Beste Bedingungen für Sternschnuppen
Hier solltest du heute Nacht in den Himmel schauen

Der Meteorsturm der Perseiden erreicht über der Schweiz seine aktivste Phase. Vom 10. bis 14. August herrschen beste Bedingungen, um das Spektakel zu beobachten. An diesen Orten hast du die besten Chancen für eine Beobachtung.
Publiziert: 12.08.2024 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2024 um 00:25 Uhr
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Olivia RuffinerRedaktorin

Jedes Jahr im August geht über der Schweiz ein Sternschnuppenregen nieder. Der Meteorsturm der Perseiden hatte in der Nacht auf Montag seine aktivste Phase. Auch diese Nacht sollten gute Bedingungen herrschen, den Schauer zu beobachten.

Woher kommt der Name Perseiden?

Um die Romantik zu zerstören: Tatsächlich handelt es sich bei den Sternschnuppen um «Kometenschrott». Die Perseiden sind Trümmer des Kometen 109P/Swift-Tuttle, benannt nach den beiden Astronomen, die ihn 1862 entdeckten. Der zerstörte Komet hinterlässt auf seiner 133-jährigen Umlaufbahn eine staubige Spur am Nachthimmel. Diese beobachten wir als Sternschnuppen, erklärt die Weltraumagentur Nasa.

Foto: Infografik

Weil die Schnuppen so aussehen, als stammten sie vom Sternbild des Perseus, entstand der Name Perseiden. In der Schweiz ist das Phänomen auch unter dem Begriff Laurentiustränen bekannt. Perseus ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Zeus und der Bezwinger der schlangenhaarigen Medusa. Das nach ihm benannte Sternbild befindet sich am Nordhimmel inmitten der Milchstrasse und ist am besten in Herbst- und Winternächten zu sehen.

Wer noch einen Wunsch offen hat, hat diese Tage gute Chancen, ihn ins Universum zu schicken.
Foto: keystone-sda.ch

Wann sehe ich die Perseiden dieses Jahr am besten?

Die Perseiden sind dieses Jahr vom 10. bis 14. August am besten am Schweizer Nachthimmel zu sehen. Die aktivste Phase dauert vom 11. bis 12. August an.

Dieses Jahr spielt auch das Wetter mit, schreibt Meteo News. In den Nächten sei der Himmel nur leicht bewölkt oder sogar klar. Auch der Halbmond sei kein Problem, da er im Südwesten schon vor Mitternacht untergehe. Er erhellt zwar noch für einige Zeit den Horizont, aber der grösste Teil des Himmels ist bereits dunkel.

Vor allem zwischen 22.00 und 04.00 Uhr seien zumindest theoretisch bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde zu sehen. Astronomen der Sternwarte Mirasteilas Falera in Surselva GR sagen, das sei aber kaum möglich. «Vielmehr sollte man sich glücklich schätzen, wenn man 20-25 pro Stunde sieht», heisst es weiter.

Bereits in der Nacht auf Montag waren zahlreiche Sternschnuppen zu sehen. Im Kanton Graubünden war vom Gipfel des Piz Corvatsch in nordöstlicher Richtung sogar ein Polarlicht zu bestaunen, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) via X mitteilte.

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Wo sehe ich die Perseiden dieses Jahr am besten?

Die besten Beobachtungspunkte sind fernab grosser Städte sowie auf Hügeln und Bergen. Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht – ein Liegestuhl oder eine Isomatte und eine gute Rundumsicht reichen aus. Ferngläser oder Teleskope können sogar ein Hindernis sein, denn das Blickfeld der Instrumente ist für die flinken Sternenfunken viel zu klein.

Wer Sternschnuppen nicht verpassen will, sollte Richtung Osten schauen. Um die Perseiden zu sehen, sucht man am besten im Osten das Sternbild Kassiopeia, dessen fünf Hauptsterne ein markantes W bilden. Unterhalb des ersten Zackens des W befindet sich das nur schwach leuchtende Sternbild Perseus. Solch einen Ursprungspunkt nennen Astronomen Radiant.

Foto: Infografik

Die Perseiden sind dieses Jahr besonders in der Westschweiz gut ersichtlich. Nach Angaben des Vereins Projekt Perseiden mit Sitz in Orbe VD bleibt in 251 Gemeinden der Westschweiz und im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg die öffentliche Beleuchtung in der Nacht von Montag auf Dienstag ganz oder teilweise ausgeschaltet. Das sind 34 Gemeinden mehr als im vergangenen Jahr.

Besondere Veranstaltungen und Führungen

Perseiden, Murten FR

Die Standortentwicklung Murtenseeregion (SEM) organisiert in der Nacht vom 12. auf den 13. August zwischen 20.30 Uhr und Mitternacht eine öffentliche Veranstaltung auf der Pamtschau in Murten. Nach einem Vortrag über das Phänomen der Perseiden (21 Uhr) können die Teilnehmer bis Mitternacht den Himmel durch die drei Teleskope auf der Pamtschau beobachten.

Sternwarte Gurten BE

In der Sternwarte Gurten begleitet der Verein Astro Events die Besucherinnen und Besucher mit Vorträgen rund um das Sonnensystem und astronomische Phänomene wie Sternschnuppen durch den Abend. Besuchern ist es gestattet, durch das Gurtenobservatorium zu schauen. Die Veranstaltung kostet 79.- Franken inklusive dem «Stärne-zNacht».

Das Jura-Observatorium in Vicques JR

Eine kostenlose Veranstaltung führt das Jura-Observatorium nahe Vicques durch. Am Mittwoch, dem 14. August von 20 Uhr bis Mitternacht stehen Venus, Saturn und Neptun im Mittelpunkt, während der Sternschnuppenregen später am Abend einsetzt.

Sternwarte Rümlang ZH

Wer in der Region Zürich keinen Platz für die Führung in der Sternwarte Urania ergattern konnte, kann sein Glück am Mittwoch, 14. August, in der Sternwarte Rümlang versuchen. Die Beobachtung findet ab 21 Uhr statt, der Telefonbeantworter informiert eine Stunde vor Beginn, ob die Veranstaltung stattfindet: 044 817 06 83.

Sternwarte Eschenberg, Winterthur ZH

Bekannt geworden durch die erfolgreichen Polarlichtbeobachtungen am 11. Mai ist die Sternwarte Eschenberg auch weiterhin in der Beobachtung des Nachthimmels aktiv. Jeden Mittwoch ab 20.30 Uhr ist die Sternwarte bei klarem Himmel geöffnet. Eine Voranmeldung ist erforderlich, der Eintritt ist frei.

Swiss Star Party in Gantrisch BE

Im grünen Herzen des über 400 Quadratkilometer grossen Gantrischparks südlich von Bern findet vom 30. August bis 1. September wieder die traditionelle Star Party auf dem Observatorium Gurnigel statt. Der Höhepunkt des Perseidendurchgangs ist leider vorbei, aber der Anlass ist mit seinem kostenlosen und geselligen Programm nach wie vor sehr beliebt.

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