Mehr Geld für die Deza
Cassis und Pfister sollten wie Löwen kämpfen

Laut einer Umfrage der ETH Zürich wollen die Menschen in der Schweiz lieber Geld in die Entwicklungshilfe als in die Armee stecken. Aussenminister Cassis und Mitte-Chef Pfister sollten das bedenken.
Publiziert: 07.04.2024 um 09:13 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Gerhard Pfister ist in Hochform und lästert auf X über die SVP: Auf der einen Seite fordere diese «Hilfe vor Ort, damit keine Flüchtlinge mehr kommen». Auf der anderen Seite wolle die Partei das Budget für die Entwicklungshilfe um die Hälfte streichen.

Klar ist: Die SVP verrät Schweizer Werte. Denn nicht nur Alfred Escher prägte die Schweiz, sondern auch Henry Dunant. Hilfe für den Süden ist kein Schnickschnack: «Die internationale Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind Ausdruck der Solidarität.» So steht es im Gesetz. 

Es wird Zeit, dass Bundesrat Ignazio Cassis in die Offensive geht. Er sollte wie ein Löwe dafür kämpfen, dass die Ukraine-Hilfe nicht auf Kosten von Afrika erfolgt. Cassis erhält Rückenwind von einer neuen Umfrage der ETH Zürich. Demnach begrüssen 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung mehr Geld für die Entwicklungshilfe, aber nur 30 Prozent zusätzliche Ausgaben für die Armee.

Aussenminister Cassis sollte für einen höheren Etat von Deza-Direktorin Danzi kämpfen ...
Foto: Keystone
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In Zeiten von Putin und Hamas macht es keinen Sinn, Entwicklungshilfe und Militär gegeneinander auszuspielen. Zeitenwende bedeutet beides: eine starke Deza und eine starke Armee. Es liegt an Mitte-Präsident Gerhard Pfister, an das christliche Erbe seiner Partei zu erinnern und mehr für die Ärmsten der Armen zu tun. Er beschafft im Parlament die Mehrheiten – und sollte auch wie ein Löwe kämpfen. 

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