Hazel Bruggers Ehemann
Thomas Spitzer spricht über Aufenthalt in Burnout-Klinik

Im Januar erwarten die Comedians Hazel Brugger und Thomas Spitzer ihr zweites Kind. Eigentlich wollte er die Babypause nutzen, um Solo Vollgas zu geben. Doch nach einer Burnout-Erfahrung plant er fürs nächste Jahr mehr Familienzeit ein.
Publiziert: 13.11.2023 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 08:51 Uhr
Sylvie Kempa
Schweizer Illustrierte

«Der eine sieht nur Bäume – Probleme dicht an dicht. Der andere Zwischenräume – und das Licht.» Dieses Zitat, gezeichnet mit «E. Matani» ist das Leitmotiv des Instituts «Human Flow» für Therapie bei Überlastung und Dysfunktion der Psyche. An diesem Ort hat der deutsche Comedian Thomas Spitzer (35) kürzlich eine Woche in Therapie verbracht – weil es einfach nicht mehr ging.

Darum brauchte Thomas Spitzer eine Auszeit

Papa ist erschöpft. Kommt oft vor, kriegt aber niemand mit. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass 40 Prozent der Eltern sich zwischen Erwerbsarbeit, Haushalt, Erziehung und Mental Load dauerhaft gestresst fühlen. Während es bei Müttern immer mehr als Stärke angesehen wird, offen über dadurch ausgelöste Gesundheitsprobleme zu sprechen, leiden betroffene Väter oftmals im Stillen. Man(n) spricht nicht über die eigenen Leistungsgrenzen.

Doch, wie es Thomas Spitzer und seine Ehefrau Hazel Brugger (29) gerne tun, rütteln sie in ihrem aktuellen Podcast an diesem Tabu. Das Ehepaar diskutiert offen den angeschlagenen Gesundheitszustand von Thomas Spitzer. Und eröffnet, dass er sich selbst eine Auszeit in einer Klinik verordnet hat, nachdem es ihm mehrere Monate schlecht ging.

Thomas Spitzer steht als Comedian in der Öffentlichkeit.
Foto: imago/Horst Galuschka
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Thomas Spitzers Körper sendete Warnsignale

Nach einer Panikattacke im Sommer habe er es nicht mehr geschafft, richtig runterzukommen, sagt Thomas Spitzer. Wie auch. Er stresst von Termin zu Termin. Seine Ehefrau Hazel Brugger ist ebenfalls dauernd unterwegs zwischen Tour- und Familienleben, Ton-Studio (als Stimme des Disney-Films «Wish») und TV-Shows («Wer stiehlt mir die Show?» mit Joko Winterscheidt, Matthias Schweighöfer, Florian David Fitz). Zuhause die zweijährige Tochter in der Trotzphase. Und dann kriegt das Ehepaar auch noch Morddrohungen von Hatern. Die pausenlose Belastung ist zu gross.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde aus der «Schweizer Illustrierten» übernommen. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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«Ich hab das Gefühl, mir wird der Hals zugeschnürt. Mein Körper zuckt auch manchmal so. Ich hab manchmal einen flauen Magen. Ich schlaf nicht mehr richtig durch», beschreibt Thomas Spitzer seinen Zustand vor dem Aufenthalt. Er habe nur noch funktioniert, keine Zeit mehr für sich gehabt. Egal ob beruflich oder privat, alle Verpflichtungen fühlten sich nur noch an wie Termine. «Mein Körper hat gegen mich rebelliert», fasst er zusammen. «Nicht einmal mehr das Essen hat mir geschmeckt.»

Hazel Brugger bestätigt, dass auch ihr die Unruhe ihres Mannes aufgefallen sei. «Ich hab auch das Gefühl, du warst einfach nicht mehr so wirklich Teil des Zusammenlebens in dieser Familie. Du warst so angespannt die ganze Zeit, hast auch nicht mehr die schönen Sachen so richtig geniessen können.»

So geht es Thomas Spitzer nach dem Klinikaufenthalt

Schliesslich erkennt Thomas Spitzer seinen Erschöpfungszustand und beschliesst, dass sich etwas ändern muss. Seine Frau findet, allein diese Erkenntnis sei ein riesiger Schritt in Richtung Genesung und googelt ihm einen mehrtägigen Aufenthalt in der genannten Klinik. Nun ist er zurück und Hazel wertet das Ergebnis als vollen Erfolg: «Ich finde, dass du diese Auszeit total nutzen konntest und auch positiv in den Alltag übertragen kannst.»

Welche Erkenntnisse er aus der mehrtägigen Therapie gewonnen hat und wie er es schafft, den Alltag nun gelassener zu leben, erzählt Thomas Spitzer ausführlich in der aktuellen Folge des Podcasts Hörerelebnis «Thomas in der Burnout-Klinik».

Thomas Spitzer will Babypause machen

Unter anderem hat der Comedian nun vor, mit seiner Frau nach der Geburt des zweiten Kindes in die Familienauszeit zu gehen. «Ich hab vor der Kur gedacht: Wenn du in die Babypause gehst, mache ich einfach alleine weiter», sagt er zu seiner Frau. Er habe das als Chance gesehen für seine Solo-Projekte. Doch während der Kurwoche habe er diese Idee losgelassen. «Ich werde die Babypause auch mitmachen.» Während Hazel Brugger von Dezember bis Mai im Mutterschaftsurlaub sei, werde er sicher von Januar bis März nur für die Familie da sein wollen.

Thomas Spitzer und Hazel Brugger planen keine weiteren Kinder

Er freue sich auf diese Zeit. Besonders, weil ihm der Alltag mit seiner «grossen» Tochter gerade richtig viel Spass macht. «Ich glaube, dass wir dann noch enger zusammenwachsen werden, weil du dann mit dem kleinen Kind beschäftigt bist und dass das irgendwie ne coole Zeit wird.»

Ausserdem sagt Thomas Spitzer im Podcast, dass dies voraussichtlich die «letzte Babypause» sein wird für ihn und Hazel Brugger. Er wolle die Momente mit seinem zweiten Kind geniessen. Denn zurückkriegen könne man die später nicht.

Hazel Brugger macht mit ihrer Tochter einen Geschwisterkurs

Die «grosse Tochter» wird übrigens demnächst mit Hazel Brugger einen Geschwisterkurs absolvieren – mit Diplom. So will die Comedienne sie auf ihre Rolle als grosse Schwester vorbereiten.

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