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Fluggesellschaft plant Flüge ohne Ziel
Mit Singapore Airlines ins Nirgendwo

Singapore Airlines will in der Corona-Krise wieder Geld machen. Dafür lancieren sie jetzt Flüge – ins Nirgendwo. Man landet, wo man gestartet ist.
Publiziert: 16.09.2020 um 19:41 Uhr

Um hierfür Geld auszugeben, muss man das Fliegen schon sehr vermissen. Singapore Airlines plant neu Flüge – ohne Ziel. Start- und Ziel-Ort ist ein und derselbe. Man landet, wo man losgeflogen ist.

Die Fluggesellschaft sieht darin eine Methode, aus dem finanziellen Loch herauszukommen, das die Corona-Krise schon hinterlassen hat. Starten wird die Airline damit laut der «Straits Times» nächsten Monat. Dann geht es erstmals vom Singapur Changi Airport zum Singapur Changi Airport.

Sonst keine Flugmöglichkeit in Singapur

Warum in den Flieger steigen, wenn man das Land nicht verlässt? Im Stadtstaat Singapur sind die Grenzen dicht. Und das bei einer Fläche von 725 Quadratkilometern, also etwas grösser als der Kanton Glarus, mit einer Einwohnerzahl von 5,6 Millionen (Stand 2018). Inlandsflüge gibt es nicht.

Vermissen Sie das Fliegen? Singapore Airlines hat da eine Idee.
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Bei den Bewohnern Singapurs kommt die Idee offenbar nicht allzu schlecht an. Der Sender «CNBC» hat Bewohner befragt. «Singapur ist eine Insel, und ich bin es gewohnt zu reisen, daher vermisse ich das Fliegen definitiv», so ein Bewohner des Landes gegenüber dem Sender.

«Vermisse das Einchecken, das Essen im Flugzeug»

Eine Vielfliegerin nennt weitere Gründe dafür: «Hauptsächlich, weil ich das Reisen vermisse, den ganzen Prozess des Eincheckens, das Essen im Flugzeug und natürlich die Wärme und das Lächeln der Flugbegleiter.»

Singapore Airlines hat Anfang Woche angekündigt, 2400 Mitarbeiter zu entlassen. Betroffen sind Piloten, Kabinenpersonal und Bodenpersonal. Der Grund: die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie.

Bei der privaten Fluggesellschaft Eva Air, eine der grössten Fluggesellschaften Taiwans, hat die Idee der Flüge ins Nirgendwo bereits funktioniert. Am 8. August hob ein Rundflug der Airline ab. Alle 309 Sitze im Airbus waren ausverkauft. Dass das aus ökologischer Sicht völlig überflüssige Feinstaub-Erzeugung bedeutet, wurde in Taiwan kaum kritisiert. (euc)

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