Pilot meldet sich nach den Horror-Turbulenzen
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«Wir werden umgeleitet»:Pilot meldet sich nach den Horror-Turbulenzen

Über 70 Passagiere auf Singapore-Airlines-Flug verletzt
Geoffrey Kitchen (†73) stirbt nach Horror-Turbulenzen

Auf einem Singapore Airlines–Flug starb am Dienstag ein Passagier. Zuvor war die Maschine, die von London nach Singapur unterwegs war, in heftige Turbulenzen geraten. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
Publiziert: 21.05.2024 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2024 um 19:16 Uhr

Auf einem Flug von London nach Singapur ist am Dienstag eine Person ums Leben gekommen. Zuvor sei das Flugzeug der Singapore Airlines in schwere Turbulenzen geraten. Wie die Thai-Behörden gegenüber der «Daily Mail» bestätigten, handelt es sich um den Briten Geoffrey Kitchen (†73). Thailändische Medien berichten, dass die Maschine in der Folge in Bangkok notlanden musste. Der Tote habe vermutlich einen Herzinfarkt gehabt, zitierte die BBC am Dienstag Aussagen von Behördenvertretern auf einer Pressekonferenz des Flughafens Bangkok.

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Die Boeing 777 der Singapore Airlines verliess das Vereinigte Königreich am Montagabend um 22.17 Uhr Ortszeit. Berichten zufolge geriet der Flug SQ321 jedoch in schwere Turbulenzen, als er in den Luftraum der Region einflog, in der derzeit extreme tropische Gewitter herrschen. Vor der Notlandung soll die Maschine laut Daten von FlightRadar24 rund 1800 Meter abgesackt sein. In der Folge setzten die Piloten einen Notruf ab. 

Bilder, die auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlicht wurden, zeigen Lebensmittel und Trümmer, die nach dem schweren Vorfall auf dem Boden des Flugzeugs verstreut waren. Zudem waren einige Passagiere blutverschmiert und auf Aufnahmen sind herabgefallene Sauerstoffmasken zu sehen. 

Die Maschine geriet offenbar in ein tropisches Gewitter. (Symbolbild)
Foto: AFP
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Airline bestätigt Todesfall

Auf Facebook veröffentlichte die Fluggesellschaft eine Stellungnahme: «Singapore Airlines Flug SQ321, der am 21. Mai 2024 von London (Heathrow) nach Singapur flog, geriet während des Fluges in schwere Turbulenzen. Das Flugzeug wurde nach Bangkok umgeleitet und landete um 15.45 Uhr Ortszeit.»

Weiter heisst es: «Wir können bestätigen, dass es Verletzte und einen Todesfall an Bord der Boeing 777-300ER gibt. Insgesamt befanden sich 211 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder an Bord.» Den Angehörigen des verstorbenen Passagiers spricht die Airline ihr Beileid aus. 

Sieben Menschen seien in einem kritischen Zustand, hiess es weiter. Insgesamt wurden mehr als 70 Passagiere verletzt, darunter die Ehefrau des Todesopfers Linda Kitchen, sowie ein Besatzungsmitglied, wie die BBC unter Berufung auf Flughafenverantwortlichen weiter berichtete. Insgesamt seien 30 Menschen in Spitäler eingeliefert worden. Die Maschine sei plötzlich «dramatisch abgesackt», dabei seien nicht angeschnallte Personen gegen die Decke geschleudert worden.

Nachbar über Todesopfer: «Er liebte Musiktheater»

Geoffrey Kitchen leitete das Thornbury-Musical-Theater in Bristol. Freunde beschrieben den pensionierten Versicherungsmitarbeiter gegenüber der «Daily Mail» als «abenteuerlustig». Kitchen und seine Frau waren auf dem Weg zu sechswöchigen Ferienaufenthalt in Südostasien, Indonesien und Australien, als sich etwa elf Stunden nach Beginn ihres Fluges von London-Heathrow die Katastrophe ereignete.

Nachbarn erzählten der «Daily Mail», dass er in den vergangenen Jahren an Herzproblemen gelitten und sich mehreren Herz-Operationen unterzogen hatte. «Er war ein guter Sänger, ein guter Schauspieler, er liebte Musiktheater», sagte ein Nachbar. «Er kannte seine Frau seit ihrer Teenagerzeit, sie waren ein wunderbares Paar. Es ist ein schrecklicher Schock, er war wirklich ein netter Kerl.»

Auf dem Flughafen Suvarnabhumi lief ein grosser Rettungseinsatz. Sanitäter versorgen die verletzten Passagiere. «Unsere Priorität ist es, allen Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord des Flugzeugs jede erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen. Wir arbeiten mit den lokalen Behörden in Thailand zusammen, um die notwendige medizinische Hilfe zu leisten», erklärte Singapore Airlines. Zudem schicke man zur allenfalls benötigten Unterstützung ein Team nach Bangkok.

Maschine war eine Boeing

Zuletzt hatten auch mehrere technische Pannen bei Boeing-Maschinen für Verunsicherung gesorgt. Anfang des Jahres war bei einer Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während des Fluges ein Teil der Kabinenwand herausgebrochen. Zudem waren im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien zwei 737-MAX-Maschinen abgestürzt.

Boeing gab an, es sei bereit, Singapore Airlines «zu unterstützen». «Unser tiefes Beileid gilt der Familie, die einen geliebten Menschen verloren hat, und unsere Gedanken sind bei den Passagieren und der Besatzung», erklärte das US-Unternehmen im Onlinedienst X.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls wurden Teile Thailands von Unwettern heimgesucht. Wissenschaftler warnen überdies seit langem davor, dass der Klimawandel wahrscheinlich die sogenannten Klarluftturbulenzen verstärkt, die für Radargeräte unsichtbar sind.

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