Der Jura machts vor
Schluss mit Pflästerlipolitik

Das Schweizer Gesundheitswesen ist krank. Die Kostenkurve zeigt nur nach oben. Ein grosser Wurf wäre jetzt gefragt, doch das Parlament betreibt bloss «Pflästerlipolitik.» Dabei wären gute Ideen vorhanden.
Publiziert: 04.06.2023 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2023 um 19:55 Uhr
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Peter AeschlimannRedaktor

Alles wird teurer: Die Mieten, der Strom, die Krankenkasse. Für den Mittelstand werde es kritisch, warnt die Caritas bereits, das Armutsrisiko steige. Und was tut das Parlament? Es zerredet Vorstösse, die das Familienbudget entlasten könnten.

Ein Dauerbrenner sind die ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen. Nicht einmal Politikerinnen und Politiker glauben noch, dass dieser Patient zu retten ist. Manche sagen leise, man müsse «auf der grünen Wiese» ein komplett neues System bauen.

Genau das hat die Klinikgruppe Swiss Medical Network im Berner Jura vor. Vom nächsten Jahr an sollen die Versicherten dort sämtliche medizinischen Leistungen aus einer Hand erhalten. «Integrierte Versorgung» heisst das Wundermittel. Prävention spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn: Gesunde kosten nichts. In Spanien funktioniert das bereits. Während in anderen Regionen die Zahl der Notfälle steigt, gehen sie in der von der Spitalgruppe Ribera Salud versorgten Region zurück.

Integrierte Versorgung: Ab 2024 gibts im Berner Jura ein neues Versicherungsmodell. Herzstück des Réseau de l'Arc bildet das Spital Moutier.
Foto: STEFAN BOHRER
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Auch der Bund plant die Gründung eines neuen Leistungserbringers, der koordinierte Versorgung anbietet, aber Ärzteorganisationen und Parlamentarier laufen dagegen Sturm. Statt auf den grossen Wurf setzt Bundesbern lieber auf Pflästerlipolitik.

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