Uralt, hoch, dick
Die verrücktesten Bäume der Schweiz

In der Schweiz gibt es 535 Millionen lebende Bäume – und damit für jeden von uns fast 66. BLICK zeigt schweizweit die höchsten, dicksten und schönsten Bäume.
Publiziert: 16.09.2020 um 14:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2020 um 10:04 Uhr
Barbara Ehrensperger

Das Projekt Pro Arbore inventarisiert seit Jahren mächtige, alte und kuriose Bäume und Grosssträucher der Schweiz. Michel Brunner ist Gründer dieses Schweizerischen Bauminventars und Autor von «Alleen der Schweiz». Für BLICK hat der Baumforscher die interessantesten Bäume zusammengestellt:

Ältester Baum

In den Medien wird laut Brunner oft eine Lärche in Obergesteln VS mit angeblich 1500 Jahren als ältester Baum angegeben. Nach seiner Messung ist dieser Baum aber nicht älter als 800 Jahre.

Dagegen dürfte einen Eibe in Crémines BE und eine solche bei Moutier BE vielleicht tatsächlich bereits 1500 Jahre alt sein. Das exakte Alter bleibt aber verborgen, da der Stamm dieser beiden Bäume hohl ist. Aber das Splintholz eines Baumes, das er untersuchen liess, zeigte auf einem Millimeter bis zu 13 Jahresringe, was eine grobe Hochrechnung erlaubt. Allerdings muss man davon ausgehen, dass der Baum in den ersten hundert Jahren schneller wuchs als später.

Der älteste Baum der Schweiz dürfte eine 1500 Jahre alte Eibe sein. Ihr exaktes Alter bleibt aber verborgen, da ihr Stamm hohl ist.
Foto: Pro Arbore
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Höchster Baum

Zu den höchsten Bäumen der Schweiz gehören mit über 53 Metern Tannen und Fichten. Noch höher werden die aus Nordamerika stammenden Douglasien. Das 2009 höchste gemessene Exemplar mit 61 Meter Kronenhöhe steht im Schmidwald in Madiswil BE.

Laut dem Experten ist das Messen der Höhe jedoch schwierig, da bei einer runden Krone der höchste Punkt mit dem Laser-Messgerät nicht genau anvisiert werden kann. Darum sei die genauste Messung, wenn man den ganzen Baum professionell erklettert und mit einem Seil vermisst.

Dickster Baum

Aktuell ist der dickste Baum der Schweiz ein Bergmammutbaum in der Stadt Luzern. 2019 hatte er in eine Höhe von einem Meter ab Boden 14,48 Meter Stammumfang. Mit fast 39 Meter Höhe hat dieser Baum gemäss dem Mammutbaum-Experten Lukas Wieser 101 Kubikmeter Holz.

Eine rund 13 Meter dicke Edelkastanie wäre vermutlich der dickste Baum der Schweiz. Leider steht nur noch die Hälfte davon. Was aber nicht bedeutet, dass dieser Baum 26 Meter dick wäre, sondern geschätzt heute einen Stammumfang von rund 15 Metern haben dürfte. So dick könnte übrigens auch ein Bergahorn in Kaltbrunn SG gewesen sein, bei dem ebenfalls nur noch ein Teilstamm steht. Einberechnen muss man immer, dass Bäume je nach Art, Alter, Standort und Vitalität unterschiedlich schnell wachsen.

Massangaben seien aber mit Vorsicht zu geniessen. Denn Förster messen meist auf Brusthöhe, also bei 1,30 Meter Höhe ab Boden, während Dendrologen und Baumexperten in einem Meter Höhe Werte erfassen. In Grossbritannien wird bei 1,50 Meter gemessen und in Asien meist auf der Höhe von 1,20 Meter. So ergeben sich weltweit Messunterschiede. Auch alte Angaben seien meist ungenau – oft in Fuss angegeben, welcher sich je nach Region unterscheidet. Ausserdem wurde früher oft der Basisumfang angegeben, wodurch die Bäume Rekordumfänge erhielten.

Breitester Baum

Ein ausladender Hybridnussbaum in Meinier GE, der 2009 noch ohne künstliche Stützen auskam, heute aber gestützt wird, mass damals 42,5 Meter im Kronendurchmesser.

Voluminösester Baum

Der Baum mit dem grössten Stamminhalt ist ein Bergmammutbaum in Walenstadt SG. Mit erst etwa 130 Jahren hat dieser einen aktuellen Stammumfang von über 13,20 Metern und eine Höhe von 50 Metern. Sein Stamminhalt belief sich 2019 dabei auf 122 Kubikmeter bei einem geschätzten Gewicht von rund 150 bis 180 Tonnen.

Schönster Baum

Wo steht der schönste Baum der Schweiz? Das ist Geschmacksache, aber eine Eiche in Wintersingen BL wächst in perfekter Kronensymmetrie, wie Brunner erklärt. Leider riss ein Sturm vor kurzem ein Loch in die Krone.

Kuriosester Baum

Eine der verrücktesten Bäume steht laut Brunner am Reussspitz bei Hünenberg ZG. Eine Fichte hatte sich dort vor vielen Jahren auf einem alten Weidenstrunk niedergelassen und wuchs wie in einem Blumentopf in die Höhe. Das Gewicht drückte dabei beide Bäume auf die Seite.

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