ch)
  • Kleine Zalze Brut Rosé: Hefig, Rotbeeren, wunderbar frisch, Tiefe, schöne Perlage, crèmig, knackig, viel Säure, ätherisch, Fülle, toller Abgang. Score: 17,75/20 (24 Franken. www.kapweine.ch)
  • L’Ormarins Brut Rosé 2016: Komplexe Nase, expressiv, recht herb, rotfruchtig, Hefe und Brioche, alles da, schöne Perlage, Schmelz, Zitrone, knallig, Mundfülle, lang! Score: 17,75/20 (27.90 Franken. www.kapweine.ch)
Erst 1976 ins Leben gerufen mit dem Ideal, südafrikanische Kultur mit europäischem Erbe zu vermengen: Silverthorn, dessen Green Man pure Gaumenfreude ist.
ALAIN KUNZ

MCC. So werden in Südafrika die mit der traditionellen Flaschengärungs-Methode hergestellten Schaumweine bezeichnet: Méthode Cap Classique. Und da haben sich einige Spezialisten herauskristallisiert, die mittlerweile Dinge in die Flaschen bringen, dass es einem Freudentränen aus den Augen treibt. Und das erst recht, wenn man die Preise sieht und diese mit jenen der vorgestellten Top-Champagnern vergleicht. Allen voran bei zwei Kellereien: das 1983 in Robertson von Graham Beck gegründete Unternehmen gleichen Namens und das schon 1976 ins Leben gerufen gewordene Silverthorn, das ebenfalls in Robertson steht. Das Ziel von Weinmacher John Loubser: Das alte europäische Erbe mit der afrikanischen Realität und Kultur zu kombinieren. Es gelingt ihm gut! Fünf Tipps:

  • Graham Beck Cuvée Clive 2017: Dezent zitrische Nase, Flintstone, kräuterig-mineralisch, Hefe und Brioche, Champagner-Typizität, perfekt getimte Perlage, tief, wachsig, frisch, ätherisch, lang. Toll! Score: 18/20 (44 statt 59 Franken. www.kapweine.ch)
  • Silverthorn The Green Man 2018 (Foto): Hefige Nase, zitrisch-champagnesk, leichte Kräuternote, Schmelz, feinziselierte Perlage, schaumig, auch cremig, tief, brotig, knackig, frische enorme Fülle, Top-Finale. Vielleicht der beste MCC! Score: 18,25/20 (31.90 statt 39.90. www.kapweine.ch)
  • Steenberg Chardonnay Brut 1682: Brotig, Zitrus, auch leichter Exotik-Fruchttouch, tief, Power, Hefe, enorme Frische, Zwieback, Mundfülle, dezente Säure, tolles Gesamtbild, ausgewogen, superlang. Score: 18/20 (24.90 Franken! www.kapweine.ch)
  • Kleine Zalze Brut Rosé: Hefig, Rotbeeren, wunderbar frisch, Tiefe, schöne Perlage, crèmig, knackig, viel Säure, ätherisch, Fülle, toller Abgang. Score: 17,75/20 (24 Franken. www.kapweine.ch)
  • L’Ormarins Brut Rosé 2016: Komplexe Nase, expressiv, recht herb, rotfruchtig, Hefe und Brioche, alles da, schöne Perlage, Schmelz, Zitrone, knallig, Mundfülle, lang! Score: 17,75/20 (27.90 Franken. www.kapweine.ch)
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Trentodoc: Ferrari gibt Vollgas!

Nein, mit dem Automobilhersteller hat die Firma Ferrari aus dem Trentino nichts am Hut. Mit der Formel 1 indes schon: Ferrari ist der offizielle Schaumwein des Rennzirkus, weshalb sichergestellt ist, dass nach jedem Rennen ein Ferrari auf dem Podest steht! Auch wenn ihm das Gas schnell ausgeht. Nämlich sobald die drei Besten des Tages ihn entkorken und den edlen Saft herausspritzen lassen. Zudem ist Ferrari Trento 1902 Mit-Sponsor des Alfa-Romeo-Sauber-Teams. Aber vor allem: Ferrari macht einer der besten Schaumweine aus Italien, der den besten Franciacorta die Stirn locker bieten kann. Der umtriebige Präsident und CEO Matteo Lunelli (der auf Instagram äusserst präsent ist) hat das Unternehmen, das heuer 125-Jahr-Jubiläum feiert, ausgebaut und zu einer wohl vor einigen Jahren nie geahnten Grösse geführt. Heute bringt Ferrari 6,8 Millionen Flaschen jährlich auf den Markt. «Das ist verglichen mit der Champagne immer noch recht wenig», sagt Lunelli zu Blick im Rahmen einer kleinen Jubiläumsgala, zu der Importeur Bindella in die Zürcher Barfussbar geladen hatte. Hier drei Trentodoc-Tipps.

  • Giulio Ferrari Riserva del Fondatore 2009 Trentodoc extra Brut: Tolle Nase, sehr viel Brioche und höchste Champagnertypizität, enorme Tiefe, leicht zitrisch, Biskuit, auch viel Hefe, Frische, total ausgewogen, füllt alles aus, sensationelle Länge! Score: 19/20 (120 Franken. www.bindella.ch)
  • Endrizzi Trentodoc Piancastello Rosé Riserva Millesimato 2017: Sehr schöne hefige Nase, floral, kräuterig, Zitrus, wunderbare Perlage, stringent, herb, mineralisch, tief, Bittermandeln, Nougat, toller, langer Abgang. Score: 17,75/20 (34.50 Franken. www.vonsalis-wein.ch)
  • Cantina d’Isera Riserva Brut 1907: Tolle ausladende Nase, rechte Zitrusfrucht, Pfirsich, floral, rechte Hefe, etwas Brioche, minim vegetabil, Schmelz, überschäumend, knackig, frisch, Säure, ätherisch, Eukalyptus, tolles Finale. Score: 18/20 (€ 28.50. www.nuritalienischeprodukte.de)
Schlicht grandios und vielleicht der beste Trentodoc: Die Riserva dell Famiglia Giulio Ferrari.
ALAIN KUNZ

Nein, mit dem Automobilhersteller hat die Firma Ferrari aus dem Trentino nichts am Hut. Mit der Formel 1 indes schon: Ferrari ist der offizielle Schaumwein des Rennzirkus, weshalb sichergestellt ist, dass nach jedem Rennen ein Ferrari auf dem Podest steht! Auch wenn ihm das Gas schnell ausgeht. Nämlich sobald die drei Besten des Tages ihn entkorken und den edlen Saft herausspritzen lassen. Zudem ist Ferrari Trento 1902 Mit-Sponsor des Alfa-Romeo-Sauber-Teams. Aber vor allem: Ferrari macht einer der besten Schaumweine aus Italien, der den besten Franciacorta die Stirn locker bieten kann. Der umtriebige Präsident und CEO Matteo Lunelli (der auf Instagram äusserst präsent ist) hat das Unternehmen, das heuer 125-Jahr-Jubiläum feiert, ausgebaut und zu einer wohl vor einigen Jahren nie geahnten Grösse geführt. Heute bringt Ferrari 6,8 Millionen Flaschen jährlich auf den Markt. «Das ist verglichen mit der Champagne immer noch recht wenig», sagt Lunelli zu Blick im Rahmen einer kleinen Jubiläumsgala, zu der Importeur Bindella in die Zürcher Barfussbar geladen hatte. Hier drei Trentodoc-Tipps.

  • Giulio Ferrari Riserva del Fondatore 2009 Trentodoc extra Brut: Tolle Nase, sehr viel Brioche und höchste Champagnertypizität, enorme Tiefe, leicht zitrisch, Biskuit, auch viel Hefe, Frische, total ausgewogen, füllt alles aus, sensationelle Länge! Score: 19/20 (120 Franken. www.bindella.ch)
  • Endrizzi Trentodoc Piancastello Rosé Riserva Millesimato 2017: Sehr schöne hefige Nase, floral, kräuterig, Zitrus, wunderbare Perlage, stringent, herb, mineralisch, tief, Bittermandeln, Nougat, toller, langer Abgang. Score: 17,75/20 (34.50 Franken. www.vonsalis-wein.ch)
  • Cantina d’Isera Riserva Brut 1907: Tolle ausladende Nase, rechte Zitrusfrucht, Pfirsich, floral, rechte Hefe, etwas Brioche, minim vegetabil, Schmelz, überschäumend, knackig, frisch, Säure, ätherisch, Eukalyptus, tolles Finale. Score: 18/20 (€ 28.50. www.nuritalienischeprodukte.de)
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Franciacorta: Ein Bündner Weingut mischt die Szene auf

Die Schweizer Plozza Wine Group aus Malans GR macht nicht nur Wein in der Bündner Heimat mit der Kellerei Cottinelli, die fantastische Lagen-Pinots kreiert, und den Nebbiolo-Weinen aus dem nahen Veltlin. Sondern auch Schäumendes in der italienischen Renommier-Region Franciacorta, die südlich des Lago d’Iseo in der Lombardei liegt, wo seit den 60er-Jahren edle Schaumweine nach der Champagner-Methode hergestellt werden. Mit dem ersten Jahrgang des Riserva Dosaggio zero, der für 100 (!) Monate auf der Hefe reift und aus 100% Pinot Noir gekeltert wird, hat sich Familie Zanolari selbst übertroffen! Der Wein ist ein Monument.

  • Plozza Franciacorta Riserva Dosaggio zero 2011 (Foto): Dezente Nase, viel Hefe und Brioche, Frucht, angenehm, komplex, Power, viel Säure, Tiefe, ätherisch, dicht, unglaublich frisch, sensationelle Länge. Schlicht super! Score: 18,75/20 (65 Franken. www.plozzawinegroup.ch)
  • Bellavista Teatro alla Scala Franciacorta Brut 2016: Tolle ausladende Nase, sehr herb, Frische, kräuterig, Hefe, schöne Frucht und diverse Agrumen, Bittermandeln, langes Finale. Score: 17,75/20 (39 statt 49 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Rosé Edizione Franciacorta Extra Brut Barone Pizzini: leichte Rotbeerigkeit, etwas Hefe, verhalten, samten, dicht, tief, Mandarinen, Power, viel Säure, leichte Bittermandeln, Kräuter, tolles Finish. Score: 17,75/20 (44.50 Franken. etter@etter-distillerie.ch)
  • Le Quattro Terre Franciacorta Rosé 2018: Tolle ausladende Nase, Hefe und Brioche, champagnesk, toll, expressiv, viel Power, Schmelz, präzise Perlage, dezente Säure, frisch Harz, Tannennadeln, lang, toll! Score: 18/20 (33.90 statt 37.90 Franken. www.weibelweine.ch)
  • Villa Franciacorta Boké Noir Rosé Pas dosé 2013: Der zweite Jahrgang eines Weins, der nur in den besten Jahren hergestellt wird, und vom dem es gerade mal 3500 Fläschchen gibt: Hefige Nase, auch viel Rotfrucht, mineralisch, trotz Nulldosage schöne Frucht, herb, Kräuter, Power, tief, frisch, tolles Finale. Score: 17,75/20 (64 Franken. dmvini.ch)
  • Ca’ del Bosco Franciacorta Dosage Zero Vintage Collection 2016: Mineralisch, leichte Hefe und Brioche, Flieder, weisse Früchte, viel Zitrus, herb, tief, schönes Finish, das lange anhält. Score: 17,75/20 (59 Franken. www.caratello.ch)
Einhundert Monate auf der Hefe! Dieser Wein der Bündner Plozza-Gruppe aus der Franciacorta ist der nackte Wahnsinn!
ALAIN KUNZ

Die Schweizer Plozza Wine Group aus Malans GR macht nicht nur Wein in der Bündner Heimat mit der Kellerei Cottinelli, die fantastische Lagen-Pinots kreiert, und den Nebbiolo-Weinen aus dem nahen Veltlin. Sondern auch Schäumendes in der italienischen Renommier-Region Franciacorta, die südlich des Lago d’Iseo in der Lombardei liegt, wo seit den 60er-Jahren edle Schaumweine nach der Champagner-Methode hergestellt werden. Mit dem ersten Jahrgang des Riserva Dosaggio zero, der für 100 (!) Monate auf der Hefe reift und aus 100% Pinot Noir gekeltert wird, hat sich Familie Zanolari selbst übertroffen! Der Wein ist ein Monument.

  • Plozza Franciacorta Riserva Dosaggio zero 2011 (Foto): Dezente Nase, viel Hefe und Brioche, Frucht, angenehm, komplex, Power, viel Säure, Tiefe, ätherisch, dicht, unglaublich frisch, sensationelle Länge. Schlicht super! Score: 18,75/20 (65 Franken. www.plozzawinegroup.ch)
  • Bellavista Teatro alla Scala Franciacorta Brut 2016: Tolle ausladende Nase, sehr herb, Frische, kräuterig, Hefe, schöne Frucht und diverse Agrumen, Bittermandeln, langes Finale. Score: 17,75/20 (39 statt 49 Franken. www.casadelvino.ch)
  • Rosé Edizione Franciacorta Extra Brut Barone Pizzini: leichte Rotbeerigkeit, etwas Hefe, verhalten, samten, dicht, tief, Mandarinen, Power, viel Säure, leichte Bittermandeln, Kräuter, tolles Finish. Score: 17,75/20 (44.50 Franken. etter@etter-distillerie.ch)
  • Le Quattro Terre Franciacorta Rosé 2018: Tolle ausladende Nase, Hefe und Brioche, champagnesk, toll, expressiv, viel Power, Schmelz, präzise Perlage, dezente Säure, frisch Harz, Tannennadeln, lang, toll! Score: 18/20 (33.90 statt 37.90 Franken. www.weibelweine.ch)
  • Villa Franciacorta Boké Noir Rosé Pas dosé 2013: Der zweite Jahrgang eines Weins, der nur in den besten Jahren hergestellt wird, und vom dem es gerade mal 3500 Fläschchen gibt: Hefige Nase, auch viel Rotfrucht, mineralisch, trotz Nulldosage schöne Frucht, herb, Kräuter, Power, tief, frisch, tolles Finale. Score: 17,75/20 (64 Franken. dmvini.ch)
  • Ca’ del Bosco Franciacorta Dosage Zero Vintage Collection 2016: Mineralisch, leichte Hefe und Brioche, Flieder, weisse Früchte, viel Zitrus, herb, tief, schönes Finish, das lange anhält. Score: 17,75/20 (59 Franken. www.caratello.ch)
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Blick-Reporter Alain Kunz zu Besuch bei Kettmeier in Kaltern, vielleicht besten Schaumweinproduzenten im Südtirol.
Foto: Martina Kunz
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Südtirol: Es perlt am Berg

Die Schaumweingeschichte Südtirols ist keine total junge. Bereits vor 120 Jahren stellten die Überetscher Schaumweinproduzenten erste Bubbles her, die vom österreichisch-ungarischen Adel während ihrer Kuraufenthalte vornehmlich in Meran getrunken wurden. Mit dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang Habsburgs endete diese erste Blütezeit abrupt. Erst Ende der 60er-Jahre gründete Sebastian Stocker, legendärer Kellermeister der Genossenschaft Terlan, nach seiner Pensionierung eine eigene Sektmanufaktur. Ihm folgten Sepp Reiterer von Arunda und die Familie Ochsenreiter von der Haderburg. Diese und weitere auf Sekt fokussierte Kellereien wie die mittlerweile zur Nummer eins hochgekletterten Cantina Kettmeir produzieren rund 300'000 Flaschen pro Jahr. Eigentlich verschwindend wenig. Doch weil das Segment Schaumwein im Steigen begriffen ist, investieren immer mehr grosse Genossenschaftskellereien wie jene von Kaltern, Meran, St. Pauls oder Kurtatsch in die Produktion von Perlendem. Und wenn die Ernst machen, kann man Gift darauf nehmen, dass in wenigen Jahren höchste Qualitätsstufen erreicht werden. Im Fall von Kurtatsch, St. Pauls und Kaltern ist das jetzt schon der Fall. Weshalb Reiterer glaubt, dass das Potenzial für eine Million Flaschen durchaus vorhanden sei. Hier die besten sechs am Südtirol Wine Summit in Bozen verkosteten Schäumer:

  • Kettmeir 1919 Extra Brut Riserva 2015 (Foto): Brotige Nase, Brioche, Trüffel, Zitrus, Power, wachsig, knackige Säure, Tiefe, enorm frisch, Limettenzeste, Grapes, tolles Finale. Superwein! Score: 18,5/20 (52 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Arunda Riserva Extra Brut 2015: Starke Zitrusnote, rund, klinisch sauber, Schmelz, ausgewogen, präzise Säure, perfekte Perlage, schöner Fluss, tolle Länge. Schlicht … geil! Score: 18,25/20 (28.70 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kellerei St. Pauls Praeclarus Pas Dosé Blanc de Blancs 2014: Pfirsich, sehr fruchtbetont, leichte Hefe, etwas vegetabil, Schmelz, Grapefruit, Wachs, sehr trinkig und sehr lang. Score: 18/20 (29.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Haderburg Pas Dosé Millesimato 2017: Sehr briochig und brotig, aber nur leichte Hefenote, tief, grasig, im Gaumen stringent, Zitrus, schöne Perlage, tief, klassisch champagnesk, tolles Finish. Score: 18/20 (34.50 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Valpitan Brut Weingut Pföstl: Dezente Nase, Agrumen, super Perlage, kleine Blasen und doch sauber-expressiv, Power, Mundfülle, Tiefe, tolles Finale. Score: 18/20 (25.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Comitissa Riserva pas dosé Sektkellerei Lorenz Martini 2017: Tolle ausladende Nase, hefig, leichte Gäraromatik, Zitrus, etwas Brioche, knallige Säure, Limette, frisch elegant, feine Perlage, tolle Länge! Score: 18/20 (33 Franken. www.weinvogel.ch)
Der beste Schaumwein Südtirols? Auf jeden Fall ist der Extra Brut Réserve 1919 von Kettmeir ein aussergewöhnlicher Schäumer.
ALAIN KUNZ

Die Schaumweingeschichte Südtirols ist keine total junge. Bereits vor 120 Jahren stellten die Überetscher Schaumweinproduzenten erste Bubbles her, die vom österreichisch-ungarischen Adel während ihrer Kuraufenthalte vornehmlich in Meran getrunken wurden. Mit dem Ersten Weltkrieg und dem Untergang Habsburgs endete diese erste Blütezeit abrupt. Erst Ende der 60er-Jahre gründete Sebastian Stocker, legendärer Kellermeister der Genossenschaft Terlan, nach seiner Pensionierung eine eigene Sektmanufaktur. Ihm folgten Sepp Reiterer von Arunda und die Familie Ochsenreiter von der Haderburg. Diese und weitere auf Sekt fokussierte Kellereien wie die mittlerweile zur Nummer eins hochgekletterten Cantina Kettmeir produzieren rund 300'000 Flaschen pro Jahr. Eigentlich verschwindend wenig. Doch weil das Segment Schaumwein im Steigen begriffen ist, investieren immer mehr grosse Genossenschaftskellereien wie jene von Kaltern, Meran, St. Pauls oder Kurtatsch in die Produktion von Perlendem. Und wenn die Ernst machen, kann man Gift darauf nehmen, dass in wenigen Jahren höchste Qualitätsstufen erreicht werden. Im Fall von Kurtatsch, St. Pauls und Kaltern ist das jetzt schon der Fall. Weshalb Reiterer glaubt, dass das Potenzial für eine Million Flaschen durchaus vorhanden sei. Hier die besten sechs am Südtirol Wine Summit in Bozen verkosteten Schäumer:

  • Kettmeir 1919 Extra Brut Riserva 2015 (Foto): Brotige Nase, Brioche, Trüffel, Zitrus, Power, wachsig, knackige Säure, Tiefe, enorm frisch, Limettenzeste, Grapes, tolles Finale. Superwein! Score: 18,5/20 (52 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Arunda Riserva Extra Brut 2015: Starke Zitrusnote, rund, klinisch sauber, Schmelz, ausgewogen, präzise Säure, perfekte Perlage, schöner Fluss, tolle Länge. Schlicht … geil! Score: 18,25/20 (28.70 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kellerei St. Pauls Praeclarus Pas Dosé Blanc de Blancs 2014: Pfirsich, sehr fruchtbetont, leichte Hefe, etwas vegetabil, Schmelz, Grapefruit, Wachs, sehr trinkig und sehr lang. Score: 18/20 (29.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Haderburg Pas Dosé Millesimato 2017: Sehr briochig und brotig, aber nur leichte Hefenote, tief, grasig, im Gaumen stringent, Zitrus, schöne Perlage, tief, klassisch champagnesk, tolles Finish. Score: 18/20 (34.50 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Valpitan Brut Weingut Pföstl: Dezente Nase, Agrumen, super Perlage, kleine Blasen und doch sauber-expressiv, Power, Mundfülle, Tiefe, tolles Finale. Score: 18/20 (25.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Comitissa Riserva pas dosé Sektkellerei Lorenz Martini 2017: Tolle ausladende Nase, hefig, leichte Gäraromatik, Zitrus, etwas Brioche, knallige Säure, Limette, frisch elegant, feine Perlage, tolle Länge! Score: 18/20 (33 Franken. www.weinvogel.ch)
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Best of the Rest

Auch in anderen Regionen wird in Sachen Schaumwein top gearbeitet. Hier vier Weine aus der spanischen Sprudler-Hochburg Cava, aus dem weniger bekannten Baskenland, aus dem nahen Elsass und aus der Toskana, wo an einem einzigen Ort Schaumwein hergestellt wird: in Pomino, von Frescobaldi.

  • Izar-Leku Espumoso Viñedos Lacalle y Laorden 2017 (Artadi, Spanien): Tolle hefige Nase, Gebäck, Gelbfrucht, tief, Power, herb, leicht vegetabil, Mundfülle, Minze, lang. Score: 18/20 (29.90 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Crémant d’Alsace Sang Froid 2016 Domaine Jean-Claude Buecher: Tolle hefige Nase, etwas Brioche, floral, zitrisch, Fülle, Schmelz, Power, erdig, Mundfülle, gelbfruchtig, lang. Score: 17,75/20 (51 Franken. www.studer-vinothek.ch)
  • Parxet Brut Nature Cava Vintage 2018 (Codorniu): Hefig, zitronig, recht herb, leicht kräuterig, sehr typisch, hochpräzise feine Perlage, knackige Säure, Grapefruit, generell Agrumen, ätherisch, minzig, frisch, schönes Finish. Score: 17,5/20 (20.95 Franken. www.spanienweinonline.ch)
  • Leonia Rosé Metodo Classico Pomino DOC Marchesi Frescobaldi 2017 (Foto): Rotbeerig, Kräuter, etwas Hefe, auch Brioche, Schmelz, rechte Fruchtsüsse, Power, tief, crèmig, zarte Perlage, etwas knapp an Bubbles, schönes Finale. Der Topwein der einzigen Schaumwein-Kellerei in der Toskana würde mit etwas tieferer Dosage sogar einen halben Punkt zulegen. Score: 17,75/20 (46.50 Franken. www.moevenpick-wein.com)
Die Toskana ist kein Schaumweingebiet. Einzig in der DOC Pomino keltern die Marchesi Frescobadi drei Schaumweine. Darunter den grossartigen Jahrgangswein Leonia Rosé.
ALAIN KUNZ

Auch in anderen Regionen wird in Sachen Schaumwein top gearbeitet. Hier vier Weine aus der spanischen Sprudler-Hochburg Cava, aus dem weniger bekannten Baskenland, aus dem nahen Elsass und aus der Toskana, wo an einem einzigen Ort Schaumwein hergestellt wird: in Pomino, von Frescobaldi.

  • Izar-Leku Espumoso Viñedos Lacalle y Laorden 2017 (Artadi, Spanien): Tolle hefige Nase, Gebäck, Gelbfrucht, tief, Power, herb, leicht vegetabil, Mundfülle, Minze, lang. Score: 18/20 (29.90 Franken. www.bauraulacvins.ch)
  • Crémant d’Alsace Sang Froid 2016 Domaine Jean-Claude Buecher: Tolle hefige Nase, etwas Brioche, floral, zitrisch, Fülle, Schmelz, Power, erdig, Mundfülle, gelbfruchtig, lang. Score: 17,75/20 (51 Franken. www.studer-vinothek.ch)
  • Parxet Brut Nature Cava Vintage 2018 (Codorniu): Hefig, zitronig, recht herb, leicht kräuterig, sehr typisch, hochpräzise feine Perlage, knackige Säure, Grapefruit, generell Agrumen, ätherisch, minzig, frisch, schönes Finish. Score: 17,5/20 (20.95 Franken. www.spanienweinonline.ch)
  • Leonia Rosé Metodo Classico Pomino DOC Marchesi Frescobaldi 2017 (Foto): Rotbeerig, Kräuter, etwas Hefe, auch Brioche, Schmelz, rechte Fruchtsüsse, Power, tief, crèmig, zarte Perlage, etwas knapp an Bubbles, schönes Finale. Der Topwein der einzigen Schaumwein-Kellerei in der Toskana würde mit etwas tieferer Dosage sogar einen halben Punkt zulegen. Score: 17,75/20 (46.50 Franken. www.moevenpick-wein.com)
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