Unterwegs in der Schweiz
Der Appenzell Guide für Beginner

Tradition, vermischt mit gewaltigen Landschaften und Köstlichkeiten – das ist das Appenzell. Hier eine kleine Anleitung für den gelungenen Aufenthalt – von der Anreise bis zur Abreise.
Publiziert: 20.05.2023 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2023 um 17:40 Uhr
Christian Bauer

Sönd willkomm: Das Ankommen im Appenzeller Land

Viele Wege führen nach Rom – ähm natürlich ins Appenzellerland. Wenn es auch manchmal so erscheint, das Appenzellerland ist gar nicht so abgelegen, sondern einfach und bequem mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Zudem können Gäste, welche mindestens zwei Übernachtungen im Appenzell gebucht haben, von der Oskar Gästekarte profitieren, welche freie Fahrt auf dem gesamten Ostwind-Streckennetz einschliesst. So ist freie Mobilität während des Aufenthaltes zu vielen Highlights der Region gewährleistet und die Landschaften können stressfrei genossen werden.

Brauchtum und Traditionen

In kaum einem anderen Gebiet der Schweiz werden Bräuche noch so aktiv gelebt wie im Appenzell. Das sennische Brauchtum prägt den Allta, überall ist der tiefverwurzelte christliche Glauben zu spüren. Wer sich auf diese Gepflogenheiten einlässt, rückt etwas näher an die Appenzellerseele heran und spürt die wohltuende Wirkung dieser oftmals fast spirituellen Rituale. So zum Beispiel der Betruf, auch bekannt als Alpsegen, der während der Sommermonate beim letzten Sonnenlicht von den Bergen herunter klingt. Ein besonderer Ort für das Erleben vom Appenzeller Brauchtum ist zudem das Zunfthaus zum Appenzell. Hier arbeiten diverse Kunsthandwerker mit der Vision, die alten Traditionsarbeiten zu erhalten und weiterzutragen. Besucher dürfen den Handwerkern über die Schulter schauen und Fragen stellen.

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Traditionelle Köstlichkeiten

«Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist.». Dieser alte Aphorismus gilt auch für das Appenzell. In den zahlreichen lokalen Speisen fusionieren uralte Traditionen, die Demut gegenüber Mutter Natur, Hingabe und Präzision zu unglaublich würzigen und schmackhaften Speisen. Und damit ist nicht nur das bekannte Appenzeller Biberli gemeint, das gemeinsam mit dem Birnenbrot, der «Berewegge», bei sportlichen Aktivitäten nicht im Gepäck fehlen darf. Nein, dazu gehört auch der Appenzeller Käse – nach wie vor nach einem über 700-jährigen Geheimrezept hergestellt – und die Appenzeller Siedwurst. Mit ihrem einzigartigen Kümmelaroma wird sie oft mit Käsemakkaronen serviert. Zum Abschluss ein Schluck Appenzeller Alpenbitter und die Welt ist in Ordnung.

Das Appenzellerland ist eine der fotogensten Regionen der Schweiz. Hier trifft lebendiges Brauchtum auf Bilderbuchidylle.
Foto: schweiz tourismus
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Genusschallenge Alpsteinpass

Der Alpstein ist das prägende Bergmassiv im Appenzell. Im Vergleich zu den restlichen Alpen erreicht er mit dem Säntis als höchster Gipfel eine bescheidene Höhe von 2'501 Meter über Meer. Trotzdem wirkt das Massiv gigantisch und ist ein wunderschönes Gebiet für alle Outdoor-Fanatiker. Hier treffen die Besucher auf das dichteste Wanderwegnetz der Schweiz, auch Biker und Gleitschirmpiloten kommen auf ihre Rechnung. Insbesondere die Tour zum traumhaft schönen Seealpsee gehört auf die Bucket List eines Aufenthalts in Appenzell. Für Genusswanderer lohnt sich eine Registrierung bei der Alpsteinpass Challenge. Wer innerhalb eines Kalenderjahres alle 25 Berggasthäuser im Alpstein besucht und dabei jeweils eine Mindestkonsumation von CHF 5 bezieht, wird mit einem Geschenk belohnt. «Föfezwenzgmol en Backnasli», wie die Appenzeller den Fünfliber nennen.

Nervenkitzel pur auf dem Lisengrat

Das Erlebnis Alpstein geht auf dem Lisengratweg noch weiter. Dieser ausgesetzte Gratwanderweg, der vom Säntis-Gipfelgebäude zum Rotsteinpass führt, ist nichts für schwache Nerven. Wenn auch gut mit Stahlseilen und Treppenstufen abgesichert, ist diese Wanderung schon sehr exponiert. Ab und zu stehen die Hände im Einsatz, um die Königsetappe aller Säntiswanderungen zu überwinden. Für schwindelfreie und trittsichere Wanderer ist dies ein ultimatives Naturerlebnis im Herzen des Appenzells. Beim gemütlichen Berggasthaus Rotsteinpass angekommen, darf man bei einem erfrischenden Getränk den gigantischen Ausblick geniessen. Weniger Adrenalin erwünscht? Dann bietet sich der Hohe Kasten an. Gemütlich geht es mit der modernen Seilbahn ab Brülisau in wenigen Minuten auf 1794 Meter über Meer hoch. Oben angekommen, erstreckt sich an schönen Tagen vor einem ein Panorama auf sage und schreibe sechs Länder!

Lieblingsplätze im Appenzeller Land

Nach einer gewissen Zeit im Appenzellerland wird einem die eine oder andere Ecke ans Herz wachsen. Man wird seinen eigenen Lieblingsplatz finden, wohin man sich zurücksehnt, wenn es im Alltag wieder einmal etwas hektisch wird. Zusätzliche Inspiration bietet die niedliche Familienwanderung «Lauras Lieblingsplätze» rund um die Ortschaft Gais. Dabei nimmt einem die Geiss Laura mit auf Reisen und zeigt ihre Stallungen und ihre persönlichen Lieblingsplätze. Der abwechslungsreiche Erlebnisweg ist insgesamt 10,4 Kilometer lang und sorgt für viel Spass für Gross und Klein. Eine weitere Inspiration gefällig? Der Heilpflanzen-Schaugarten von A. Vogel in Teufen ist definitiv auch ein Anwärter für den Titel zum Lieblingsplatz im Appenzell.

Bhüeti Gott: Abschied auf Zeit

Wer einmal im Appenzell auf Besuch war, der weiss, dass der Abschied nicht lange währen wird. Für ein so vielseitiges Stück Schweiz wirklich zu entdecken und kennenzulernen, bedarf es mehrerer Aufenthalte. Vielleicht entwickelt sich daraus eine lebenslange Liebe. Es lohnt sich, bei einer Wiederkehr seine Zeit im Appenzell auf eine der vielen Veranstaltungen abzustimmen. Sei es der Alpaufzug im Frühsommer oder der Alpabzug im Herbst. Auch bei einem der typischen Alpfeste, einer sogenannten «Stobete», lohnt es sich vorbeizuschauen. Oder natürlich im Winter zum Silvesterchlausen, einem eindrücklichen Winterbrauch im Appenzeller Hinterland, wo frühmorgens maskierte Silvesterchläuse durch die Strassen ziehen. Diesen Winter wird dieser Brauch am 30. Dezember 2023 und am 13. Januar 2024 stattfinden.

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