«Es brach mir mein Herz»
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Michael Bublé über seinen Sohn:«Es brach mir mein Herz»

Michael Bublé nach Krebserkrankung seines Sohns
«Ein Teil von mir ist gestorben»

Nach einer schwierigen Zeit meldet sich Michael Bublé (46) jetzt mit einem weiteren Hit-Album zurück. Die Liebe zu seiner Familie habe ihn gerettet, sagt der Superstar im Interview mit SonntagsBlick.
Publiziert: 17.04.2022 um 09:49 Uhr
Dominik Hug

Er ist der bekannteste Swing-Musiker der Gegenwart. Nach der Krebserkrankung seines Sohnes Noah (8) vor sechs Jahren kehrt Michael Bublé (46) nun mit dem Album «Higher» zurück. Im Interview spricht der Hit-Sänger über die schwerste Zeit seines Lebens.

Wie geht es Ihrem Sohn Noah heute?
Michael Bublé:
Er ist glücklicherweise okay. Mein Baby hat sich wieder erholt.

Bei Noah wurde 2016 ein bösartiger Lebertumor diagnostiziert, worauf Sie sich ganz von der Musik zurückzogen.
Ja, mein Herz wurde gebrochen. Ein Teil in mir ist in jener Zeit gestorben. Ich dachte nicht, dass ich jemals zur Musik zurückkehren würde. Ich wollte nie wieder singen. Es hat mir einfach nichts mehr bedeutet. Doch ich konnte diesen Teil in mir gemeinsam mit meiner Frau und meinem Glauben wiederbeleben.

Michael Bublé mit Sohn Noah, der mit drei an Leberkrebs erkrankte.
Foto: DUKAS
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Wie gingen Sie als Eltern durch diese Zeit?
Ich habe wirklich eine aussergewöhnliche Ehefrau. Wir haben uns voll darauf fokussiert, uns innerhalb der Familie Kraft zu geben. Das klappt natürlich nicht bei allen Paaren, die Mehrheit von ihnen zerbricht, wenn sie so etwas durchmachen müssen. Geholfen hat uns auch der Gedanke, dass wir nicht allein sind mit unseren Schmerzen. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die leiden, krank sind und sterben. Das Leben ist ein ständiger Tanz auf der Rasierklinge, für alle von uns. Das einzige, was uns rettet, ist die Liebe.

Super-Swinger

Michael Bublé kam 1975 in Kanada zur Welt. Sein italienischer Grossvater ermutigte ihn schon früh, Jazzstandards zu erlernen. Schon als Teenager gewann er eine kanadische Jugend-Talentshow. Später trat er als Elvis auf und sang in Swing-Musicals mit. 2003 veröffentlichte er sein erstes Album, das ihn gleich zum Megastar machte. Seither gewann Bublé vier Grammys. 2011 heiratete er das argentinische Model Luisana Lopilato (34), das Paar hat drei Kinder: Noah (8), Elias (6) und Vida (3).

Michael Bublé kam 1975 in Kanada zur Welt. Sein italienischer Grossvater ermutigte ihn schon früh, Jazzstandards zu erlernen. Schon als Teenager gewann er eine kanadische Jugend-Talentshow. Später trat er als Elvis auf und sang in Swing-Musicals mit. 2003 veröffentlichte er sein erstes Album, das ihn gleich zum Megastar machte. Seither gewann Bublé vier Grammys. 2011 heiratete er das argentinische Model Luisana Lopilato (34), das Paar hat drei Kinder: Noah (8), Elias (6) und Vida (3).

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Was holte Sie aus dem Loch?
Einerseits wirkten die Therapien bei Noah. Anderseits habe ich irgendwann realisiert, dass ich allen drei Kindern wieder zeigen musste, wie und wer sie sein können. Ich musste ihnen wieder ein Vorbild sein. Und dadurch entdeckte ich von Neuem meine Liebe zur Musik.

Auf dem neuen Album «Higher» arbeiteten Sie mit Paul McCartney. Wie schafft man es, einen Beatle auf die Platte zu bekommen?
Paul und ich kennen uns schon länger. Er lud mich immer mal wieder zu Konzerten ein. Es bedeutet mir unglaublich viel, dass so ein legendärer Musiker mich unter seine Fittiche genommen hat. Ähnlich wie Willie Nelson, Van Morrison oder Tony Bennett. Da kann nichts mehr schiefgehen. Diese Platte wird ein Riesenhit.

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Nicht schlecht für einen, der jahrelang durch Bars tingelte und als Hochzeitssänger Geld verdienen musste.
Und wie! Nach meinem 16. Lebensjahr trat ich in kleinen Klubs auf. Die Leute tranken Bier, verabredeten sich mit Frauen, ich sorgte im Hintergrund für die Musik. Jeden Abend vier Stunden lang. Das ging so, bis ich 26 war und meinen ersten Plattenvertrag bekam. Ein Jahr später wurde ich berühmt.

Haben Sie auch schlechte Erinnerungen?
Oh ja. Im Jahr 2000 spielte ich im Film «Duets» mit und war zur Premiere am Filmfestival Toronto eingeladen. Ich tauchte in einem schlecht sitzenden Anzug auf, die Türsteher wollten mich partout nicht reinlassen. Irgendwann spazierte Gwyneth Paltrow, der Star des Filmes, über den roten Teppich. Sie sah mich und fragte, weshalb ich mich da draussen rumtreibe. Es war so peinlich, ich fühlte mich total erniedrigt. Sie packte mich und schleuste mich hinein.

Seither haben Sie 75 Millionen Alben verkauft. Noch Träume?
Ich bin der Sohn eines Fischers und der Enkel eines Klempners. Meine Vorbilder waren Frank Sinatra, Dean Martin und Bobby Darin. Niemand hat je damit gerechnet, dass ich mal ein erfolgreicher Sänger werden könnte. Heute arbeite ich mit Paul McCartney, Barbra Streisand und Tony Bennett zusammen, weil diese Legenden an mich glauben. Nur schon um sie nicht zu enttäuschen, will ich weiterhin mit Integrität Musik machen. Das ist mein grösster Traum. Und dass unsere Familie nicht noch einmal von einem solchen Wirbelsturm durchgerüttelt wird wie vor sechs Jahren.

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