Kunterbuntes Papier
Woher kommt eigentlich das Konfetti?

Es ist Fasnacht – die bunten Papierchen fliegen wieder durch die Luft! Zu verdanken haben wir das einem Buchbinder aus Brandenburg. Was sie sonst noch alles über Konfetti wissen müssen.
Publiziert: 15.02.2023 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2023 um 13:13 Uhr
Klein und Gross werfen an der Fasnacht gerne mit Konfetti um sich.
Foto: Keystone
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Gioia Senese

Ab Donnerstag feiern die Inner-, Ost- und Südschweiz Fasnacht. Mit dem Urknall beginnt um fünf Uhr morgens am Schmutzigen Donnerstag die Luzerner Fasnacht. Papier bedeckt wie ein farbiger Teppich die Städte und Dörfer. Die Rede ist von Konfetti. Oder Räppli, wie man sie in Basel nennt. Oder Punscherli, wie sie im St. Galler Rheintal heissen. Doch woher kommen diese Schnipsel eigentlich?

Wer hat das Konfetti erfunden?

Man vermutet, dass der Buchbindermeister Paul Demuth aus Brandenburg mit der Idee der Papierkonfetti aufkam. Er lebte im 19. Jahrhundert und war aufgrund seines Berufs mit Papier sehr vertraut.

Sicher ist: Das Wort Konfetti ist italienischer Abstammung. Dort bezeichnet «confetto» nämlich eine Süssigkeit. Dies ist eine mit Zucker überzogene Mandel und hat Ähnlichkeit mit einem kleinen Stein. Die Confetti sollen Glück bringen, weshalb sie auch heute noch traditionell an Hochzeiten verschenkt werden. Früher bewarf man sich an Karneval gegenseitig mit dem Konfekt – so wie heute mit Konfetti. Demuth soll dies 1887 in Venedig beobachtet haben und sei dann auf die Idee gekommen, stattdessen Papier zu verwenden.

Als Konfetti noch süss waren

Auch in der Literatur wurde Konfetti erstmals als Süssigkeit erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurden Giovanni Boccaccios «Decameron»-Novellen publiziert. In einer seiner Novellen wird eine Frau als «süsser als Konfekt» bezeichnet.

Heute kennt jedes Kind das Konfetti als buntes Papier. Sein Gebrauch ist an verschiedenen Festen üblich, doch in der Schweiz wird Konfetti hauptsächlich mit der Fasnacht in Verbindung gebracht.

«Eine Fasnacht ohne Konfetti ist wie Weihnachten ohne Christbaum», sagt Hans Rudolf Streiff. Er ist Inhaber der Kurt Hauser AG in Näfels GL. Der Firma gehört die einzige Konfettifabrik der Schweiz. Dort werden 200 Tonnen Räppli im Jahr gestanzt.

Inspiriert von Fashion-Shows

Wir Konsumenten denken an bunte Farben, wenn es zu Konfetti kommt. Streiff erklärte 2017 gegenüber der «NZZ» aber, dass er sich bei der Färbung mehr Gedanken macht.

Er holt sich Inspiration bei aktuellen Geschehnissen und Fashionshows. Von seiner Fabrik stammen an die 70 Prozent des in der Schweiz verwendeten Konfettis. Und raten Sie mal, wie viel davon in den Strassen jeweils liegen bleibt? Bei der grössten Fasnacht, in Basel, im Jahr 2012 waren es 126 Tonnen, 2013 sogar 230 Tonnen.

Bei all diesen Fakten darf man den emotionalen Wert der Räppli nicht vergessen. Das Einsammeln und Werfen macht während der Feier viel Spass – erst wenn sie Wochen später noch immer aus den Schuhen fallen, können sie leicht nerven.

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