Vorsicht beim Shoppen!
Diebstahl-Alarm stört Herzschrittmacher

Dass Läden ihre Ausgänge mit einem Diebstahl-Alarmsystem sichern, ist Standard. Eine neue Studie zeigt nun: Die piepsenden Anlagen können für Menschen mit Herzschrittmacher gefährlich sein.
Publiziert: 09.06.2016 um 11:46 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:30 Uhr

«Schatz, ich will nur noch schnell nach Ohrringen schauen!», spricht Frau und verschwindet im Einkaufstempel. «Ich warte hier», ergibt sich Mann und stellt sich beim Eingang auf die Seite. Und wartet und wartet ...

Höchstens nervtötend, aber eigentlich kein Problem. Es sei denn, der Mann hat ein Implantat, das dem Herzen den Takt vorgibt. Amerikanische Forscher haben nämlich festgestellt, dass die klassischen Anti-Diebstahl-Schranken in Supermärkten und anderen Läden Herzschrittmacher stören können – wenn man sich länger in der Nähe aufhält. Deshalb raten sie Patienten, nicht neben den besagten Systemen zu verweilen und sich auch nicht dort anzulehnen.

Aufklärung gefordert

Sie fordern ausserdem, dass Ärzte ihre Patienten entsprechend aufklären. Viele seien nie vor den Gefahren gewarnt worden, sagt Studienleiter Robert Stevenson vom Greatbatch Medical, einem Herzschrittmacher-Hersteller aus Kalifornien.

Gefährlich: Wenn der Herzschrittmacher aus dem Rhythmus kommt.
Foto: Thinkstock

Die Wissenschaftler monieren ausserdem, dass viele Diebstahl-Alarmsysteme inzwischen unsichtbar angebracht sind, zum Beispiel hinter Werbungen versteckt oder in den Wänden. Das macht es Herzschrittmacher-Trägern unmöglich, die Gefahr zu erkennen.

Vorgestellt wurde die Studie bei einer europäischen Kardiologen-Konferenz in Nizza (F). (gsc)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?