Turner, Scheibli, O'Connor
Diese Stars sind 2023 von uns gegangen

Von Tina Turner über Matthew Perry bis hin zu Walter Scheibli: Auch im Jahr 2023 mussten wir uns wieder von zahlreichen Prominenten verabschieden.
Publiziert: 31.12.2023 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2024 um 15:53 Uhr
Michelle Knecht

Jahresrückblicken haftet stets etwas Magisches an. Sie führen ihren Leserinnen- und Lesern vor Augen, wie schnell die letzten zwölf Monate vergangen sind, an welchen Highlights wir uns erfreuen konnten, und welche schlimmen Nachrichten uns niedergeschlagen haben. Dazu gehört jeweils auch ein Blick auf berühmte Personen, die dieses Jahr leider von uns gegangen sind.

Tina Turner (1939–2023)

Im Mai 2023 trauerte die ganze Welt um Tina Turner: Die mit Welthits wie «Private Dancer» und «Simply the Best» zur Legende gewordene Rocksängerin starb am 24. Mai im Alter von 83 Jahren in ihrer Wahlheimat in Küsnacht ZH.

Die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin, die im Jahr 2013 Schweizerin wurde und die US-Staatsbürgerschaft aufgab, kämpfte immer wieder mit gesundheitlichen Problemen: Zwei Monate vor ihrem Tod erzählte Turner, dass sie aufgrund ihres Kampfes gegen eine Nierenerkrankung in akuter Lebensgefahr schwebte. Schon zwei Jahre vor ihrem Ableben enthüllte sie in dem Dokumentarfilm «Tina», dass sie über Jahrzehnte hinweg mit verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden zu kämpfen hatte. Im Jahr 2013 erlitt Tina Turner zudem einen Schlaganfall. Die Diagnose Darmkrebs wurde 2016 gestellt, und 2017 erlitt sie ein Nierenversagen, weshalb sie eine Spenderniere von ihrem Ehemann Erwin Bach (67) erhielt.

Am 1. Januar 2023 starb der ehemalige Earth,-Wind-&-Fire-Schlagzeuger Fred White im Alter von 67 Jahren. Die Todesursache wurde nicht genannt. Er und seine Band gewannen zusammen sechs Grammys.
Foto: Redferns
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Matthew Perry (1969–2023)

Die Nachricht vom Tod des US-amerikanischen Schauspielers Matthew Perry (1969–2023) war ein grosser Schock für viele Fans: Am 28. Oktober 2023 wurde der «Friends»-Star leblos im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles (USA) aufgefunden. Er verstarb im Alter von nur 54 Jahren. Laut des Autopsieberichts starb Perry an den Folgen von Ketamin-Konsum. Wegen einer Kombination von Herzfehler und Überstimulation des Herz-Kreislauf-Systems durch das Ketamin ertrank der Star in seinem Pool. Auch die Wirkung von Buprenorphin, einem starken Schmerzmittel, welches als Ersatzdroge eingesetzt werden kann, spielte bei seinem Ableben eine Rolle. Matthew Perry begann bereits im Alter von 14 Jahren Alkohol zu konsumieren. Die Alkohol- und Drogensucht begleitete den Schauspieler ein Leben lang. Er kämpfe Jahrzehnte gegen seine Süchte an, aber scheiterte schlussendlich.

Jürg Randegger (1935–2023)

Er galt als Ikone des Schweizer Kabaretts, noch im Sommer hatte er einen Auftritt im Stück «Trittligass». Am 19. Dezember stirbt Jürg Randegger. In der Wiederaufnahme des Niederdorf-Kabaretts stand Randegger zwar nicht ständig auf der Bühne, liess es sich aber nicht nehmen, sich für einen Kurz-Auftritt noch einmal seinen Fans zu präsentieren. Damals sprach er auch mit Blick: «Die ‹Trittligass› ist für mich zudem eine nostalgische Herzensangelegenheit.» Nach einer Ausbildung zum Primarlehrer wurde Randegger 1965 Mitglied des «Cabaret Rotstift», das sich bald zu den bekanntesten Ensembles der Schweiz mausern sollte. Noch bis 1999 war er an insgesamt elf erfolgreichen Produktionen mit «Rotstift» beteiligt. Ausserdem moderierte der Zürcher zwischen 1975 und 1999 die Jass-Sendung «Samschtig-Jass». Einem grösseren Publikum war er auch durch seine Zusammenarbeit mit den Schlieremer Chind bekannt. Mit der Kindergruppe arbeitete er unter anderem am Hörspiel «Mir gönd in Zoo».

Walter Scheibli (1932–1923)

Am 19. Dezember wird bekannt, dass ZSC- und Radiolegende Walter Scheibli im Alter von 91 Jahren gestorben ist. Scheibli erreichte mit seinen Moderationen Kultstatus. Dazu gehörte jeweils der einprägsame Abschluss seiner Liveschaltungen: «Zett Äss Cee eis – Lugano null. Walti Scheibli, Radio 24, usem Hallestadion.» Mit seinem gelben Pullover, den er stets als Glücksbringer bezeichnete, fiel er nicht nur im Zürcher Hockeystadion auf. Auf ihrer Homepage widmen die Lions Scheibli seit jeher eine eigene Seite – eine Hommage an den beliebten Reporter: «Kein Mann hat das mediale Aussenbild des ZSC und der ZSC Lions stärker und leidenschaftlicher geprägt als Radio-24-Reporter Walter Scheibli.» Niemand spreche die Initialen des Clubs authentischer und einprägsamer aus, heisst es weiter. Und: «Die Fans lieben ihn dafür. Sie feiern ihn wie einen Meisterschützen und verlangen in den Drittelpausen Autogramme.»

Sinéad O'Connor (1966–2023)

Sinéad O'Connor wurde im Jahr 1990 durch ihren Nummer-eins-Hit «Nothing Compares 2 U», eine Coverversion eines Songs des Sängers Prince (1958–2016), weltbekannt. Erste musikalische Schritte machte die Irin mit Strassenmusik in Dublin; schliesslich verhalf ihr ein Lehrer zu ihrer ersten Demoaufnahme. Doch erst mit ihrem zweiten Studioalbum «I Do Not Want What I Haven't Got» (1990) gelang der Sängerin der internationale Durchbruch. Mit ihrer Musik und insbesondere als Privatperson polarisierte Sinéad O'Connor während ihrer gesamten Karriere, indem sie Stellung zu politischen und sozialen Themen bezog und Missstände öffentlich kritisierte.

Der Kampf gegen Missbrauch und Unterdrückung durch die Kirche war eines der Lebensthemen von O'Connor. Ihre eigenen Erfahrungen verarbeitete sie unter anderem in dem kurz vor ihrem Tod geschriebenen Lied «The Magdalene Song». 1992 zerriss sie im TV vor laufenden Kameras ein Foto von Papst Johannes Paul II. und sorgte damit für einen Skandal. Sinéad O'Connor setze sich für LGBTQ+-Rechte ein und sprach offen über psychische Probleme. Bei der Grammy-Verleihung 1989 setzte sie mit ihrer «Mandinka»-Performance ein Zeichen für die vielen Rap-Künstler, die lange Zeit in der weissen Grammy-Welt ignoriert worden waren. Mit 56 Jahren starb die Musik-Ikone aus bisher unbekannten Gründen.

Jane Birkin (1946–2023)

Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin wurde durch einen Skandal-Hit weltweit berühmt. 1976 veröffentlichte sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten, dem Schauspieler und Komponisten Serge Gainsbourg (1928-1991), das Lied «Je t'aime ... moi non plus». In konservativen Kreisen wurde das Duett stark kritisiert und galt als unangebracht erotisch. Diverse Radiosender boykottierten das Lied, die Diskussion reichte sogar bis in den Vatikan. Die Kritik machte den Kultsong aber noch populärer, besonders bei der jüngeren Generation, sodass er sich über den Globus hinweg Millionen Mal verkaufte.

Jane Birkin ist aber nicht nur für ihre musikalische und schauspielerische Karriere bekannt, sondern war auch Muse und Namensgeberin für die weltberühmte Birkin Bag von Hermès. Die für sie im Jahr 1984 entworfene Handtasche der Luxusmodemarke ist bis heute ein absolutes Statussymbol unter Handtaschen-Liebhabern. Der damalige Hermès-Boss Jean-Louis Dumas (1938–2010) sprach Birkin laut eigener Angaben 1981 auf ihre Handtasche an, aus der ihre Sachen zu Boden fielen. Er habe gesagt: «Sie bräuchten eine mit Innentasche.» Die «Ballade de Melody Nelson»-Sängerin habe geantwortet: «An dem Tag, an dem Hermès eine solche herstellt, besorge ich sie mir.» Jane Birkin starb am 16. Juli im Alter von 76 Jahren in ihrem Pariser Haus. Im März wurden gesundheitliche Probleme bekannt, nachdem Birkin einige Konzerte absagen musste. Schon im Jahr 2018 gab sie bekannt, an Leukämie erkrankt zu sein. 2021 erlitt sie einen Schlaganfall und war seitdem pflegebedürftig. (knh/las/Spot On)

In unserer Galerie gedenken wir diesen beiden Stars und weiteren prominenten Persönlichkeiten, die 2023 das Zeitliche segneten.

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