Schweizer Bodybuilder rettet Strassenhunde in Bosnien
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«Es bricht mir das Herz»:Schweizer Bodybuilder (32) rettet Strassenhunde in Bosnien

«Es bricht mir das Herz»
Schweizer Bodybuilder rettet Strassenhunde in Bosnien

Bruno Jelovic (32) arbeitet als Fitnesstrainer in Solothurn und schenkt in seiner Freizeit Strassenhunden in Bosnien ein sicheres Zuhause. Blick hat er erzählt, wie er die beiden Welten miteinander verbindet.
Publiziert: 20.07.2021 um 11:08 Uhr
Jennifer Kitzka

Mit seinen Tattoos im Gesicht und den trainierten Muskeln ist der Bodybuilder Bruno Jelovic (32) eine auffällige Erscheinung. «Mein Aussehen schreckt den ein oder anderen ab», gibt er zu. «Doch eigentlich bin ich das, was man unter harte Schale, weicher Kern versteht».

Sobald er seine Französiche Bulldogge Mia auf den Schoss nimmt und von seinem Herzensprojekt spricht, wird sein weicher Kern erkennbar. Jelovic hilft seit drei Jahren Streuner-Hunden in Bosnien.

Vom Bodybuilder zum Hunderetter

«Wegen meiner Hündin Mia weiss ich, wie viel Liebe, Pflege und Zuneigung Hunde brauchen. Wenn ich welche sehe, die das nicht haben, bricht das mein Herz», erzählt Jelovic.

Der Bodybuilder Bruno Jelovic (32) will Strassenhunden in Bosnien ein sicheres Zuhause geben.
Foto: Screenshot Blick Interview
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2018 reist der Fitnesstrainer in sein Heimatdorf Travnik in Bosnien und realisiert, wie prekär die Situation der Strassenhunde dort ist.

«Abgemagerte Hunde wühlen im Abfall und suchen nach Fressen», so Jelovic. «Nicht selten werden Hunde in Bosnien getreten, vergiftet, erschossen oder sogar angezündet.»

Das Elend der ausgesetzten Tiere machte dem Hunde-Papi aus Solothurn zu schaffen. Darum gründete er 2019 die Hilfsorganisation Save The Dogs.

«Mein Projekt begleitet mich Tag und Nacht»

Hunde rettet Jelovic in seiner Freizeit. Hauptberuflich ist er Fitnesstrainer. Letztes Jahr eröffnete er mitten im Lockdown sein eigenes Fitness-Studio. «Als Bodybuilder lebe ich jeden im Überfluss», erzählt er. «Ich habe mehr, als ich zum Leben wirklich brauche.» Sein Hilfsprojekt hole ihn oft zurück in die Realität und erinnere ihn daran, dass anderswo ums Überleben gekämpft wird.

«Mein Beruf als Bodybuilder und meine Leidenschaft, Strassenhunde zu retten, könnten nicht unterschiedlicher sein.», erzählt er. Diese beiden Welten zu verbinden sei kräfteraubend. «Als Trainer habe ich klare Arbeitszeiten – mein Hilfsprojekt begleitet mich aber Tag und Nacht.»

Social Media als Sprachrohr

In den letzten zwei Jahren haben Jelovic und sein Team rund 850 Hunde sterilisiert oder kastriert. Mithilfe von Spendengeldern wurde ausserdem Land gekauft und eine Ranch für gerettete Tiere errichtet. Dort erhalten die Vierbeiner erste medizinische Versorgung und ein sicheres Leben – ohne Angst, Hunger oder Durst.

Die Arbeit können Jelovic und sein Team dank Spendengelder leisten. Auf Social Media bittet der Fitnesscoach seine über 70'000 Follower regelmässig um Hilfe.

Sein ambitionierte Ziel: Bosnien in ein paar Jahren frei von Strassenhunden zu machen. «Mir ist bewusst, wie viel Arbeit uns da noch bevorsteht. Doch die Dankbarkeit der Hunde ist mir keine Minute zu schade, um mich für dieses Projekt hinzugeben.»


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