Entdeckung am Schweizer Cern machte den Physiker weltberühmt
Nobelpreisträger Peter Higgs (†94) gestorben

Peter Higgs ist am Montag im Alter von 94 Jahren gestorben. Er sagte das «Gottesteilchen» voraus – das 2012 am Kernforschungszentrums Cern bestätigt wurde.
Publiziert: 09.04.2024 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 09:46 Uhr

Mit seiner Theorie zur Masse von Elementarteilchen wurde der Engländer Peter Higgs weltberühmt. Die Entdeckung des Higgs-Bosons – auch «Gottesteilchen» genannt – am Forschungszentrum Cern in der Schweiz katapultierte den Theoretiker 2012 in die Hall of Fame der Physik. Das war nur dank des LHC möglich, des Teilchebeschleunigers «Large Hadron Collider» mit 27 Kilometer Umfang.

Gemeinsam mit dem Belgier François Englert wurde Higgs 2013 für die Vorhersage des Masse-Teilchens mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Jetzt ist Higgs im Alter von 94 Jahren gestorben. Dies teilte die Universität Edinburgh mit. Auch am Cern in Genf trauert man: «Ein wichtiger Teil der Geschichte und der Errungenschaften des Cern ist mit ihm verbunden. Ich bin sehr traurig und werde ihn schmerzlich vermissen», twittert Generaldirektorin Fabiola Gianotti. 

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«Peter Higgs war ein bemerkenswerter Mensch, ein wirklich begabter Wissenschaftler, dessen Vision und Vorstellungskraft unser Wissen über die Welt, die uns umgibt, bereichert haben», sagte der Vizekanzler der Universität Edinburgh, Peter Mathieson. «Seine Pionierarbeit hat Tausende von Wissenschaftlern motiviert, und sein Vermächtnis wird noch viele weitere Generationen inspirieren.»

Peter Higgs ist gestorben.
Foto: keystone-sda.ch
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Higgs setzte sich als Namensgeber durch

Obwohl die beiden theoretischen Physiker Mitte der 1960er Jahre etwa zeitgleich auf die Masse-Theorie gekommen waren, setzte sich Higgs als Namensgeber durch und nicht Englert – was dem öffentlichkeitsscheuen und bescheidenen Physiker eher unangenehm war. Er war der Ansicht, dass er mehr Ruhm bekomme, als ihm zustand. Die Entwicklung der These und die Entdeckung der Teilchen sei eine Gruppenleistung gewesen.

«Ich dachte nicht, dass es Zeit meines Lebens noch passiert», sagte Higgs dem Fachblatt «New Scientist» mit Blick auf die Bestätigung seiner Theorie. Die Lage habe sich aber geändert, als die grossen Teilchenbeschleuniger gebaut wurden. Den Namen «Gottesteilchen» für seine Entdeckung lehnte der Atheist ab.

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Higgs wurde am 29. Mai 1929 in Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands als Sohn eines Toningenieurs geboren. Als Kind litt er unter Asthma und wurde anfangs von seiner Mutter unterrichtet. Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn engagierte er sich auch politisch.

Bis zu seinem Tod stand der Wissenschaftler bei Kollegen und Medien hoch im Kurs. Mit der Zeit gab Higgs immer seltener Interviews, beschäftigte sich lieber mit Musik, Filmen und Büchern und vor allem mit seiner Familie, wie eine Sprecherin der Uni Edinburgh einmal sagte. (SDA)

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