Schmerzen lindern
Das hilft gegen Quallenstiche

Der Badespass im Meer nimmt ein jähes Ende, wenn man versehentlich eine Qualle berührt. Damit die Schmerzen möglichst schnell vergehen helfen diese Tricks.
Publiziert: 26.07.2023 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2023 um 10:58 Uhr
Anne Grimshaw

Quallenstiche, fälschlicherweise auch Quallenbisse genannt, sind richtig schmerzhaft. Je nach Quallenart können sie sogar gefährlich sein. Ein Stich entsteht, wenn die Tentakel der Qualle die menschliche Haut berühren. Dann schiessen winzige Fäden heraus und spritzen Gift in die Haut. Eigentlich nutzen Quallen diese Technik, um kleine Beutetiere zu töten. Wir Menschen stehen zwar nicht auf ihrem Speiseplan, ein Quallenstich ist aber in jedem Fall unangenehm.

Eine der giftigsten Quallen, auch wenn sie biologisch nicht zu den Quallen zählt, ist die portugiesische Galeere. Berühren ihre Tentakel die Haut eines Menschen, kann das zu üblen Wunden, Übelkeit und sogar Herz-Kreislaufversagen und Atemstillstand führen. Dasselbe gilt für Würfelquallen. Sie können Menschen töten, indem sie einen Atem- oder Herzstillstand verursachen. Die meisten anderen Quallenarten sind aber zum Glück nicht gefährlich, sondern nur schmerzhaft.

Wo befinden sich Quallen?

Quallen gibt es in allen Meeren. Grundsätzlich gilt das Prinzip: Je wärmer das Wasser, desto schmerzhaftere Quallenarten kommen darin vor. Bei kälteren europäischen Küsten wie dem Atlantik, der Nord- und Ostsee kommen praktisch nur harmlose Quallen vor. Ihnen komplett aus dem Weg zu gehen, ist aber fast unmöglich. Die Nesseltiere lassen sich nämlich im Wasser treiben. Sie tauchen deshalb mal hier und mal da auf, ohne richtiges System.

Wunderschön aber ganz schön schmerzhaft: die Stiche einer Feuerqualle.
Foto: De Agostini via Getty Images
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Die zwei genannten gefährlichsten Arten kommen in warmen Gewässern vor. Während die Würfelqualle in tropischen Gebieten wie vor der australischen Küste vorkommt, taucht die portugiesische Galeere auch im westlichen Mittelmeer häufig auf. Obwohl vor Badestränden manchmal Quallenschutznetze angebracht werden, können einzelne Tentakel dieser Quallen abreissen und in den Badebereich gelangen. Einen hundertprozentigen Schutz vor Quallenstichen gibt es demnach nicht.

Was tun bei einem Stich?

Zuerst sollte die betroffene Person sofort das Wasser verlassen. Was bei anderen Verletzungen angebracht ist, darf bei Quallenstichen aber auf nicht getan werden: Geben Sie niemals Wasser oder Alkohol auf einen Quallenstich. Das könnte das Quallengift noch tiefer in die Haut befördern. Begiessen sie die betroffene Stelle stattdessen mit Essig und wenn dieser nicht verfügbar ist, mit Meerwasser. Dadurch werden allfällige Giftzellen der Quallen nicht noch zusätzlich gereizt. Befinden sich Reste der Qualle am Körper, bestreut man diese mit Sand und schabt sie dann mit einem flachen Gegenstand wie einer Kreditkarte von der Haut. Seien Sie dabei vorsichtig, um nicht weitere Giftzellen zerplatzen zu lassen.

Vor lauter Quallen sieht man den Fluss nicht mehr
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Hier schwimmen nur Mutige:Vor lauter Quallen sieht man den Fluss nicht mehr

Ist die Qualle einmal entfernt, steht Schmerzbekämpfung an. Manchmal reicht es aus, die betroffenen Stellen einfach gut zu kühlen. In schlimmeren Fällen kann auch ein Antihistaminikum oder eine Kortisoncreme gegen die Schmerzen eingesetzt werden. Bei Quallenstichen der Würfelquallen gibt es in Australien auch ein Gegengift, das eingesetzt werden kann.

Handelt es sich um einen sehr grossflächigen oder schmerzhaften Stich, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ebenso ist bei sehr giftigen Quallenarten, oder falls man unsicher ist über die Quallenart oder die Schwere der Verletzung. In den allermeisten Fällen klingen die Schmerzen aber von alleine wieder ab. Bei den harmlosesten Quallen wie der Ohrenqualle sogar schon nach einigen Stunden.

Welche Gefahren in See und Meer lauern – und wie du sicher badest

In letzter Zeit hörte man vermehrt von Badeunfällen in Schweizer Gewässern, aber auch im Meer. Marc Audeoud ist Rettungsspezialist der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG. Er erklärt, wie man sicher in der Natur badet.

Getty Images

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