Wirbel um Fotos
Deutscher Influencer posiert mit Rechtsextremen

Parfüms sind die Welt von Jeremy Fragrance. Nun sorgt der deutsche Influencer mit Fotos für Wirbel. Er posiert mit Rechtsextremen. Und mimt dann den Ahnungslosen.
Publiziert: 12.12.2023 um 13:01 Uhr

In der digitalen Welt befasst sich Jeremy Fragrance (34) mit Düften. Daniel Sredzinski, so sein bürgerlicher Name, ist der wohl bekannteste Parfüm-Influencer. 2022 wurde er durch seine Teilnahme bei «Promi Big Brother» einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, auch wenn er nach sechs Tagen ausstieg. Im Rampenlicht stand er schon als Kind gerne, spielte in jungen Jahren Theater und modelte. Seine musikalische Karriere startete er als Mitglied der Boyband «Part Six». 

Diese floppte, Fragrance studierte Wirtschaftsingenieurwesen und ist seit 2014 Parfüm-Influencer. Er spricht nicht nur über die berühmtesten Düfte der Welt, sondern hat längst seinen eigenen herausgebracht. Auf Instagram hat er 1,2 Millionen Follower, auf Tiktok sind es sogar 7,3 Millionen.

Was steckt hinter den Fotos?

Der Erfolg hat auch Schattenseiten, Fragrance steht unter ständiger Beobachtung. Mit der Aussage «Ich könnte pro Tag fünf Mädels bumsen, ich könnte euch alle verarschen» sorgte er im Frühsommer auf einer Veranstaltung für einen Skandal. Zuletzt tauchte er bei der Gala des New York Young Republicans Club auf. Unter den Gästen waren viele rechtsextreme Personen – die der Influencer nach eigener Aussage nicht gekannt haben will.

Jeremy Fragrance sorgt nicht nur mit seinem immer weissen Outfit für Aufsehen.
Foto: DUKAS
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Der Deutsche postete mehrere Fotos mit ihnen auf Social Media. Für welche politischen Positionen sie stehen, hat er gemäss «Business Insider» nicht gewusst. Er posiere einfach gerne mit «sympathischen Menschen» für Fotos. Allerdings verlinkte er ihre jeweiligen Profile.

Zusammenarbeiten beendet

Die Kunstfigur Jeremy Fragrance lebt vom Image, eher naiv und unbedarft zu sein. Obwohl er sich selber nie rechtspolitisch geäussert hat, haben die veröffentlichten Fotos jetzt Konsequenzen: Neben viel Kritik kosten sie ihn auch Jobs. Seine Reality-Dokumentation «Jeremy Fragrance – Power, Baby!» wird von Sky zwei Monate nach Veröffentlichung aus dem Angebot genommen.

Wie «Business Insider» zudem berichtet, beendet der Verlag, der vor rund einem halben Jahr sein Buch «Power, Baby! Die Jeremy-Fragrance-Story» veröffentlichte, die Zusammenarbeit. Auch ein deutscher Discounter, der ihn für eine Werbekampagne verpflichtete, distanziert sich von ihm. (bir)

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