Abstand halten rettet zahllose Leben
7:30
Studie von US-Forschern:Abstand halten rettet zahllose Leben

Zürcher Uni-Professor Adriano Aguzzi (59) appelliert in Video
«Sie müssen unbedingt zu Hause bleiben»

Das Coronavirus verbreitet sich weiter und weiter. Um die Infektionswelle zu stoppen, hilft nur eines: zu Hause bleiben! Doch daran halten sich viele nicht. Welche fatalen Konsequenzen dies haben wird, erklärt Neuropathologe Adriano Aguzzi (59).
Publiziert: 16.03.2020 um 11:21 Uhr
|
Aktualisiert: 18.03.2020 um 17:29 Uhr
Neuropathologe Adriano Aguzzi (59) fordert die Schweizer auf: «Bleibt zu Hause!»
Foto: Keystone
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Die Zahl ist alarmierend. 800 Neuinfektionen in der Schweiz – an nur einem Tag. Das Coronavirus ist nicht mehr aufzuhalten. Was wir tun können: Die Infektionswelle so klein wie möglich halten. Dafür plädiert Adriano Aguzzi (59) vom Universitätsspital Zürich.

Nachdem er bereits den Bundesrat kritisiert hat, wendet sich der Neuropathologe nun in einem Video an die Öffentlichkeit. Sein eindringlicher Appell: «Unbedingt zu Hause bleiben!» Nur so könne verhindert werden, dass sich das Virus exponentiell ausbreitet. Denn das tut es im Moment. «Das bedeutet, dass sich nach jedem zweiten Tag die Anzahl der kranken Menschen verdoppelt», so Aguzzi. Im Klartext: Sind es gerade 2200 Corona-Infizierte in der Schweiz, könnten es in zwei Wochen schon 50'000 sein. Und das gilt es zu verhindern.

Tragödie wie in Italien darf sich nicht wiederholen

Aguzzi meint es ernst. Auf Facebook schreibt er zu dem Video: «Bitte teilen Sie dieses Video. Ich habe noch nie jemanden gebeten, meine Posts zu teilen. Diesmal geht es aber wirklich um Leben oder Tod!» Sonst wiederholte sich die gleiche Tragödie wie in China und Italien. «Dort sind zu viele Menschen gestorben», sagt der Wissenschaftler zu BLICK.

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Für ihn ist klar: «Unsere Regierung hat nicht schnell genug gehandelt.» Nicht nur in einzelnen Kantonen brauche es drastische Massnahmen, sondern in der ganzen Schweiz. Fakt ist: «Die Spitäler sind dem nicht gewachsen. Zürich hat zum Beispiel zu wenig Beatmungsgeräte.»

Horror-Szenario kann verhindert werden

Verbreitet sich das Virus nun weiter wie bisher, würde das bedeuten, dass viele Kranke nicht beatmet werden könnten. Fatal. Was das Horror-Szenario verhindern könnte: «Je weniger Infektionen wir übertragen, desto schneller ist sie vorbei.»

Umso schlimmer findet der Zürcher Wissenschaftler, dass viele Menschen ihr Verhalten noch nicht verändert haben. So musste Aguzzi am Sonntag beobachten, wie Cafés und Restaurants gut besucht waren. Daher wiederholt der Professor es erneut: «Bleibt zu Hause!» (jmh)

Aguzzis Wunsch könnte bereits heute wahr werden. Der Bundesrat wird kurz nach 15 Uhr über einen möglichen landesweiten Lockdown informieren. Mit BLICK sind sie live dabei.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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