Kate und Charles haben Krebs
Ein neues «Annus horribilis» für die britische Königsfamilie

Neben König Charles III. und Herzogin Sarah Ferguson ist jetzt auch Herzogin Kate an Krebs erkrankt. Für das britische Königshaus zeichnet sich eine seiner dunkelsten Phasen ab, die Erinnerungen an das Jahr 1992 wachruft.
Publiziert: 24.03.2024 um 00:13 Uhr
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Patricia BroderRedaktorin People

Eine Nachricht schockiert die Welt: Prinzessin Kate (42) hat am Freitagabend in einem emotionalen Statement verkündet, dass sie sich aktuell einer Krebsbehandlung unterzieht. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William (41) macht eine Chemotherapie. Die Anteilnahme am Schicksal des beliebten Royals ist auf der ganzen Welt riesig. Kates Videobotschaft verzeichnete bereits eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung über eine Million Likes und über 60'000 Kommentare.

Prinzessin Kate äussert sich in Video zu Krebsdiagnose
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Die Prinzessin von Wales erhielt ihre Krebsdiagnose nach einer Unterleibsoperation, die sie Mitte Januar hatte. Die Nachricht sei für sie und ihre Familie ein grosser Schock gewesen, erklärt die 42-Jährige in ihrem Video. 

Mit ihrer Krebsdiagnose ist Kate in der britischen Königsfamilie nicht allein: Erst Anfang Februar gab der Buckingham-Palast bekannt, dass bei König Charles III. (75) nach seiner erfolgreichen Prostataoperation Krebs diagnostiziert worden ist. Um welche Form von Krebs es sich handelt, gab der Palast auch bei Charles nicht bekannt. Wie Kate unterzieht sich der Monarch derzeit einer Behandlung. Im Sommer 2023 wurde auch bei Prinz Andrews (64) Ex-Frau Sarah «Fergie» Ferguson (64) eine frühe Form von Brustkrebs diagnostiziert. Nur wenige Monate später, Ende Januar, wurde bekannt, dass bei Ferguson zudem Hautkrebs festgestellt worden sei. «Natürlich ist eine weitere Diagnose so kurz nach der Behandlung von Brustkrebs erschütternd, aber sie bleibt guter Dinge», erklärte ein Sprecher der Herzogin von York.

Prinzessin Kate ist an Krebs erkrankt.
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Ein «Horror-Jahr» für die Königsfamilie

Die dramatischen Ereignisse der letzten Wochen, die in der Schocknachricht von Kate ihren vorläufigen Höhepunkt finden, markieren ein zweites «Annus horribilis» für das britische Königshaus. Der lateinische Begriff wurde 1992 von Queen Elizabeth II. (1926–2022) verwendet. Damals hielt die Monarchin anlässlich ihres 40-jährigen Thronjubiläums eine Rede und räumte vor den versammelten Würdenträgern und der zuschauenden Nation ein, dass ihre Familie ein «Horror-Jahr», eben ein «Annus horribilis» hinter sich habe.

Zu den Enthüllungen im Jahr 1992 gehörten die Veröffentlichung anzüglicher Details über das Privatleben von Prinz Charles und seiner damaligen Noch-Ehefrau Diana (1961–1997), die Trennung von Prinz Andrew (64) und Sarah Ferguson, die Scheidung von Prinzessin Anne (73) sowie das Feuer, das auf Schloss Windsor gewütet hatte.

König Charles lobt Kate für ihren Mut

Doch die letzten zwölf Monate seien für die Königsfamilie noch traumatischer gewesen, sind sich britische Royal-Experten sicher. Kates Einlieferung ins Spital wurde vom Palast im Januar kommuniziert, am selben Tag, an dem bei König Charles III. seine nicht näher ausgeführte Krebserkrankung diagnostiziert wurde. Dieser hat in einer bewegenden Erklärung, die am Freitag veröffentlicht wurde, seine tiefe Bewunderung für seine Schwiegertochter ausgesprochen. «Ich bin so stolz auf Kate für ihren Mut, so zu sprechen», erklärt der Monarch. Er habe «in den letzten Wochen engsten Kontakt zu seiner geliebten Schwiegertochter gehalten». Sie seien auch gemeinsam im Spital gewesen, erklärt ein Sprecher des Buckingham-Palastes. Charles und seine Frau, Königin Camilla (76), «werden der ganzen Familie in dieser schwierigen Zeit weiterhin mit ihrer Liebe und Unterstützung zur Seite stehen», heisst es.

Lange Zeit rankten sich Gerüchte und Verschwörungserzählungen um den Gesundheitszustand von Kate nach ihrer Unterleibsoperation. Der Mangel an Details und der Mantel des Schweigens, der in den vergangenen Wochen und Monaten über den Palast gelegt wurde, nährte bei der Öffentlichkeit das Gefühl, dass man ihr nicht die ganze Geschichte erzählt. Hinzu kam die Aufregung um ein bearbeitetes Foto von Kate mit ihren drei Kindern, das am 10. März zum britischen Muttertag veröffentlicht wurde. Das sonst so beliebte Mitglied der Königsfamilie wurde daraufhin von der britischen Presse als «Fake-Kate», also als «Gefälschte Kate» bezeichnet – ein PR-technischer Super-GAU für das Königshaus.

Die fehlende Transparenz versucht man nun wiedergutzumachen. Kate spricht das Thema in ihrer Message direkt an und erklärt, dass ihr Ärzteteam zunächst davon ausgegangen sei, dass es sich in ihrem Fall nicht um Krebs handle, erst spätere Abklärungen hätten zur Diagnose geführt. Zudem hätten sie und Prinz William sich die Zeit nehmen wollen, ihren Kindern die Nachricht ausreichend zu erklären.

Enthüllungen und Vorwürfe von Harry und Meghan

Doch die Krebserkrankungen von Prinzessin Kate, Herzogin Sarah Ferguson und König Charles III. sind nur die Spitze des Eisbergs an Problemen einer tief gespaltenen Familie. Gut ein Jahr ist es her, dass Prinz Harry (39), der 2020 von seinen Pflichten als Royal zurückgetreten war, seine freizügigen Memoiren «Spare» veröffentlicht hat. In diesen rechnet er mit seinem Vater Charles, seiner Stiefmutter Camilla und seinem Bruder William schonungslos ab. Unter anderem behauptet Harry, dass ihn sein Bruder gewalttätig angegriffen habe. An einer Stelle heisst es: «William packte mich am Kragen, riss an meiner Halskette und ... stiess mich zu Boden.» In einem zuvor veröffentlichten Exklusivinterview mit US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey (70) erhob Harrys Ehefrau Herzogin Meghan (42) ihrerseits Rassismusvorwürfe gegen die Königsfamilie – wer die Kommentare betreffend der Hautfarbe von Prinz Archie (4) gemacht haben soll, verriet sie nicht. 

Auch der Bruder von König Charles, Prinz Andrew, kam betreffend seiner Verbindung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019) in den letzten Monaten nicht aus den Schlagzeilen heraus – und weitere dürften folgen: In einem demnächst erscheinenden Netflix-Film soll das berüchtigte Interview des Prinzen aufgearbeitet werden, in dem er zu seiner verhängnisvollen Freundschaft mit Epstein befragt wurde.

Persönliches Familiendrama für Kate und William

König Charles III. seinerseits hatte in den vergangenen Monaten kaum Zeit, sich als regierender Monarch zu etablieren – ein Amt, auf das er sich ein Leben lang vorbereitet und auf das er jahrelang gewartet hatte. Auch für ihn ein persönliches Drama in mehreren Akten.

Ob 2024 am Ende tatsächlich als neues «Annus horribilis» in die Geschichte der Windsors eingeht, ist noch offen. Eines steht fest: Es ist das Jahr, in dem König Charles III. und seine Schwiegertochter Kate zur selben Zeit im selben Spital waren und in dem bei beiden Krebs diagnostiziert wurde. Für Prinz William, Prinzessin Kate und die Kinder Louis (5), George (10) und Charlotte (8) ist es aber auch ein Jahr des persönlichen Familiendramas, das sie im Licht der Öffentlichkeit austragen müssen.

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