Trend-Diät
Was bringt eine glutenfreie Ernährung wirklich?

Supermärkte verkaufen immer mehr glutenfreie Produkte. Blick zeigt, wer auf sie verzichten kann und wem sie tatsächlich helfen können.
Publiziert: 23.10.2023 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2023 um 08:09 Uhr
Anne Grimshaw

Menschen, die an der Krankheit Zöliakie leiden, haben eine ausgeprägte Glutenunverträglichkeit. Konsumieren diese Personen glutenhaltige Produkte wie Pasta oder Brot, entzündet sich ihre Dünndarmschleimhaut stark, manchmal auch andere Organe.

Daraus resultieren unter anderem Beschwerden wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust. Langfristig kann es gar zu Mangelernährung und Lymphdrüsenkrebs kommen. Glutenfreie Produkte sind für diese Personen eine Möglichkeit, nicht ganz auf leckere, normalerweise glutenhaltige Nahrungsmittel verzichten zu müssen.

Immer mehr Personen leiden auch an einer weniger dramatische Glutensensitivität. Nach dem Verzehr glutenhaltiger Produkte klagen diese Personen über einen Blähbauch, Durchfall oder extreme Müdigkeit. Diese Unverträglichkeit führt zwar nicht zu langfristigen Schäden, eine glutenfreie Ernährung ist auch bei diesen Personen oftmals zu empfehlen.

Manche Menschen vertragen kein Gluten – ein Protein, das in Getreidesorten wie Weizen, Gerste oder Roggen vorkommt.
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Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine Erkrankung des oberen Dünndarms. Sie tritt im Kindesalter auf und wird durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in allen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiss Gluten ausgelöst. Ob diese Überempfindlichkeit auf einen angeborenen Enzymmangel oder auf eine allergische Reaktion zurückgeht, ist bislang ungeklärt. Fest steht, dass der Kontakt mit Gluten schwerwiegende Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auslöst und ihre Funktion bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigt. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter auf, wird sie als Sprue bezeichnet.

Symptome, Verlauf und Komplikationen


Durch die Schädigung der Dünndarmschleimhaut treten starke Blähungen, fetthaltige Stuhlgänge und massive Durchfälle auf. Die Erkrankten verlieren deutlich an Gewicht und leiden unter allgemeiner Schwäche. Bei schweren Formen kommt es zu einem ausgeprägten Mangel an Eiweissen, Fetten, Eisen und anderen Mineralien wie auch Vitaminen. Charakteristisch sind ein vorgewölbter und stark aufgetriebener Bauch sowie Wasseransammlungen in den Beinen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, entwickeln sich immer häufiger stark wässrige und sehr heftige Durchfälle, die zu lebensbedrohlichen Wasser- und Mineralstoffverlusten führen.

Zöliakie ist eine Erkrankung des oberen Dünndarms. Sie tritt im Kindesalter auf und wird durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in allen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiss Gluten ausgelöst. Ob diese Überempfindlichkeit auf einen angeborenen Enzymmangel oder auf eine allergische Reaktion zurückgeht, ist bislang ungeklärt. Fest steht, dass der Kontakt mit Gluten schwerwiegende Veränderungen der Dünndarmschleimhaut auslöst und ihre Funktion bei der Verdauung und Nährstoffaufnahme erheblich beeinträchtigt. Tritt die Erkrankung im Erwachsenenalter auf, wird sie als Sprue bezeichnet.

Symptome, Verlauf und Komplikationen


Durch die Schädigung der Dünndarmschleimhaut treten starke Blähungen, fetthaltige Stuhlgänge und massive Durchfälle auf. Die Erkrankten verlieren deutlich an Gewicht und leiden unter allgemeiner Schwäche. Bei schweren Formen kommt es zu einem ausgeprägten Mangel an Eiweissen, Fetten, Eisen und anderen Mineralien wie auch Vitaminen. Charakteristisch sind ein vorgewölbter und stark aufgetriebener Bauch sowie Wasseransammlungen in den Beinen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, entwickeln sich immer häufiger stark wässrige und sehr heftige Durchfälle, die zu lebensbedrohlichen Wasser- und Mineralstoffverlusten führen.

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Immer mehr Personen entscheiden sich aber auch ohne Beschwerden für eine glutenfreie Ernährung. In welchen Fällen ist dies sinnvoll? 

Ist eine glutenfreie Ernährung gesünder?

Glaubt man Laien und unseriösen Experten, können diverse Gesundheitsprobleme durch eine glutenfreie Ernährung gelöst werden. Dazu zählen Diabetes, Bluthochdruck, Migräne und sogar Krebs. Wissenschaftlich bewiesen ist jedoch keiner dieser Behauptungen.

Auch Gastroenterologe Professor Stephan Vavricka sieht das so: «Weder hilft die glutenfreie Diät gegen Herz- und Kreislaufbeschwerden noch bei Diabetes, noch nimmt man mit dieser Diät ab.» Positive Effekte einer Ernährungsumstellung seien eher einem bewussteren Umgang mit der Ernährung geschuldet, stellt er klar.

Im Gegenteil: Verzichtet man im Zuge einer glutenfreien Diät beispielsweise auf Vollkornprodukte, fehlen dem Körper auch gesunde Ballaststoffe, welche einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit und den Blutdruck haben.

Hilft glutenfreie Ernährung beim Abnehmen?

In den meisten Brot- und Pastasorten findet sich das Getreide Weizen. Es enthält Gluten, auch Klebereiweiss genannt. Eine weitere Eigenschaft, die diesen Lebensmitteln gemeinsam ist: Sie enthalten viele Kohlenhydrate.

Wer gänzlich auf diese kohlenhydratlastigen Produkte verzichtet, kann tatsächlich abnehmen. Das bestätigt auch Experte Vavricka. Das liege aber nicht an fehlendem Gluten in der Ernährung, sondern daran, dass man weniger Kohlenhydrate zu sich nehme und so die Kalorienaufnahme einschränke.

Viele glutenfreie Ersatzprodukte enthalten Maisstärke, Zucker, Fett und Verdickungsmittel, um eine ähnliche Konsistenz zu erreichen. Diese Stoffe sind keine Schlankmacher. Zudem gehen dabei manchmal gesunde Vitamine und Mineralstoffe vergessen, die in den Originalprodukten enthalten sind.

Hype um glutenfreie Produkte

Schmeckt lecker, aber nicht allen bekommt Brot. Schuld ist das Gluten. Glutenfreie Produkte sind ein Renner. Doch stimmt die Philosophie, die dahinter steckt? Ein neues Buch weckt Zweifel.

Schmeckt lecker, aber nicht allen bekommt Brot. Schuld ist das Gluten.
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Thinkstock

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