«The Crown» widmet ihm Episode
Was macht Mohamed Al-Fayed heute?

Seit die fünfte Staffel der Netflix-Serie «The Crown» angelaufen ist, ist das Interesse Mohamed Al-Fayed riesig. Dem Vater von Dodi Al-Fayed, dem letzten Partner von Prinzessin Diana, widmete Netflix eine ganze Episode.
Publiziert: 12.11.2022 um 21:27 Uhr
Berit-Silja Gründlers

Episode drei von «The Crown» ist eine aussergewöhnliche. Zum einen, weil es zahlreiche Zeitsprünge gibt, was für die Netflix-Produktion kein gebräuchliches Stilmittel ist, zum anderen widmen sich die Produzenten zum Grossteil einem Mann, der nur am Rand mit der britischen Königsfamilie zu tun hatte.

Dennoch sollte Mohamed Al-Fayed (93) die Geschichte der Windsors massgeblich mitprägen. Der gebürtige Ägypter startete seine Karriere als Coca-Cola-Verkäufer in den Strassen Alexandrias. Durch seine Hochzeit mit Samira Khashoggi im Jahr 1954 kam Al-Fayed zu erstem Reichtum.

Mohamed Al-Fayed machte seinen Sohn mit Diana bekannt

Bei seiner Ex-Frau handelte es sich um die Schwester des Waffenhändlers Adnan Khashoggi, der seinem Schwager hohe Posten in Saudi-Arabien verschaffte. Dieser Ehe entstammt auch sein Sohn Dodi Al-Fayed (1955-1997) dem späteren Partner von Prinzessin Diana (1961-1997).

In der fünften Staffel der Netflix-Serie «The Crown» handelt die dritte Folge davon, wie sich Mohamed Al-Fayed (gespielt von Salim Daw) und Prinzessin Diana (Elizabeth Debicki) kennenlernten.
Foto: DUKAS
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1974 wanderte Mohamed Al-Fayed nach Grossbritannien ein und wurde durch seine oft undurchsichtigen Geschäftsmethoden einer der reichsten Männer des Landes. Mohamed Al-Fayed war Besitzer des Nobel-Kaufhauses Harrods, des Fussball-Clubs Fulham F.C. und ist heute noch Eigentümer des Hotels Ritz in Paris, wo die letzten Videoaufnahmen seines Sohnes und Diana vor ihrem Tod entstanden.

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Er soll es auch gewesen sein, der das Kennenlernen zwischen der frisch geschiedenen Prinzessin und seinem Sohn Dodi eingefädelt hat. 1986 trafen die Al-Fayeds Diana zum ersten Mal an einem Polospiel, das von Mohamed gesponsort war. Der Patriarch mochte die junge Adlige sofort und stellte sie einige Jahre später seinem Sohn vor.

Hat die königliche Familie Diana und Dodi ermorden lassen?

Dafür lud er Prinzessin Diana und ihre Söhne, die Prinzen Harry (36) und William (40), in seine Villa in Südfrankreich ein. Ein lustiger Fakt ist, dass die Villa Windsor dem ehemaligen König Edward VIII. (1894-1972) und seiner Frau Wallis Simpson (1896-1986) gehörte. Mohamed Al-Fayed kaufte diese nach Wallis' Tod. Dort lernten sich Dodi Al-Fayed und Prinzessin Diana kennen und lieben.

Nach dem tragischen Unfall-Tod seines Sohnes und der Royal, am 31. August 1997, war Mohamed Al-Fayed Ursprung vieler Verschwörungstheorien. Er war der Überzeugung, dass Diana und Dodi Opfer eines Mordes im Auftrag der Königsfamilie geworden waren. Er brachte Gerüchte in Umlauf, dass sich das Paar verloben wollte und ein Kind erwarte.

Untersuchungen ergaben aber, dass Dodi Al-Fayed keinen Verlobungsring gekauft hatte und im Blut der toten Prinzessin konnte keine Schwangerschaft nachgewiesen werden.

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Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen

Obwohl Mohamed Al-Fayed den Tod seines Sohnes nie verkraftete und unaufhörlich nach alternativen Ursachen suchte, wurde es kurz ruhig um den Unternehmer. Bis im Dezember 1997 ehemalige Angestellte in einer TV-Show über sexuelle Übergriffe durch ihren superreichen Boss berichteten. 2007 wurde er wegen sexuellem Missbrauch an einer 15-Jährigen vernommen. Die britische Polizei musste die Untersuchungen einstellen.

In den folgenden Jahren berichteten zahlreiche Frauen davon, von Al-Fayed sexuell belästigt und missbraucht worden zu sein. Junge Mitarbeiterinnen in seinem Kaufhaus Harrods mussten sich HIV-Tests und gynäkologischen Untersuchungen unterziehen, bevor sie ein Wochenende mit Mohamed Al-Fayed verbringen mussten. 2017 erschien eine Dokumentation, in der drei ehemalige Harrods-Angestellte ebenfalls von Übergriffen berichteten. Die damals 17-jährige Cheska Hill-Wood (46) wirft Al-Fayed darin vor, er habe versucht, sie sich durch «Grooming» für sexuelle Handlungen gefügig zu machen. Verfolgt wurden diese Vorwürfe allerdings nie.

2003 verliess der Milliardär England, um in die Schweiz an den Genfersee zu ziehen. Er behauptete, dass sich die britische Steuerbehörde nicht an eine Vereinbarung gehalten habe. 2004 kam er für wenige Monate zurück in seine «Heimat» Grossbritannien, bevor er 2005 nach Monaco zog, wo er heute noch relativ zurückgezogen leben soll.

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