Diätkiller Alkohol
Warum Alkohol beim Abnehmen keine Hilfe ist

Wenn trotz Ernährungsumstellung und Sport die Pfunde nicht purzeln wollen, kommt häufig Alkohol als Übeltäter in Frage. Die Gründe sind vielschichtig.
Publiziert: 22.09.2020 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2024 um 17:20 Uhr

Bekanntermassen kann Alkohol in geringen Massen der Gesundheit nicht schaden. Im Gegenteil: Einzelne Studien zeigen, dass bestimmte Getränke eine positive Wirkung auf den Organismus haben können, wenn auf die richtige Menge geachtet wird. Allerdings kann selbst ein gemässigter Alkoholkonsum bei einer Diät das Abnehmen gravierend erschweren.

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Von Natur aus kalorienreich

Während Kohlenhydrate und Eiweisse mit 4 Kilokalorien (kcal) pro Gramm aufwarten, schlägt Alkohol von Haus aus mit 7 kcal je Gramm zu Bauche. Dieser Ausgangswert erhöht sich auf dem Weg zum Wunschgetränk noch um weitere Kalorien. Mitunter der sommerliche Cocktail wird mit zuckerhaltigen Sirupen angereichert und erreicht damit schnell den Nährwert einer vollständigen Mahlzeit. Aber auch bereits 300 Milliliter Rotwein entsprechen rund 240 kcal und sind damit bei einer Diät eher nicht hilfreich.

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Nach dem Durst kommt der Heisshunger

Im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken ist die Kalorienbilanz beim Bier besser, doch ist dies leider kein Freibrief für einen sorgenlosen Konsum beim Abnehmen. Alkohol führt im Gehirn nämlich zu einer Unterzuckerung und damit zu einem Bedürfnis nach ausgleichender Nahrung. Die gegorenen Alkoholika Bier, Wein und Sekt erhöhen die Produktion von Magensäure. Da zu viel Säure den Verdauungsorganen schaden könnte, reagiert der Körper mit einem Hungergefühl. Zusätzlich entzieht Alkohol dem Organismus wichtige Salze und Flüssigkeit. Insbesondere die Lust auf fettige und salzige Kost wie Pommes, Pizza und Burger entsteht. Der Heisshunger geht regelmässig als Sieger hervor und die diätfeindlichen Speisen finden ihren Weg in den Magen.

Bereits 300 Milliliter Rotwein entsprechen rund 240 kcal und sind damit bei einer Diät eher nicht hilfreich.
Foto: Getty Images
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Auswirkungen auf die Fettverbrennung

Da der aufgenommene Alkohol von dem Körper zeitweise als primäre Energiequelle angesehen wird, wird die Fettverbrennung erheblich reduziert. Hintergrund ist die Umwandlung des Alkohols in der Leber zu Acetat. Diesen giftigen Stoff möchte der Körper schnell wieder abbauen und fährt daher die Verarbeitung anderer Nährstoffe deutlich zurück. Ein regelmässiger und intensiver Alkoholkonsum birgt die Gefahr einer Fettlebererkrankung. Auch bei diesem Krankheitsbild wird die Fettverbrennung reduziert.

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Möglichkeiten für einen diätfreundlichen Alkoholkonsum

Auch wenn einige Gründe gegen Alkohol sprechen, kann es einfach der feste Wunsch sein, eine kleine Ausnahme vom Diätplan zuzulassen. Wenn hierbei ein paar Punkte berücksichtigt werden, darf das schlechte Gewissen durchaus etwas mehr beiseitegelegt werden. Das gewünschte Gewicht kann auch ohne absoluten Alkoholverzicht in greifbare Nähe kommen.

Eine denkbare Ausgleichsmassnahme ist eine Stunde ausgiebige Bewegung am Folgetag. Die dazugewonnenen Kalorien werden wieder abgebaut und der Kreislauf in Schwung gebracht.
Es sollte möglichst auf die Kombination mit zuckerhaltigen Limonaden oder Säften verzichtet werden. Anstelle eines Whisky-Cola sollten ein Glas Wein oder ein Bier in Erwägung gezogen werden.

Im Hinblick auf den Flüssigkeitshaushalt sollte schon während des Alkoholkonsums auf ausreichend Wasserzufuhr geachtet werden. Dies vereinfacht den Entgiftungsprozess und der Körper hat schneller wieder Kapazitäten für die Fettverbrennung frei. Auch vor dem Zubettgehen sollte daher ausreichend (nicht alkoholische) Flüssigkeit zu sich genommen werden.

Um die gesetzten Diäterfolge schneller erreichen zu können, sollte idealerweise nur einmal die Woche Alkohol zu sich genommen werden. Selbstverständlich sollte an diesem Tage aber nicht gleich übertrieben werden.

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KEYSTONE/AP/THOMAS UNTERBERGER

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