«Nur schon wenn ich daran denke, klopft mein Herz»
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SRF-Serie bald auf Netflix:«Nur schon wenn ich daran denke, klopft mein Herz»

SRF-Erfolgsserie kommt auf Netflix
«Neumatt» mit Julian Koechlin bald weltweit zu sehen

Diesen Frühling läuft die SRF-Serie «Neumatt» auf Netflix in 190 Ländern und 30 Sprachen an. Gleichzeitig wird in Uster ZH, wo schon die erste Ausgabe entstand, die zweite Staffel gedreht. Blick war dabei und hat sich mit Hauptdarsteller Julian Koechlin unterhalten.
Publiziert: 14.04.2022 um 00:29 Uhr
Jean-Claude Galli

Ungewohnte Bilder auf einem Bauernhof am Rand von Uster ZH: Zwischen scharrenden Hühnern, Heuballen und einem Miststock stehen Kameras und Dutzende von Technikern, gerade macht sich Julian Koechlin (29) für seinen nächsten Einsatz bereit. «Ton läuft, Kamera ab, und Action.» Gedreht wird seit Ende März die zweite Staffel der SRF-Serie «Neumatt».

Staffel 1 war die TV-Überraschung des letzten Jahres: Ohne grosse Erwartungen zog die achtteilige Reihe um den schwulen Consultant Michi Wyss, der nach einem Schicksalsschlag den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb übernehmen muss, im Schnitt 530'000 Zuschauer in Bann. «‹Neumatt› ist ein Familiendrama, das alle Altersstufen anspricht», erklärt Koechlin den Erfolg. «Die Serie verbindet zwei Pole, die wir alle bestens kennen: die Stadtwelt und das Landleben.»

Die hohen Quoten riefen auch Netflix auf den Plan. «Neumatt» ist die erste Schweizer Serie, die diesen Frühling beim Streamingriesen in ganz grossen Dimensionen erscheint – in 190 Ländern und 30 Sprachen. «Als ich diese Zahlen hörte, war ich überwältigt», sagt Koechlin. «Auch jetzt, wenn ich davon erzähle, klopft mein Herz heftig. Nicht, weil ich Kaffee getrunken habe, sondern weil es eine wahnsinnige Ehre ist, global sichtbar zu werden.»

«Neumatt»-Hauptdarsteller Julian Koechlin während einer Drehpause auf dem Bauernhof bei Uster, wo gerade die zweite Staffel der SRF-Serie entsteht.
Foto: www.kellenbergerkaminski.ch
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Ambivalenz zwischen zwei Welten

Dahinter steckt jahrelange harte Arbeit. In Kurzfilmen und Serien wie «Der Bestatter» und «Wilder» hat sich Koechlin stetig weiterentwickelt. «Meine Figur in ‹Neumatt›ist ein sehr angreifbarer Charakter, das reizt mich als Schauspieler sehr, diese Ambivalenz zwischen zwei Welten und zwei Gesichtern», sagt er.

Aktuell lebt Koechlin mit seiner Partnerin Suzanne Jerosme (31) im deutschen Aachen, wo beide am dortigen Theater engagiert sind. Bäuerliche Wurzeln hat der gebürtige Basler keine, aus eigener Erfahrung konnte er sich also nicht auf seine Rolle vorbereiten. «Doch es gab einen lustigen Zufall: Gerade als ich für die erste Staffel gecastet wurde, entdeckte meine Freundin in einem Airbnb in Athen das Buch ‹Farm Boys› mit Lebensgeschichten von schwulen Bauern auf Höfen in den USA. Damit begann ich mich dann in das Thema reinzulesen.»

Gedreht wird «Neumatt 2» bis Juli, Regie führen Andrea Staka (49) und Christian Johannes Koch (36). Der Start bei SRF ist auf Ende Februar 2023 geplant.


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