Nach G&G-Aus
Nicole Berchtold drückt mit 44 wieder die Schulbank

Fachliteratur statt Fernsehkamera: Am Montag gab SRF-Moderatorin Nicole Berchtold (44) ihren Abschied bei «Gesichter und Geschichten». Jetzt büffelt sie für ihren Master in Psychologie. Es sei nie zu spät, neue Wege zu gehen.
Publiziert: 01.07.2022 um 00:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2022 um 06:34 Uhr
Peter Padrutt

Nicole Berchtold hat eine bewegte Woche hinter sich: Am Montag verabschiedete sie sich unter Tränen von der Sendung «Gesichter und Geschichten». Heute Abend (SRF 1, 20.05 Uhr) präsentiert sie das Finale der «Landfrauenküche». Gleichzeitig geht sie wieder an die Uni – und das mit 44 Jahren. Sie büffelt im 9. Semester für den Master in Psychologie. «Dieses Fachgebiet hat mich immer schon fasziniert. Wahrscheinlich hat mich mein Vater als Psychologe hierbei etwas beeinflusst», erklärt sie Blick.

So emotional verabschiedet sich Nicole Berchtold
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Berchtold erklärt ihre Tränen

Dreimal pro Woche ist sie bisher für die Sendung «G & G» von Bern nach Zürich gefahren, daneben lernt sie für den Master – das wäre zu viel geworden.

Gibt es vielleicht eine Erklärung dafür, warum sie am Montag am TV weinte? Berchtold meint schmunzelnd: «Ach, ich bin in solchen Momenten nicht nur nah am, sondern im Wasser gebaut.» Weinen gehöre zum Urtümlichsten, was Menschen tun können. «Es ist eine wichtige Form, unsere Emotionen zu zeigen, es mindert Stress, reinigt die Seele und kann unsere positiven Gefühle zurückbringen», sagt sie.

Nicole Berchtold: Mit 44 wieder Studentin.
Foto: Zvg
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Als ehemalige Kindergärtnerin habe sie viel von Kinder- und Jugendpsychologie mitbekommen. «Das ist ein sehr interessantes Gebiet, nicht zuletzt deshalb habe ich mein Praktikum vor zwei Jahren auch auf der Erziehungsberatung in Biel absolviert», erklärt sie ihre Pläne. Aber auch die Gesundheitspsychologie interessiere sie. «Hier sehe ich besonders jetzt in der Post-Corona-Zeit hohen Handlungsbedarf.»

Auch Kochen hilft der Psyche

Mit Blick aufs Finale der «Landfrauenküche» sagt sie: «Wer viel kocht, tut Gutes für die Psyche.» 95 Prozent des Hormons Serotonin, das sich positiv auf die Stimmung auswirkt, werde in unserem Darm produziert. «Es gibt sogar Kochtherapien, die bei Depressionen, Phobien oder anderen Problemen helfen», sagt sie.

Und wie hält sie sich selber psychisch fit? «Eine stabile Familie, regelmässig Sport, genug Schlaf, persönliche Erfüllung im Alltag, kein Alkohol und frisches Essen sind für mich eine gute Basis für ein gesundes Leben», so Berchtold.

Sie selber habe bisher keine psychologische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, «aber natürlich würde ich diesen Joker ziehen, wenn das nötig wäre. Es ist eine Stärke, wenn man mit seinen Schwächen umgehen kann und sich entsprechend Hilfe holt», sagt die künftige Psychologin.

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