Drama-Queen Meghan
Unbeliebt und unverstanden

Die Briten schlossen die Amerikanerin Meghan Markle sofort ins Herz, als sie vor sechs Jahren mit Prinz Harry zusammenkam. Heute will kaum noch jemand etwas von ihr wissen. Chronologie einer Beziehungskatastrophe.
Publiziert: 06.08.2023 um 00:10 Uhr
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Eine Pizza Margherita für 21 Franken, ein gestreiftes Kleid für 200: So feierte Meghan am Freitag ihren 42. Geburtstag. Immerhin hatte sich die Luxusliebhaberin dafür das In-Lokal «Tre Lune» ihrer exklusiven Wahlheimat Montecito in Kalifornien ausgesucht. Neben ihr, im knittrigen Leinenhemd, Gatte Prinz Harry (38). Das Paar wirkte glücklich und gelöst. Die gerade umlaufenden Trennungsgerüchte lachten beide weg. Ob die Paparazzi zufällig dort waren oder extra eingeladen, weiss keiner so genau.

Mit ihrem erschwinglichen Outfit demonstrierte die Herzogin Bodenständigkeit, mit seiner Anwesenheit unterstrich der Prinz, dass er zu seiner Liebsten steht: Wir gegen den Rest der Welt!

Was zählen da schnatternde Ex-Freundinnen, die darüber auspacken, dass die Ehe der beiden kurz vor dem Scheitern stehe, dass sie einen Umzug nach Malibu plane, während er demnächst ohne sie für eine Netflix-Dokumentation nach Südafrika verreise?!

Am 7. März 2021 erhoben Prinz Harry und Herzogin Meghan im Gespräch mit TV-Talkmasterin Oprah Winfrey (r.) schwere Vorwürfe gegen die britische Königsfamilie. Das Interview wurde weltweit ausgestrahlt.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicht wegzulachen sind allerdings die aktuellen Umfragewerte: Meghan war beim britischen Volk noch nie so unbeliebt wie heute. Sieben von zehn Befragten reden schlecht über sie. Wie sehr sich die einstige Schauspielerin unverstanden fühlt, darüber klagte sie bereits bei ihrem Skandal-Interview mit US-Talkmasterin Ophra Winfrey (69) vor zwei Jahren. Doch woran liegt es eigentlich, dass sie mittlerweile zur Königin der Dramen aufgestiegen ist?

Hier sechs wesentliche Gründe für Meghans zerrüttetes Verhältnis mit der britischen Öffentlichkeit:

Ein problematischer Vater

Thomas Markle (79) ist nicht unschuldig am verzerrten Bild seiner Tochter. Seit sie mit Prinz Harry zusammen ist, verkauft er inszenierte Paparazzi-Bilder, verrät – gegen Honorar – private Geschichten aus ihrem Leben und jammert medienwirksam, er habe seine Enkel Archie (4) und Lilibet (2) noch nie gesehen. Seine Tochter reagiere nicht auf Anrufe, sie sei im Grunde herzlos: «Ich liebe Meghan, aber ich finde nicht gut, was aus ihr geworden ist», sagte er 2020 zur britischen «Sun».

Royale Widersprüche

Meghan betonte stets, dass sie früher über die britische Königsfamilie so gut wie nichts gewusst habe. Die sei nun mal in den USA nicht so präsent. Später kam heraus, dass sie schon immer ein grosser Fan der Royals war. Als sie mit 15 Jahren London besuchte, liess sie sich mit einer Freundin vor dem Buckingham-Palast fotografieren. Die Hochzeit von Lady Di und Prinz Charles im Februar 1981 habe sie sich immer wieder auf Videokassetten angeschaut. Wie kaputt das Verhältnis heute ist, zeigt sich auch daran, dass – anders als im vergangenen Jahr – niemand aus der königlichen Familie Meghan öffentlich zum Geburtstag gratulierte.

Probleme mit dem Protokoll

Als Meghan und Harry am 19. Mai 2018 heirateten, war es der heutige König Charles III. (74) der sie auf halbem Weg zur Trauung führte. Sie aber fehlte bei dessen Krönung am 6. Mai. Für Royal-Experten war damit klar, dass sie damit unter Beweis stellen wollte, wie zerstritten ihr Verhältnis mit der königlichen Familie inzwischen ist.

Eifersucht und Streit

Sie galten als «Fabulous Four». Mit Harry, Meghan, William (41) und Kate (41) hofften die Briten auf eine modernisierte Monarchie. Heute sind die Brüder zerstritten, zwischen Meghan und Kate herrscht dicke Luft. Unterschiedliche Auffassungen über die Strumpfhosen von Blumenmädchen, den Umgang mit dem Personal und der Zank um Schönheit und einen Platz im Rampenlicht haben die vier voneinander entfremdet.

Skandal-Interview

Am 7. März 2021 packten Harry und Meghan aus. Bei US-Talkmasterin Oprah Winfrey erhoben die beiden schwere Vorwürfe gegenüber der Königsfamilie. Ausgestrahlt wurde die Sendung weltweit. Es ging um Rassismus im Buckingham-Palast, unterbliebene Hilfe bei Meghans psychischen Problemen, fehlendem Schutz vor Skandalreportern und ganz allgemein über den Druck, der auf ihr laste.

«Ich wollte nicht mehr leben»
3:15
Interview mit Oprah Winfrey:«Ich wollte nicht mehr leben»

Die Podcast-Pleite

Im Sommer kam die Pleite. Meghans 16-Millionen-Franken Podcast «Archetypes» wurde mangels Einschaltquote beendet. Während sie an ihrer Solokarriere weiterarbeitet, neu auch unter ihrem Vornamen auf Instagram, versucht Harry, sie aufzufangen: Am 16. September soll sie erstmals an seiner Seite den Abschlussabend der Invictus Games in Düsseldorf (D) moderieren.

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