Rammstein-Konzerte in Bern sollen stattfinden
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Trotz Vorwürfen an Lindemann:Rammstein-Konzerte in Bern sollen stattfinden

Das sagt der Veranstalter
Sind jetzt die Berner Rammstein-Konzerte in Gefahr?

Seit Tagen steht die Band Rammstein im Kritikfeuer: Sänger Till Lindemann werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen, ein Buchverlag hat die Zusammenarbeit mit ihm beendet. Selbst Trennungsgerüchte der Band machen die Runde – sind nun deren Konzerte gefährdet?
Publiziert: 04.06.2023 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2023 um 07:56 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Bald rocken Rammstein das Stade de Suisse in Bern. Für das Konzert vom 17. Juni gibt es aktuell noch rund 260 Tickets, jenes vom 18. Juni ist ausverkauft. Doch seit Tagen häufen sich die negativen Schlagzeilen um Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60). Es geht um den Vorwurf von sexuellen Übergriffen gegen Frauen.

Angebliches Rammstein-Opfer zeigt Verletzungen
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In Video auf Twitter:Angebliches Rammstein-Opfer zeigt Verletzungen

Erste Konsequenzen zog der Verlag «Kiepenheuer & Witsch», der die Zusammenarbeit mit ihm beendet hat. «Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen», schreibt der Verlag, der zwei Gedichtbände von Lindemann herausgegeben hat. Dieser habe «sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert», unter anderem durch ein Porno-Video, in dem auch sein Buch «In stillen Nächten» eine Rolle spielt, das beim Verlag erschien.

Keine Vorverurteilung, fordert die Band

Am Samstag schrieb die Band auf ihrer Instagramseite, der 2.8 Millionen Menschen folgen: «Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden.» Die Vorwürfe hätten sie alle sehr getroffen, die Band nehme sie ausserordentlich ernst.

Rammstein-Frontmann Till Lindemann, hier bei einem Auftritt 2019 in Frankfurt, ist mit schweren Anschuldigungen konfrontiert.
Foto: Keystone
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Es sei ihnen wichtig, dass sich ihre Fans bei ihren Shows wohl und sicher fühlten – vor und hinter der Bühne. Weiter schreibt Rammstein: «Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge.» Zugleich habe aber auch die Band ein Recht darauf, ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden, betont Rammstein.

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Die Nerven sind angespannt

Wie angespannt die Nerven sind, zeigt auch die Blick-Anfrage. Zwei Rammstein-Kenner aus der Kulturbranche möchten sich öffentlich nicht äussern. Der Konzertveranstalter Gadget lässt sich zur Frage, ob die Berner Konzerte stattfinden, schriftlich wie folgt zitieren. «Die zwei Rammstein Stadionshows in Bern finden wie geplant statt. Wir verfolgen die laufenden Geschehnisse. Auf erhobene Anschuldigungen können wir keine Stellung beziehen.»

Reto Nause (51), Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, sagt: «Wir haben ein Statement der Band, welche die Vorwürfe von sich weist. Es gibt aktuell weder ein rechtliches Verfahren noch eine Verurteilung gegenüber eines der Rammstein-Mitglieder, daher gilt die Unschuldsvermutung, auch wenn die moralischen Anklagen sehr schwer wiegen. Wir sind in Kontakt mit dem Veranstalter und der Kantonspolizei. Die Konzert-Bewilligungen sind rechtskräftig.» Nicht auszuschliessen ist, dass es im Umfeld der Konzerte zu Protesten kommen könnte. Allerdings, so Nause: «Eine Anfrage bezüglich Demonstration ist bei uns bis dato nicht eingetroffen.»

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