Das muss man über Bambus wissen
Bambus im Garten kann zu teuren Schäden führen

Bambus im Garten erfreut sich auch bei uns grosser Beliebtheit. Er gedeiht auch bei unserem Klima prächtig. Bambus kann aber auch zu teuren Schäden und Ärger mit Nachbarn führen.
Publiziert: 28.09.2020 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2021 um 15:11 Uhr
Corine Turrini Flury

Ob als Solitärpflanze im Topf, als Sichtschutz vor unliebsamen Blicken oder als Hecke: Bambus-pflanzen erfreuen sich in der Schweiz grosser Beliebtheit. Die Vielfalt der Bambusarten ist riesig. Davon kommen etwa hundert Arten auch mit den klimatischen Bedingungen in der Schweiz gut zurecht.

Dennoch sollte man sich vor dem Kauf informieren und sich nicht nur von optischen Merkmalen leiten lassen. Bei aller Schönheit können die Riesengräser auch grossen Schaden mit hohen Kosten anrichten und zu Streit mit Nachbarn führen.

Die richtige Bambus-Art wählen

Um Ärger zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, dass sich die Arten vor allem in zwei Gruppen einteilen lassen: Ausläuferbildende (leptomorphe) und horstbildende (pachymorphe) Bambusse.

Beliebt und dekorativ ist Bambus auch bei uns in Gärten. In Kombination mit Holz oder in Steingärten sind sie ein Hingucker.
Foto: shutterstock
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Horstbildende Bambusse, wie die pflegeleichte Fargesia, gelten als eher unproblematisch, weil sie keine unterirdischen Ausläufer bilden und somit standorttreu sind.

Bei den Bambussen, die Ausläufer bilden, muss unbedingt eine Rhizomesperre (Bambussperre) erstellt werden. Am besten wird dies von einem Gartenfachmann erledigt. Der Bambus kann sich sonst unterirdisch unbemerkt im ganzen Garten und auch in Nachbars Garten verbreiten.

Die Rhizome von Bambus sind so stark, dass Terrassen- und Gehwegplatten kein Hindernis sind und beschädigt werden können, selbst wenn sie in vermeintlich grosser Distanz zum Bambus stehen.

Dazu erklärt Othmar Ziswiler vom Verband Jardin Suisse: «Ausläufer treibende Arten brauchen zwingend eine Rhizomsperre, bei welcher keine Kompromisse eingegangen werden dürfen.» Gemäss Ziswiler muss eine zwei Millimeter dicke Hart-Polyethylenfolie mit einer Mindesthöhe von 70 Zentimetern so in den Boden eingebaut werden, dass sie bis etwa zehn Zentimeter über den Boden hinausragt.

Regelmässige Kontrolle auch nach Jahren

Aber selbst eine gut erstellte Rhizomsperre ist noch keine Garantie. Einige Gärtner raten daher ganz vom Einpflanzen von Bambus ab. Auch wer schon über Jahre einen Bambus mit Rhizomsperre im Garten hat, sollte diesen auch nach vielen Jahren regelmässig kontrollieren.

Denn selbst nach über zehn Jahren können sich Rhizome und Ausläufer ausserhalb der Sperre bilden und sich schliesslich meterweit vom Bambus entfernt zeigen. Verselbstständigen sich die Ausläufer erst einmal, bleibt oft nur noch, den Bambus fachmännisch entfernen zu lassen. Das kann ganz schön ins Geld gehen.

Wichtig ist, dass beim Entfernen keine Wurzelstücke im Kompost landen. Das ganze Aushubmaterial von Bambus der ausläuferbildenden Art muss speziell entsorgt werden, damit sich keine neuen Pflanzen bilden.

Selbst wenn der Bambus aus dem Garten entfernt wurde, können über längere Zeit da und dort noch weitere Rhizome und Ausläufer wachsen. Diese müssen dann fortlaufend abgeschnitten und die Schnittstelle mit einem speziellen chemischen Mittel aus dem Fachhandel bepinselt werden.

Alternative Bambus im Topf

Ziswiler empfiehlt daher, Ausläufer treibende Arten nur in Kübel zu pflanzen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass ein stabiler Kübel von mindestens 40 Zentimeter verwendet wird. «Zu schwachwandige Kübel können die Wurzeln durchaus sprengen.» Mit Bambus in Kübeln kann man einzeln oder in Gruppen etwas asiatisches Flair und Ferienfeeling in den Garten zaubern.

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